Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721.Curieuse Reise-Beschreibung. VIII. Cap. stund ihm wohl an. Worauf ihm der Capitainmit einem gefüllten kleinen Fäßgen davon be- schenckte, welches er mit Danck annahm. Der Capitain bat, daß einige Kauffleute vom Setzet also alles auf, was ihr verkauffen wol- Wie wir einmal im Zelt beysammen waren, Als ich dis sahe, bot ich ihm das Microscopium Jch verstund dieses nicht, daher fragte ich, was dieser P 5
Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VIII. Cap. ſtund ihm wohl an. Worauf ihm der Capitainmit einem gefuͤllten kleinen Faͤßgen davon be- ſchenckte, welches er mit Danck annahm. Der Capitain bat, daß einige Kauffleute vom Setzet alſo alles auf, was ihr verkauffen wol- Wie wir einmal im Zelt beyſammen waren, Als ich dis ſahe, bot ich ihm das Microſcopium Jch verſtund dieſes nicht, daher fragte ich, was dieſer P 5
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Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VIII. Cap.
ſtund ihm wohl an. Worauf ihm der Capitain
mit einem gefuͤllten kleinen Faͤßgen davon be-
ſchenckte, welches er mit Danck annahm.
Der Capitain bat, daß einige Kauffleute vom
Lande ſeine Kauff-Waaren ſehen moͤchten, und
daß wir auch ihre beſchauen duͤrfften. Das
kan ich nicht thun, ſagte Garbon, es bleibt bey
dem Wort des Koͤnigs, und da kan weder ich,
noch iemand anders was dagegen ſagen, iedoch
will ich ein unpartheyiſcher Richter bey allen
ſeyn, wenn Streit entſtehet.
Setzet alſo alles auf, was ihr verkauffen wol-
let, auf Pappier, ich will es hernach in unſre
Sprache uͤberſetzen, und ſo wol an meines als al-
le groſſe Zelte ankleben, damit es alle Kauffleute
ſehen und leſen koͤnnen. Welches auch geſchahe.
Wie wir einmal im Zelt beyſammen waren,
fieng ich eine Muͤcke, und legte ſie vor ein Ver-
groͤſſerungs-Glas, und ließ es den Garbon ſehen,
dieſer verwunderte ſich ſehr daruͤber, und hatte
dergleichen ſein Lebtage nicht geſehen. Wir leg-
ten vielerley Ungeziefer darunter, welches ihn
uͤberaus ergoͤtzte.
Als ich dis ſahe, bot ich ihm das Microſcopium
an, nebſt ſeinem Poſtement, welches er zwar erſt
nicht annehmen wolte, iedoch ſich zuletzt dazu be-
reden ließ. Er verſicherte ſolches mit aller Er-
kaͤnntlichkeit gleich zu machen. Mein Freund,
ſagte er, nun will ich durch das Glas entdecken,
was der Knepko iſt.
Jch verſtund dieſes nicht, daher fragte ich, was
es waͤre. Er antwortete, es iſt Staub, wenn
dieſer
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