Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.2. Theil. Cap. 1. §. 2. Was von der Dienst und Zuthun des Teuffels/ daß etlicheMenschen in solcher Erforschung obenschwe- ben/ der Teuffel träget und hält sie oben/ daß sie nicht unter gehen; und solches verhängt Gott der Menschen Sünde und Vnglauben zustraf- 2, Thes. 2. 11. 12. fen. Es ist eins von den kräfftigen Jrthümen/ die Gott denen zuschicket/ die Lust haben an den Lügen/ und die Warheit nicht annehmen wol- len. Welche Richter zu der Vngerechtigkeit Lust haben/ werden dadurch gereitzet/ daß sie viel unschuldiges Blut vergiessen/ und also in Got- tes Hand zur Rach verfallen/ und sich selbst in die unterste Hölle hinnab stürtzen. Vnd soll sich niemand verwundern/ daß Gott auch un- schuldige Leute durch den Teuffel solte oben hal- ten/ und in der Obrigkeit Schwerd kommen las- sen. Denn ob sie wol nicht an der Zauberey schul- dig seyn/ so haben sie doch mit andern Sün- 2. Mac. 7. 18. den solch Leyden wol verdienet/ wie der sechste un- ter den sieben Brüdernsagte/ da er zur Marter Job. 2. 6. geführet ward. Vnd hat GOTT über den frommen Job/ und über seinen eigenen Sohn/ Mat. 4. 1. 5. 8. Ioh. 19. 11. Act. 12. 1. Ps. 44, und alle fromme Martyrer dem Teuffel ei- ne zeitlang Gewalt gegeben/ und ohne den Job alle andere in der weltlichen Richtern und Tyrannen Hände geben/ warümb sollen wir nicht gläuben/ daß solches nicht offt geschehe? Gott führet seine Heiligen wunderlich. Sihe der Teuffel wird etliche von euch ins Gefäng- niß werffen/ auff daß ihr versuchet werdet/ und werdet Trübsal haben zehen Tage: spricht der H. Geist
2. Theil. Cap. 1. §. 2. Was von der Dienſt und Zuthun des Teuffels/ daß etlicheMenſchen in ſolcher Erforſchung obenſchwe- ben/ der Teuffel traͤget und haͤlt ſie oben/ daß ſie nicht unter gehen; und ſolches verhaͤngt Gott der Menſchen Suͤnde und Vnglauben zuſtraf- 2, Theſ. 2. 11. 12. fen. Es iſt eins von den kraͤfftigen Jrthuͤmen/ die Gott denen zuſchicket/ die Luſt haben an den Luͤgen/ und die Warheit nicht annehmen wol- len. Welche Richter zu der Vngerechtigkeit Luſt haben/ werden daduꝛch gereitzet/ daß ſie viel unſchuldiges Blut vergieſſen/ und alſo in Got- tes Hand zur Rach verfallen/ und ſich ſelbſt in die unterſte Hoͤlle hinnab ſtuͤrtzen. Vnd ſoll ſich niemand verwundern/ daß Gott auch un- ſchuldige Leute durch den Teuffel ſolte oben hal- ten/ und in der Obrigkeit Schwerd kommen laſ- ſẽ. Deñ ob ſie wol nicht an der Zauberey ſchul- dig ſeyn/ ſo haben ſie doch mit andern Suͤn- 2. Mac. 7. 18. dẽ ſolch Leydẽ wol verdienet/ wie der ſechſte un- ter den ſieben Bruͤdernſagte/ da er zur Marter Job. 2. 6. gefuͤhret ward. Vnd hat GOTT uͤber den frommen Job/ und uͤber ſeinẽ eigenen Sohn/ Mat. 4. 1. 5. 8. Ioh. 19. 11. Act. 12. 1. Pſ. 44, und alle fromme Martyrer dem Teuffel ei- ne zeitlang Gewalt gegeben/ und ohne den Job alle andere in der weltlichen Richtern und Tyrannen Haͤnde geben/ waruͤmb ſollen wir nicht glaͤuben/ daß ſolches nicht offt geſchehe? Gott fuͤhret ſeine Heiligen wunderlich. Sihe der Teuffel wird etliche von euch ins Gefaͤng- niß werffen/ auff daß ihr verſuchet werdet/ und werdet Truͤbſal haben zehen Tage: ſpricht der H. Geiſt
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2. Theil. Cap. 1. §. 2. Was von der
Dienſt und Zuthun des Teuffels/ daß etliche
Menſchen in ſolcher Erforſchung obenſchwe-
ben/ der Teuffel traͤget und haͤlt ſie oben/ daß
ſie nicht unter gehen; und ſolches verhaͤngt Gott
der Menſchen Suͤnde und Vnglauben zuſtraf-
fen. Es iſt eins von den kraͤfftigen Jrthuͤmen/
die Gott denen zuſchicket/ die Luſt haben an den
Luͤgen/ und die Warheit nicht annehmen wol-
len. Welche Richter zu der Vngerechtigkeit
Luſt haben/ werden daduꝛch gereitzet/ daß ſie viel
unſchuldiges Blut vergieſſen/ und alſo in Got-
tes Hand zur Rach verfallen/ und ſich ſelbſt in
die unterſte Hoͤlle hinnab ſtuͤrtzen. Vnd ſoll
ſich niemand verwundern/ daß Gott auch un-
ſchuldige Leute durch den Teuffel ſolte oben hal-
ten/ und in der Obrigkeit Schwerd kommen laſ-
ſẽ. Deñ ob ſie wol nicht an der Zauberey ſchul-
dig ſeyn/ ſo haben ſie doch mit andern Suͤn-
dẽ ſolch Leydẽ wol verdienet/ wie der ſechſte un-
ter den ſieben Bruͤdernſagte/ da er zur Marter
gefuͤhret ward. Vnd hat GOTT uͤber den
frommen Job/ und uͤber ſeinẽ eigenen Sohn/
und alle fromme Martyrer dem Teuffel ei-
ne zeitlang Gewalt gegeben/ und ohne den Job
alle andere in der weltlichen Richtern und
Tyrannen Haͤnde geben/ waruͤmb ſollen wir
nicht glaͤuben/ daß ſolches nicht offt geſchehe?
Gott fuͤhret ſeine Heiligen wunderlich. Sihe
der Teuffel wird etliche von euch ins Gefaͤng-
niß werffen/ auff daß ihr verſuchet werdet/ und
werdet Truͤbſal haben zehen Tage: ſpricht der
H. Geiſt
2, Theſ. 2.
11. 12.
2. Mac. 7. 18.
Job. 2. 6.
Mat. 4. 1. 5.
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Act. 12. 1.
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