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Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721.

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Curieuse Reise-Beschreibung. VI. Cap.
Küssen über Bord, daß ich sie nach der Festung
brächte, ich öffnete des Steuermanns Kiste,
und fand 12. gute Hembden drinn, die mit H. G.
gezeichnet waren, nebst 3. Unter-Kleidern und
einem Land-Rock, einen Käse, Toback, Pfeif-
fen, See-Charte etc. Jch schmiß die Hemb-
den und leinen Gut auch über Bord, und ließ
mich an den Besaans-Stricken wieder herun-
ter, daß ich es alles bergen könte.

Der grosse Englische Hundschrie mir nach,
und wolte herunter springen. Dis bewog mich,
daß ich wieder in die Höhe kam. Jch band ihm
das Maul zu, und ließ ihn mit dem Besaans-
Strick herunter, da ich denn hinter ihm her kam.
Dis war ein grosser starcker Hund, und ge-
brauchte ich ihn zu meinen Last-Träger. Wie
ich zu ihm kam, nahm ich so viel als er tragen
konte, und giengen nach der Festung zu. Wir
ruheten hier was, und da ich dem Hund einige
gekochte Fische mit einigem Wasser gab, bezeug-
te mir dieses Thier je länger [j]e mehr Treue.

Der Abend kam, und ich war müde, ich gieng
aber doch mit meinem Träger, (so nennte ich den
Hund) nach dem Fluß zu, und ließ ihn sauffen.
Jch hatte daselbst ein Theil gekochte Fische, die
fraß er auf. Wir giengen wieder nach der Fe-
stung, und wie wir dahin kamen, schnitt ich von
der trocknen Ochsen-Haut ein Fell über den Leib
zu rechte. Jch nahm 2. ungeleimte Körbe von
anderthalb Fuß, und 1. Fuß hoch mit, die ich
mit 2. Stricken anhängte, dis waren seine
Dinge, die er tragen muste.

Jch

Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VI. Cap.
Kuͤſſen uͤber Bord, daß ich ſie nach der Feſtung
braͤchte, ich oͤffnete des Steuermanns Kiſte,
und fand 12. gute Hembden drinn, die mit H. G.
gezeichnet waren, nebſt 3. Unter-Kleidern und
einem Land-Rock, einen Kaͤſe, Toback, Pfeif-
fen, See-Charte ꝛc. Jch ſchmiß die Hemb-
den und leinen Gut auch uͤber Bord, und ließ
mich an den Beſaans-Stricken wieder herun-
ter, daß ich es alles bergen koͤnte.

Der groſſe Engliſche Hundſchrie mir nach,
und wolte herunter ſpringen. Dis bewog mich,
daß ich wieder in die Hoͤhe kam. Jch band ihm
das Maul zu, und ließ ihn mit dem Beſaans-
Strick herunter, da ich denn hinter ihm her kam.
Dis war ein groſſer ſtarcker Hund, und ge-
brauchte ich ihn zu meinen Laſt-Traͤger. Wie
ich zu ihm kam, nahm ich ſo viel als er tragen
konte, und giengen nach der Feſtung zu. Wir
ruheten hier was, und da ich dem Hund einige
gekochte Fiſche mit einigem Waſſer gab, bezeug-
te mir dieſes Thier je laͤnger [j]e mehr Treue.

Der Abend kam, und ich war muͤde, ich gieng
aber doch mit meinem Traͤger, (ſo nennte ich den
Hund) nach dem Fluß zu, und ließ ihn ſauffen.
Jch hatte daſelbſt ein Theil gekochte Fiſche, die
fraß er auf. Wir giengen wieder nach der Fe-
ſtung, und wie wir dahin kamen, ſchnitt ich von
der trocknen Ochſen-Haut ein Fell uͤber den Leib
zu rechte. Jch nahm 2. ungeleimte Koͤrbe von
anderthalb Fuß, und 1. Fuß hoch mit, die ich
mit 2. Stricken anhaͤngte, dis waren ſeine
Dinge, die er tragen muſte.

Jch
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[140/0170] Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VI. Cap. Kuͤſſen uͤber Bord, daß ich ſie nach der Feſtung braͤchte, ich oͤffnete des Steuermanns Kiſte, und fand 12. gute Hembden drinn, die mit H. G. gezeichnet waren, nebſt 3. Unter-Kleidern und einem Land-Rock, einen Kaͤſe, Toback, Pfeif- fen, See-Charte ꝛc. Jch ſchmiß die Hemb- den und leinen Gut auch uͤber Bord, und ließ mich an den Beſaans-Stricken wieder herun- ter, daß ich es alles bergen koͤnte. Der groſſe Engliſche Hundſchrie mir nach, und wolte herunter ſpringen. Dis bewog mich, daß ich wieder in die Hoͤhe kam. Jch band ihm das Maul zu, und ließ ihn mit dem Beſaans- Strick herunter, da ich denn hinter ihm her kam. Dis war ein groſſer ſtarcker Hund, und ge- brauchte ich ihn zu meinen Laſt-Traͤger. Wie ich zu ihm kam, nahm ich ſo viel als er tragen konte, und giengen nach der Feſtung zu. Wir ruheten hier was, und da ich dem Hund einige gekochte Fiſche mit einigem Waſſer gab, bezeug- te mir dieſes Thier je laͤnger je mehr Treue. Der Abend kam, und ich war muͤde, ich gieng aber doch mit meinem Traͤger, (ſo nennte ich den Hund) nach dem Fluß zu, und ließ ihn ſauffen. Jch hatte daſelbſt ein Theil gekochte Fiſche, die fraß er auf. Wir giengen wieder nach der Fe- ſtung, und wie wir dahin kamen, ſchnitt ich von der trocknen Ochſen-Haut ein Fell uͤber den Leib zu rechte. Jch nahm 2. ungeleimte Koͤrbe von anderthalb Fuß, und 1. Fuß hoch mit, die ich mit 2. Stricken anhaͤngte, dis waren ſeine Dinge, die er tragen muſte. Jch

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Zitationshilfe: Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/posos_krinkekesmes_1721/170>, abgerufen am 29.11.2024.