me thun. Dieses scheint für manche junge Herren von dieser Nation, die ihre Schönheit erhöhen wollen, auch nothwendig zu seyn, weil die schwarzen Bärte unter den Türken nicht so allgemein sind, als bey den mehr südlich woh- nenden Arabern und Persern.
Wenn die Türken, welche ihren Bart in ihren jüngern Jahren geschoren haben, ihn wol- len wieder wachsen lassen; so beobachten sie da- bey einige Cerimonien. Sie beten nemlich ein Fatha, welches als ein Gelübde angesehen wird, daß sie ihren Bart niemals wieder schee- ren lassen wollen. Die Mohammedaner glau- ben vielleicht, daß die Engel in ihrem Barte wohnen, und daß sie ihn deswegen nicht abschee- ren dürfen, wie einige Reisende bemerkt haben. Es ist aber auch gewiß, daß, wenn einer seinen Bart hat wachsen lassen, und ihn nachher wie- der abscheert, er dafür scharf bestraft werden kann. Die Glaubensgenossen verspotten ihn darüber.
Die Araber sind von mittler Statur, ma- ger und gleichsam von der Hitze ausgedörrt. Sie sind aber sehr mäßig in Essen und Trinken. Der gemeine Araber trinkt gemeiniglich nichts als Wasser, und genießt fast kein andres Essen, als frisch gebacknes schlechtes Brodt von Dur- ra, (welches eine Art Hirse ist) mit Butter, Oehl, Fett oder Kameelsmilch, durchknetet. Dieß Brodt ist für einen Europäer fast uneß- bar, die Einwohner aber genießen es mit dem
größe-
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me thun. Dieſes ſcheint fuͤr manche junge Herren von dieſer Nation, die ihre Schoͤnheit erhoͤhen wollen, auch nothwendig zu ſeyn, weil die ſchwarzen Baͤrte unter den Tuͤrken nicht ſo allgemein ſind, als bey den mehr ſuͤdlich woh- nenden Arabern und Perſern.
Wenn die Tuͤrken, welche ihren Bart in ihren juͤngern Jahren geſchoren haben, ihn wol- len wieder wachſen laſſen; ſo beobachten ſie da- bey einige Cerimonien. Sie beten nemlich ein Fatha, welches als ein Geluͤbde angeſehen wird, daß ſie ihren Bart niemals wieder ſchee- ren laſſen wollen. Die Mohammedaner glau- ben vielleicht, daß die Engel in ihrem Barte wohnen, und daß ſie ihn deswegen nicht abſchee- ren duͤrfen, wie einige Reiſende bemerkt haben. Es iſt aber auch gewiß, daß, wenn einer ſeinen Bart hat wachſen laſſen, und ihn nachher wie- der abſcheert, er dafuͤr ſcharf beſtraft werden kann. Die Glaubensgenoſſen verſpotten ihn daruͤber.
Die Araber ſind von mittler Statur, ma- ger und gleichſam von der Hitze ausgedoͤrrt. Sie ſind aber ſehr maͤßig in Eſſen und Trinken. Der gemeine Araber trinkt gemeiniglich nichts als Waſſer, und genießt faſt kein andres Eſſen, als friſch gebacknes ſchlechtes Brodt von Dur- ra, (welches eine Art Hirſe iſt) mit Butter, Oehl, Fett oder Kameelsmilch, durchknetet. Dieß Brodt iſt fuͤr einen Europaͤer faſt uneß- bar, die Einwohner aber genießen es mit dem
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me thun. Dieſes ſcheint fuͤr manche junge
Herren von dieſer Nation, die ihre Schoͤnheit
erhoͤhen wollen, auch nothwendig zu ſeyn, weil
die ſchwarzen Baͤrte unter den Tuͤrken nicht ſo
allgemein ſind, als bey den mehr ſuͤdlich woh-
nenden Arabern und Perſern.
Wenn die Tuͤrken, welche ihren Bart in
ihren juͤngern Jahren geſchoren haben, ihn wol-
len wieder wachſen laſſen; ſo beobachten ſie da-
bey einige Cerimonien. Sie beten nemlich ein
Fatha, welches als ein Geluͤbde angeſehen
wird, daß ſie ihren Bart niemals wieder ſchee-
ren laſſen wollen. Die Mohammedaner glau-
ben vielleicht, daß die Engel in ihrem Barte
wohnen, und daß ſie ihn deswegen nicht abſchee-
ren duͤrfen, wie einige Reiſende bemerkt haben.
Es iſt aber auch gewiß, daß, wenn einer ſeinen
Bart hat wachſen laſſen, und ihn nachher wie-
der abſcheert, er dafuͤr ſcharf beſtraft werden
kann. Die Glaubensgenoſſen verſpotten ihn
daruͤber.
Die Araber ſind von mittler Statur, ma-
ger und gleichſam von der Hitze ausgedoͤrrt.
Sie ſind aber ſehr maͤßig in Eſſen und Trinken.
Der gemeine Araber trinkt gemeiniglich nichts
als Waſſer, und genießt faſt kein andres Eſſen,
als friſch gebacknes ſchlechtes Brodt von Dur-
ra, (welches eine Art Hirſe iſt) mit Butter,
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[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777/221>, abgerufen am 21.11.2024.
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