Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

Bild:
<< vorherige Seite

hernach wieder ziemlich enge/ und dann
hierauf ie tieffer/ ie weiter/ daß wir also
nachgehends ie länger/ ie tieffer hin-
unter/ gleich einem Berge und Stein-
felsen/ hinunterwerts steigen und klet-
tern müssen. Es ist gleichsfals ein
groß Wunder-Werck Gottes darin-
nen zu verspühren gewesen/ daß also
tief in die Erde hinunter ein solcher von
Natur zugerichteter Fels/ darinnen
eine sehr grosse Weite und Umfang von
allen Seiten zu sehen war/ und ie tieffer
man hinunter kam/ ie stärckere und
hefftigere Kälte wir empfunden/ da es
hingegen oben/ vor der Höle/ und in
der Lufft/ ein sehr heisses Wetter und
schöner heller Sonnenschein war.
Ziemlich weit unten in der Höle ist ein
Fels/ so das Pferd genennet wird/
so eine ziemliche harte Schärffe hat/
oben/ da man darauf sitzende herumb
klettern muß/ und also/ wegen Gefahr/
sich nicht ein ieder darauf zu steigen o-
der zu klettern getrauet. Von dem-
selben Pferde und Felsen weiter hinun-
ter muß man sich/ durch sehr enge Lö-
cher und Päße/ zwischen den Steinen

durch-
)( )( ij

hernach wieder ziemlich enge/ und dañ
hierauf ie tieffer/ ie weiter/ daß wir alſo
nachgehends ie laͤnger/ ie tieffer hin-
unter/ gleich einem Berge und Stein-
felſen/ hinunterwerts ſteigen und klet-
tern muͤſſen. Es iſt gleichsfals ein
groß Wunder-Werck Gottes darin-
nen zu verſpuͤhren geweſen/ daß alſo
tief in die Erde hinunter ein ſolcher von
Natur zugerichteter Fels/ darinnen
eine ſehr groſſe Weite und Umfang von
allen Seiten zu ſehen war/ und ie tieffer
man hinunter kam/ ie ſtaͤrckere und
hefftigere Kaͤlte wir empfunden/ da es
hingegen oben/ vor der Hoͤle/ und in
der Lufft/ ein ſehr heiſſes Wetter und
ſchoͤner heller Sonnenſchein war.
Ziemlich weit unten in der Hoͤle iſt ein
Fels/ ſo das Pferd genennet wird/
ſo eine ziemliche harte Schaͤrffe hat/
oben/ da man darauf ſitzende herumb
klettern muß/ und alſo/ wegen Gefahr/
ſich nicht ein ieder darauf zu ſteigen o-
der zu klettern getrauet. Von dem-
ſelben Pferde und Felſen weiter hinun-
ter muß man ſich/ durch ſehr enge Loͤ-
cher und Paͤße/ zwiſchen den Steinen

durch-
)( )( ij
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <p>
          <pb facs="#f0019"/> <hi rendition="#fr">hernach wieder ziemlich enge/ und dan&#x0303;<lb/>
hierauf ie tieffer/ ie weiter/ daß wir al&#x017F;o<lb/>
nachgehends ie la&#x0364;nger/ ie tieffer hin-<lb/>
unter/ gleich einem Berge und Stein-<lb/>
fel&#x017F;en/ hinunterwerts &#x017F;teigen und klet-<lb/>
tern mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en. Es i&#x017F;t gleichsfals ein<lb/>
groß Wunder-Werck Gottes darin-<lb/>
nen zu ver&#x017F;pu&#x0364;hren gewe&#x017F;en/ daß al&#x017F;o<lb/>
tief in die Erde hinunter ein &#x017F;olcher von<lb/>
Natur zugerichteter Fels/ darinnen<lb/>
eine &#x017F;ehr gro&#x017F;&#x017F;e Weite und Umfang von<lb/>
allen Seiten zu &#x017F;ehen war/ und ie tieffer<lb/>
man hinunter kam/ ie &#x017F;ta&#x0364;rckere und<lb/>
hefftigere Ka&#x0364;lte wir empfunden/ da es<lb/>
hingegen oben/ vor der Ho&#x0364;le/ und in<lb/>
der Lufft/ ein &#x017F;ehr hei&#x017F;&#x017F;es Wetter und<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;ner heller Sonnen&#x017F;chein war.<lb/>
Ziemlich weit unten in der Ho&#x0364;le i&#x017F;t ein<lb/>
Fels/ &#x017F;o das Pferd genennet wird/<lb/>
&#x017F;o eine ziemliche harte Scha&#x0364;rffe hat/<lb/>
oben/ da man darauf &#x017F;itzende herumb<lb/>
klettern muß/ und al&#x017F;o/ wegen Gefahr/<lb/>
&#x017F;ich nicht ein ieder darauf zu &#x017F;teigen o-<lb/>
der zu klettern getrauet. Von dem-<lb/>
&#x017F;elben Pferde und Fel&#x017F;en weiter hinun-<lb/>
ter muß man &#x017F;ich/ durch &#x017F;ehr enge Lo&#x0364;-<lb/>
cher und Pa&#x0364;ße/ zwi&#x017F;chen den Steinen</hi><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">)( )( ij</fw>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">durch-</hi> </fw><lb/>
        </p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0019] hernach wieder ziemlich enge/ und dañ hierauf ie tieffer/ ie weiter/ daß wir alſo nachgehends ie laͤnger/ ie tieffer hin- unter/ gleich einem Berge und Stein- felſen/ hinunterwerts ſteigen und klet- tern muͤſſen. Es iſt gleichsfals ein groß Wunder-Werck Gottes darin- nen zu verſpuͤhren geweſen/ daß alſo tief in die Erde hinunter ein ſolcher von Natur zugerichteter Fels/ darinnen eine ſehr groſſe Weite und Umfang von allen Seiten zu ſehen war/ und ie tieffer man hinunter kam/ ie ſtaͤrckere und hefftigere Kaͤlte wir empfunden/ da es hingegen oben/ vor der Hoͤle/ und in der Lufft/ ein ſehr heiſſes Wetter und ſchoͤner heller Sonnenſchein war. Ziemlich weit unten in der Hoͤle iſt ein Fels/ ſo das Pferd genennet wird/ ſo eine ziemliche harte Schaͤrffe hat/ oben/ da man darauf ſitzende herumb klettern muß/ und alſo/ wegen Gefahr/ ſich nicht ein ieder darauf zu ſteigen o- der zu klettern getrauet. Von dem- ſelben Pferde und Felſen weiter hinun- ter muß man ſich/ durch ſehr enge Loͤ- cher und Paͤße/ zwiſchen den Steinen durch- )( )( ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/19
Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/19>, abgerufen am 21.11.2024.