der Verheissung von weitem sehen: da hin- gegen Xaverius das Vergnügen hatte, würklich nach China, oder zum wenigsten nach einer kleinen Insel, Namens Sancian oder Shang-chewen-shan, zu kom- men. -- Unter allen den Missionarien, welche nach dem Xaverius nach China ge- reist sind, wird vorzüglich ein gewisser Je- suit, Namens Ricci, gerühmt, den man für den Stifter der Mission hält: ein Pater Schall, welcher anfänglich Lehrmei- ster eines gewissen Kaysers wurde, nachher aber eine ansehnliche Staatsbedienung beklei- dete; der bekannte Pater Verbiest, wel- cher ebenfalls ein großer Herr in China wurde; die Patres Bouvet und Gervil- lion, beyde geschickte Mathematiker und Freunde des Kaysers Kang-hi. Man kann bey allen dem, was man von diesen berühmten Leuten erzählt, nicht genug be- wundern, mit welcher Geschicklichkeit diese Missionairs, eben so eifrig, als klug, eben so fromm, als in den Wissenschaften, der Sternkunde, und den mechanischen Künsten, bewandert, sich bey den Großen beliebt zu machen, und die Gnade der Kayser sich zu versichern gewußt.
Dieß gelang anfänglich dem Vater Ric- ci vorzüglich, welcher auch alle Gelegenheit ergriff, sich am Hofe zu Peking einzuschmei-
cheln,
der Verheiſſung von weitem ſehen: da hin- gegen Xaverius das Vergnuͤgen hatte, wuͤrklich nach China, oder zum wenigſten nach einer kleinen Inſel, Namens Sancian oder Shang-chewen-ſhan, zu kom- men. — Unter allen den Miſſionarien, welche nach dem Xaverius nach China ge- reiſt ſind, wird vorzuͤglich ein gewiſſer Je- ſuit, Namens Ricci, geruͤhmt, den man fuͤr den Stifter der Miſſion haͤlt: ein Pater Schall, welcher anfaͤnglich Lehrmei- ſter eines gewiſſen Kayſers wurde, nachher aber eine anſehnliche Staatsbedienung beklei- dete; der bekannte Pater Verbieſt, wel- cher ebenfalls ein großer Herr in China wurde; die Patres Bouvet und Gervil- lion, beyde geſchickte Mathematiker und Freunde des Kayſers Kang-hi. Man kann bey allen dem, was man von dieſen beruͤhmten Leuten erzaͤhlt, nicht genug be- wundern, mit welcher Geſchicklichkeit dieſe Miſſionairs, eben ſo eifrig, als klug, eben ſo fromm, als in den Wiſſenſchaften, der Sternkunde, und den mechaniſchen Kuͤnſten, bewandert, ſich bey den Großen beliebt zu machen, und die Gnade der Kayſer ſich zu verſichern gewußt.
Dieß gelang anfaͤnglich dem Vater Ric- ci vorzuͤglich, welcher auch alle Gelegenheit ergriff, ſich am Hofe zu Peking einzuſchmei-
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[302/0322]
der Verheiſſung von weitem ſehen: da hin-
gegen Xaverius das Vergnuͤgen hatte,
wuͤrklich nach China, oder zum wenigſten
nach einer kleinen Inſel, Namens Sancian
oder Shang-chewen-ſhan, zu kom-
men. — Unter allen den Miſſionarien,
welche nach dem Xaverius nach China ge-
reiſt ſind, wird vorzuͤglich ein gewiſſer Je-
ſuit, Namens Ricci, geruͤhmt, den man
fuͤr den Stifter der Miſſion haͤlt: ein
Pater Schall, welcher anfaͤnglich Lehrmei-
ſter eines gewiſſen Kayſers wurde, nachher
aber eine anſehnliche Staatsbedienung beklei-
dete; der bekannte Pater Verbieſt, wel-
cher ebenfalls ein großer Herr in China
wurde; die Patres Bouvet und Gervil-
lion, beyde geſchickte Mathematiker und
Freunde des Kayſers Kang-hi. Man
kann bey allen dem, was man von dieſen
beruͤhmten Leuten erzaͤhlt, nicht genug be-
wundern, mit welcher Geſchicklichkeit dieſe
Miſſionairs, eben ſo eifrig, als klug, eben
ſo fromm, als in den Wiſſenſchaften, der
Sternkunde, und den mechaniſchen Kuͤnſten,
bewandert, ſich bey den Großen beliebt zu
machen, und die Gnade der Kayſer ſich zu
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[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 1. Breslau, 1776, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik01_1776/322>, abgerufen am 24.11.2024.
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