[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 1. Breslau, 1776.lenwanderung *) auszubreiten suchte, aber we- Die Perser haben von Natur viel Ge- davon *) Wer sich von der Lehre der Seelenwanderung
näher unterrichten will, den wird des Herrn Sinners Versuch über die Lehren der See- lenwanderung und des Fegefeuers der Bra- minen von Indostan, hinlänglich befrie- digen. lenwanderung *) auszubreiten ſuchte, aber we- Die Perſer haben von Natur viel Ge- davon *) Wer ſich von der Lehre der Seelenwanderung
naͤher unterrichten will, den wird des Herrn Sinners Verſuch uͤber die Lehren der See- lenwanderung und des Fegefeuers der Bra- minen von Indoſtan, hinlaͤnglich befrie- digen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0094" n="74"/><hi rendition="#fr">lenwanderung</hi><note place="foot" n="*)">Wer ſich von der Lehre der Seelenwanderung<lb/> naͤher unterrichten will, den wird des Herrn<lb/><hi rendition="#fr">Sinners Verſuch uͤber die Lehren der See-<lb/> lenwanderung und des Fegefeuers der Bra-<lb/> minen von Indoſtan,</hi> hinlaͤnglich befrie-<lb/> digen.</note> auszubreiten ſuchte, aber we-<lb/> nige Anhaͤnger derſelben fand.</p><lb/> <p>Die Perſer haben von Natur viel Ge-<lb/> ſchmack an den Wiſſenſchaften, und man kann<lb/> ſagen, daß ſie an lebhafter Imagination und<lb/> an wirklicher Gelehrſamkeit alle andere Voͤlker<lb/> in Aſien uͤbertreffen. Die Chineſer, welche<lb/> man ſonſt fuͤr die geſitteſte und einfichtvollſte<lb/> Nation des Orients haͤlt, koͤnnen in Anſehung<lb/> der hoͤhern Wiſſenſchaften mit den Perſern in<lb/> keine Parallele gezogen werden. Bey den Chi-<lb/> neſern, z. B., wird keine Wiſſenſchaft mehr ge-<lb/> achtet, als die Sternkunde. Aber ihre Kennt-<lb/> niſſe hierinn ſind ſehr begraͤnzt, und ſie geſtehen<lb/> es gerne, daß ſie in dieſem Stuͤcke noch weit<lb/> unter den Perſern ſind. — Die Perſer lie-<lb/> ben und ehren die Gelehrten, und die, welche<lb/> ſich bemuͤhen, es zu werden, ſo ſehr, daß man<lb/> mit Recht behaupten kann, ihre herrſchende<lb/> Neigung ſey die Ausbreitung und Vervoll-<lb/> kommnung der Wiſſenſchaften. Sie verwen-<lb/> den darauf alle ihre Zeit, ohne ſich um ihre<lb/> Familie und haͤuslichen Angelegenheiten zu be-<lb/> kuͤmmern; ſelbſt die groͤßeſte Armuth kann ſie<lb/> <fw place="bottom" type="catch">davon</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [74/0094]
lenwanderung *) auszubreiten ſuchte, aber we-
nige Anhaͤnger derſelben fand.
Die Perſer haben von Natur viel Ge-
ſchmack an den Wiſſenſchaften, und man kann
ſagen, daß ſie an lebhafter Imagination und
an wirklicher Gelehrſamkeit alle andere Voͤlker
in Aſien uͤbertreffen. Die Chineſer, welche
man ſonſt fuͤr die geſitteſte und einfichtvollſte
Nation des Orients haͤlt, koͤnnen in Anſehung
der hoͤhern Wiſſenſchaften mit den Perſern in
keine Parallele gezogen werden. Bey den Chi-
neſern, z. B., wird keine Wiſſenſchaft mehr ge-
achtet, als die Sternkunde. Aber ihre Kennt-
niſſe hierinn ſind ſehr begraͤnzt, und ſie geſtehen
es gerne, daß ſie in dieſem Stuͤcke noch weit
unter den Perſern ſind. — Die Perſer lie-
ben und ehren die Gelehrten, und die, welche
ſich bemuͤhen, es zu werden, ſo ſehr, daß man
mit Recht behaupten kann, ihre herrſchende
Neigung ſey die Ausbreitung und Vervoll-
kommnung der Wiſſenſchaften. Sie verwen-
den darauf alle ihre Zeit, ohne ſich um ihre
Familie und haͤuslichen Angelegenheiten zu be-
kuͤmmern; ſelbſt die groͤßeſte Armuth kann ſie
davon
*) Wer ſich von der Lehre der Seelenwanderung
naͤher unterrichten will, den wird des Herrn
Sinners Verſuch uͤber die Lehren der See-
lenwanderung und des Fegefeuers der Bra-
minen von Indoſtan, hinlaͤnglich befrie-
digen.
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