Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.2. Th. C. 1 §. 3. Wie die Zauberey zuoffenbahren Zunge legen/ unangesehen/ daß sie immerhinden HErrn Gott Jsrael nennen. Auß welchen allen heller und klärer/ denn die Creutze. Erstlich setze ich zweyerley Creutze: eines von alles
2. Th. C. 1 §. 3. Wie die Zauberey zuoffenbahren Zunge legen/ unangeſehen/ daß ſie immerhinden HErrn Gott Jſrael nennen. Auß welchen allen heller und klaͤrer/ denn die Creutze. Erſtlich ſetze ich zweyerley Creutze: eines von alles
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0146" n="122"/><fw place="top" type="header">2. Th. C. 1 §. 3. Wie die Zauberey zuoffenbahren</fw><lb/> Zunge legen/ unangeſehen/ daß ſie immerhin<lb/> den HErrn Gott Jſrael nennen.</p><lb/> <p>Auß welchen allen heller und klaͤrer/ denn die<lb/> Sonne im Mittag leuchtet/ erſcheinet/ daß der<lb/> Satan vermeldte Dinge nichts fuͤrchte/ ſcheue/<lb/> meide/ und fliehe. Stuͤckweiß wirs noch beſſer<lb/> fuͤr Augen ſtellen.</p><lb/> <note place="left">Zweierley<lb/> Creutze.<lb/></note> <p>Erſtlich ſetze ich zweyerley Creutze: eines von<lb/> Menſchen/ das ander von Gott ſelbſt gemacht:<lb/> Ein Creutz/ das Menſchen machẽ/ wird mit Fin-<lb/> gern geſtrichen/ mit Farben gemahlet/ mit Jn-<lb/> ſtrumenten gedruckt/ geſchnitzelt/ geſchmiedet/<lb/> oder gehauen/ und iſt ein todtes unempfindli-<lb/> ches und krafftloß Ding/ und gemeiniglich zu<lb/><note place="left">Das Creutz<lb/> von Gott.<lb/></note>Aberglauben/ Abgoͤtterey/ und alſo wider Gott<lb/> gerichtet. Das Creutz von Gott ſelbſt gemacht iſt<lb/> der Menſch/ welcher/ wenn er auffrichtig ſtehet/<lb/> und die Arme außſtrecket/ ein rechtes Creutz iſt<lb/> anzuſehen: nach welcher Geſtalt andere Creutz<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Ioh.</hi> 16. 17.<lb/> 18. und 20.<lb/> 27. Das<lb/> Creutz un-<lb/> ehrlich.<lb/></note>erſtlich ſind gemacht/ zu dẽ Ende/ daß Menſchen<lb/> mit außgereckten Armen/ auffgerichtetẽ Haupt<lb/> und niedergezogenen Fuͤſſen daran gehefftet<lb/> und getoͤdtet wuͤrden. Wie auch Chriſtus auff<lb/> ſolche Weiſe iſt hingerichtet/ uñ ehe Chriſtus ge-<lb/> creutziget ward/ ward das Creutz ſo unehrlich<lb/> und abſcheulich gehalten/ als bey uns heutiges<lb/><note place="left">Creutz un-<lb/> heilig.<lb/></note>Tages ein Galge. Vnd derhalbẽ muſte Simon<lb/> von Cyrenen gezwungẽ werdẽ das Creutz Chri-<lb/> ſti mit anzugreiffẽ. Hernach aber/ weil Chriſtus<lb/> an einem Creutze gehangen/ iſt auß Aberglau-<lb/> ben von unheiligen Menſchen heilig gehalten/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">alles</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [122/0146]
2. Th. C. 1 §. 3. Wie die Zauberey zuoffenbahren
Zunge legen/ unangeſehen/ daß ſie immerhin
den HErrn Gott Jſrael nennen.
Auß welchen allen heller und klaͤrer/ denn die
Sonne im Mittag leuchtet/ erſcheinet/ daß der
Satan vermeldte Dinge nichts fuͤrchte/ ſcheue/
meide/ und fliehe. Stuͤckweiß wirs noch beſſer
fuͤr Augen ſtellen.
Erſtlich ſetze ich zweyerley Creutze: eines von
Menſchen/ das ander von Gott ſelbſt gemacht:
Ein Creutz/ das Menſchen machẽ/ wird mit Fin-
gern geſtrichen/ mit Farben gemahlet/ mit Jn-
ſtrumenten gedruckt/ geſchnitzelt/ geſchmiedet/
oder gehauen/ und iſt ein todtes unempfindli-
ches und krafftloß Ding/ und gemeiniglich zu
Aberglauben/ Abgoͤtterey/ und alſo wider Gott
gerichtet. Das Creutz von Gott ſelbſt gemacht iſt
der Menſch/ welcher/ wenn er auffrichtig ſtehet/
und die Arme außſtrecket/ ein rechtes Creutz iſt
anzuſehen: nach welcher Geſtalt andere Creutz
erſtlich ſind gemacht/ zu dẽ Ende/ daß Menſchen
mit außgereckten Armen/ auffgerichtetẽ Haupt
und niedergezogenen Fuͤſſen daran gehefftet
und getoͤdtet wuͤrden. Wie auch Chriſtus auff
ſolche Weiſe iſt hingerichtet/ uñ ehe Chriſtus ge-
creutziget ward/ ward das Creutz ſo unehrlich
und abſcheulich gehalten/ als bey uns heutiges
Tages ein Galge. Vnd derhalbẽ muſte Simon
von Cyrenen gezwungẽ werdẽ das Creutz Chri-
ſti mit anzugreiffẽ. Hernach aber/ weil Chriſtus
an einem Creutze gehangen/ iſt auß Aberglau-
ben von unheiligen Menſchen heilig gehalten/
alles
Das Creutz
von Gott.
Ioh. 16. 17.
18. und 20.
27. Das
Creutz un-
ehrlich.
Creutz un-
heilig.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |