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[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777.

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und die Einwohner von Mecca ihm so gar nach
dem Leben trachteten; so nahm er im Jahre
sechs hundert und zwey und zwanzig, am
zwölften Julius scine Flucht nach Medi-
na
, von welcher Flucht die Moslemim, oder
Anhänger seiner Lehre, ihre Jahre der Hegira
zählen, die aus Mondenjahren bestehen.

Bisher hatte Mohammed noch keine Gewalt
gebraucht, seine Religion fortzupflanzen, viel-
mehr vorgegeben, er dürfe blos predigen und
ermahnen. Allein, kaum sah er sich in Medina
sicher; so gab er einen göttlichen Befehl vor,
mit den Waffen den Götzendienst auszurotten,
und seine Lehre auszubreiten. Nachdem er zu
Medina eine Moschee erbaut, und den öffent-
lichen Gottesdienst eingerichtet hatte; so griff
er die Koreischiten an, und vertraute die große
Fahne der Religion seinem Onkel Hamza an,
und schickte ihn mit dreißig Mann, mit den
meccanischen Truppen anzubinden. Allein,
dieß erste Unternehmen lief nicht glücklich ab,
und die Mediner mußten weichen. Nachdem
aber Hamza wieder zu Kräften kam, griff er
die Koreischiten zum zweytenmal -- im zwey-
ten Jahre der Flucht Mohammeds -- an,
und erfochte einen Sieg bey Bedr über sie, der
den Grund seiner Größe legte, die mit jedem
neuen Feldzug immer anwuchs. Im sechsten
Jahre mußten die Koreischiten, als er Mecca
angreifen wollte, um Frieden bitten. Im sie-
benten Jahre foderte er mit dem Stolze eines

Alex-

und die Einwohner von Mecca ihm ſo gar nach
dem Leben trachteten; ſo nahm er im Jahre
ſechs hundert und zwey und zwanzig, am
zwoͤlften Julius ſcine Flucht nach Medi-
na
, von welcher Flucht die Moslemim, oder
Anhaͤnger ſeiner Lehre, ihre Jahre der Hegira
zaͤhlen, die aus Mondenjahren beſtehen.

Bisher hatte Mohammed noch keine Gewalt
gebraucht, ſeine Religion fortzupflanzen, viel-
mehr vorgegeben, er duͤrfe blos predigen und
ermahnen. Allein, kaum ſah er ſich in Medina
ſicher; ſo gab er einen goͤttlichen Befehl vor,
mit den Waffen den Goͤtzendienſt auszurotten,
und ſeine Lehre auszubreiten. Nachdem er zu
Medina eine Moſchee erbaut, und den oͤffent-
lichen Gottesdienſt eingerichtet hatte; ſo griff
er die Koreiſchiten an, und vertraute die große
Fahne der Religion ſeinem Onkel Hamza an,
und ſchickte ihn mit dreißig Mann, mit den
meccaniſchen Truppen anzubinden. Allein,
dieß erſte Unternehmen lief nicht gluͤcklich ab,
und die Mediner mußten weichen. Nachdem
aber Hamza wieder zu Kraͤften kam, griff er
die Koreiſchiten zum zweytenmal — im zwey-
ten Jahre der Flucht Mohammeds — an,
und erfochte einen Sieg bey Bedr uͤber ſie, der
den Grund ſeiner Groͤße legte, die mit jedem
neuen Feldzug immer anwuchs. Im ſechſten
Jahre mußten die Koreiſchiten, als er Mecca
angreifen wollte, um Frieden bitten. Im ſie-
benten Jahre foderte er mit dem Stolze eines

Alex-
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[141/0167] und die Einwohner von Mecca ihm ſo gar nach dem Leben trachteten; ſo nahm er im Jahre ſechs hundert und zwey und zwanzig, am zwoͤlften Julius ſcine Flucht nach Medi- na, von welcher Flucht die Moslemim, oder Anhaͤnger ſeiner Lehre, ihre Jahre der Hegira zaͤhlen, die aus Mondenjahren beſtehen. Bisher hatte Mohammed noch keine Gewalt gebraucht, ſeine Religion fortzupflanzen, viel- mehr vorgegeben, er duͤrfe blos predigen und ermahnen. Allein, kaum ſah er ſich in Medina ſicher; ſo gab er einen goͤttlichen Befehl vor, mit den Waffen den Goͤtzendienſt auszurotten, und ſeine Lehre auszubreiten. Nachdem er zu Medina eine Moſchee erbaut, und den oͤffent- lichen Gottesdienſt eingerichtet hatte; ſo griff er die Koreiſchiten an, und vertraute die große Fahne der Religion ſeinem Onkel Hamza an, und ſchickte ihn mit dreißig Mann, mit den meccaniſchen Truppen anzubinden. Allein, dieß erſte Unternehmen lief nicht gluͤcklich ab, und die Mediner mußten weichen. Nachdem aber Hamza wieder zu Kraͤften kam, griff er die Koreiſchiten zum zweytenmal — im zwey- ten Jahre der Flucht Mohammeds — an, und erfochte einen Sieg bey Bedr uͤber ſie, der den Grund ſeiner Groͤße legte, die mit jedem neuen Feldzug immer anwuchs. Im ſechſten Jahre mußten die Koreiſchiten, als er Mecca angreifen wollte, um Frieden bitten. Im ſie- benten Jahre foderte er mit dem Stolze eines Alex-

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Zitationshilfe: [Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777/167>, abgerufen am 23.11.2024.