auf Hexerey äußerst erpicht, zu allen Arten von Wahrsagereyen geneigt, lieben Beschwö- rungen, Zaubereyen, Erscheinugen u. s. w. Noch bis itzt, haben sie, weder die würcklich guten Lehren des Confucius, noch auch ihre eingebildetn Gelehrsamkeit, die sie doch vor allen anderu Nationen behaupten, dahin ge- bracht, ihnen ihre ungereimten Vorstellungen aus ihrem Gehirm zu vertreiben. Verschie- dene Secten unter ihnen erweisen noch der Sonne, dem Monde, Planeten, Flüssen u. s. f. eine gewisse Art von göttlicher Eh- re, richten auch wohl den Seelen ihrer Ver- storbenen zu Ehren Bildsäulen, Altäre und Tempel auf, wozu sie durch die Vorstellung, daß die Seelen ihrer verstorbenen Anverwandten allezeit gegenwärtig wären, und auf ihre Hand- lungen achteten, bewogen worden: welches frey- lich mehr zu einem tugendhaften Leben un- ter ihnen beyträgt, als alle die schönen Re- geln des Confucius nur immer zu thun ver- mögend sind. -- Eben diese Art von An- betung und Verehrung erweisen sie, nur in einem höhern Grade, den verstorbenen Kay- sern, großen Philosophen, und überhaupt solchen Personen, die sich um das Vater- land vorzüglich verdient gemacht haben. Die- sen bauen sie Tempel, Triumphbogen und dergleichen auf. -- Der unzeitige Eifer der catholischen Missionarien hat hierdurch ei-
nen
auf Hexerey aͤußerſt erpicht, zu allen Arten von Wahrſagereyen geneigt, lieben Beſchwoͤ- rungen, Zaubereyen, Erſcheinugen u. ſ. w. Noch bis itzt, haben ſie, weder die wuͤrcklich guten Lehren des Confucius, noch auch ihre eingebildetn Gelehrſamkeit, die ſie doch vor allen anderu Nationen behaupten, dahin ge- bracht, ihnen ihre ungereimten Vorſtellungen aus ihrem Gehirm zu vertreiben. Verſchie- dene Secten unter ihnen erweiſen noch der Sonne, dem Monde, Planeten, Fluͤſſen u. ſ. f. eine gewiſſe Art von goͤttlicher Eh- re, richten auch wohl den Seelen ihrer Ver- ſtorbenen zu Ehren Bildſaͤulen, Altaͤre und Tempel auf, wozu ſie durch die Vorſtellung, daß die Seelen ihrer verſtorbenen Anverwandten allezeit gegenwaͤrtig waͤren, und auf ihre Hand- lungen achteten, bewogen worden: welches frey- lich mehr zu einem tugendhaften Leben un- ter ihnen beytraͤgt, als alle die ſchoͤnen Re- geln des Confucius nur immer zu thun ver- moͤgend ſind. — Eben dieſe Art von An- betung und Verehrung erweiſen ſie, nur in einem hoͤhern Grade, den verſtorbenen Kay- ſern, großen Philoſophen, und uͤberhaupt ſolchen Perſonen, die ſich um das Vater- land vorzuͤglich verdient gemacht haben. Die- ſen bauen ſie Tempel, Triumphbogen und dergleichen auf. — Der unzeitige Eifer der catholiſchen Miſſionarien hat hierdurch ei-
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auf Hexerey aͤußerſt erpicht, zu allen Arten
von Wahrſagereyen geneigt, lieben Beſchwoͤ-
rungen, Zaubereyen, Erſcheinugen u. ſ. w.
Noch bis itzt, haben ſie, weder die wuͤrcklich
guten Lehren des Confucius, noch auch ihre
eingebildetn Gelehrſamkeit, die ſie doch vor
allen anderu Nationen behaupten, dahin ge-
bracht, ihnen ihre ungereimten Vorſtellungen
aus ihrem Gehirm zu vertreiben. Verſchie-
dene Secten unter ihnen erweiſen noch der
Sonne, dem Monde, Planeten, Fluͤſſen
u. ſ. f. eine gewiſſe Art von goͤttlicher Eh-
re, richten auch wohl den Seelen ihrer Ver-
ſtorbenen zu Ehren Bildſaͤulen, Altaͤre und
Tempel auf, wozu ſie durch die Vorſtellung,
daß die Seelen ihrer verſtorbenen Anverwandten
allezeit gegenwaͤrtig waͤren, und auf ihre Hand-
lungen achteten, bewogen worden: welches frey-
lich mehr zu einem tugendhaften Leben un-
ter ihnen beytraͤgt, als alle die ſchoͤnen Re-
geln des Confucius nur immer zu thun ver-
moͤgend ſind. — Eben dieſe Art von An-
betung und Verehrung erweiſen ſie, nur in
einem hoͤhern Grade, den verſtorbenen Kay-
ſern, großen Philoſophen, und uͤberhaupt
ſolchen Perſonen, die ſich um das Vater-
land vorzuͤglich verdient gemacht haben. Die-
ſen bauen ſie Tempel, Triumphbogen und
dergleichen auf. — Der unzeitige Eifer
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[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 1. Breslau, 1776, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik01_1776/319>, abgerufen am 21.11.2024.
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