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[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777.

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toisten feiern noch andere Feste, die den Göttern
der ersten Klasse gewidmet sind, von welchen
wir aber hier, um nicht zu weitläuftig zu werden,
nichts sagen wollen.

Die Wallfarthen machen endlich noch einen
wichtigen Artikel der Sintoischen Religion aus.
Sie stellen verschiedene Wallfahrten nach ver-
schiedenen Oertern an. Der vornehmste Ort
aber, nach dem sie wallfarthen, ist Isje. Die
Wallfarthen nach diesem Orte geschehen in allen
Jahrszeiten: fürnehmlich aber im Merz,
April
und May. Der Zufluß der Pilgrimme
ist in diesen Zeiten sehr groß, weil die Witte-
rung in diesen Monathen die angenehmste ist.
Sowohl Manns als Frauenspersonen verrich-
ten dieß Pilgergeschäfft. Die Japaner geben
vor, daß die monathlichen Unbequemlichkeiten
des schönen Geschlechts, während der Reise
aufhören, es sey nun, daß die beschwerliche

Reise
in Ansehung det Freyheit den Saturnalien und
Bachanalien der alten Römer.
Obgleich diese fünf großen Feste, eigentlich
zu sagen, nur zur Sintoischen Religion gehören;
so haben doch die übrigen Religionssecten in der
Folge der Zeit dieselben, angenommen, da sie
sowohl in Andachtsübungen als Lustbarkeiten
bestehen, nach welchen die Japaner, überhaupt
genommen, sehr begierig sind.

toiſten feiern noch andere Feſte, die den Goͤttern
der erſten Klaſſe gewidmet ſind, von welchen
wir aber hier, um nicht zu weitlaͤuftig zu werden,
nichts ſagen wollen.

Die Wallfarthen machen endlich noch einen
wichtigen Artikel der Sintoiſchen Religion aus.
Sie ſtellen verſchiedene Wallfahrten nach ver-
ſchiedenen Oertern an. Der vornehmſte Ort
aber, nach dem ſie wallfarthen, iſt Isje. Die
Wallfarthen nach dieſem Orte geſchehen in allen
Jahrszeiten: fuͤrnehmlich aber im Merz,
April
und May. Der Zufluß der Pilgrimme
iſt in dieſen Zeiten ſehr groß, weil die Witte-
rung in dieſen Monathen die angenehmſte iſt.
Sowohl Manns als Frauensperſonen verrich-
ten dieß Pilgergeſchaͤfft. Die Japaner geben
vor, daß die monathlichen Unbequemlichkeiten
des ſchoͤnen Geſchlechts, waͤhrend der Reiſe
aufhoͤren, es ſey nun, daß die beſchwerliche

Reiſe
in Anſehung det Freyheit den Saturnalien und
Bachanalien der alten Roͤmer.
Obgleich dieſe fuͤnf großen Feſte, eigentlich
zu ſagen, nur zur Sintoiſchen Religion gehoͤren;
ſo haben doch die uͤbrigen Religionsſecten in der
Folge der Zeit dieſelben, angenommen, da ſie
ſowohl in Andachtsuͤbungen als Luſtbarkeiten
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[22/0048] toiſten feiern noch andere Feſte, die den Goͤttern der erſten Klaſſe gewidmet ſind, von welchen wir aber hier, um nicht zu weitlaͤuftig zu werden, nichts ſagen wollen. Die Wallfarthen machen endlich noch einen wichtigen Artikel der Sintoiſchen Religion aus. Sie ſtellen verſchiedene Wallfahrten nach ver- ſchiedenen Oertern an. Der vornehmſte Ort aber, nach dem ſie wallfarthen, iſt Isje. Die Wallfarthen nach dieſem Orte geſchehen in allen Jahrszeiten: fuͤrnehmlich aber im Merz, April und May. Der Zufluß der Pilgrimme iſt in dieſen Zeiten ſehr groß, weil die Witte- rung in dieſen Monathen die angenehmſte iſt. Sowohl Manns als Frauensperſonen verrich- ten dieß Pilgergeſchaͤfft. Die Japaner geben vor, daß die monathlichen Unbequemlichkeiten des ſchoͤnen Geſchlechts, waͤhrend der Reiſe aufhoͤren, es ſey nun, daß die beſchwerliche Reiſe *) *) in Anſehung det Freyheit den Saturnalien und Bachanalien der alten Roͤmer. Obgleich dieſe fuͤnf großen Feſte, eigentlich zu ſagen, nur zur Sintoiſchen Religion gehoͤren; ſo haben doch die uͤbrigen Religionsſecten in der Folge der Zeit dieſelben, angenommen, da ſie ſowohl in Andachtsuͤbungen als Luſtbarkeiten beſtehen, nach welchen die Japaner, uͤberhaupt genommen, ſehr begierig ſind.

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Zitationshilfe: [Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777/48>, abgerufen am 21.11.2024.