Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

Bild:
<< vorherige Seite

2. Th. C. 2. Von der Hexen Reisefahrt.
an mit Essen/ Trincken und Kurtz-Weilen/
auff daß sie sich destoweniger für ihm fürchten/
die Bündnüß desto steiffer halten/ zur Teuffels-
Zunfft destomehr Lust und Anreitzen gewin-
nen/ und so sie sehen daß viel andere derglei-
chen thun/ daß sie zu solchen Wercken desto
gehertzter und kühner werden. Hievon
mag man lesen Iacobum Sprengerum part. 2.
c.
13. oder das Büchlein Herrn Jacobs Frey-
herrn von Liechtenberg. Biß hieher Ludovi-
cus VVillichius.

Aut. der
Hundst.
Erquickst.
part. 1. p. m.
390.

Daß die Hexensahrt leiblich sey/ bewei-
set auch der Autor der Hundstäg-Erquickstun-
den mit gar vielen/ so wol weltlichen als Geistli-
chen Historien. Matt. 4. v. 8. Act. Apostol.
c. 8. v. 26. & v. 40. Dan. 14. v.
35. und setzet
hinzu; Auch hindert oder hemmet nichts die
Schwere desselben/ oder dessen widrige Rück-
haltung. Denn des Teuffels Krafft und
Macht ist weit grösser/ als welcher gantze Ber-
ge kan auß ihrem Sitz heben. Auch thut nichts
zu hinter-treiben diese Meynung/ daß man
fürschüttet die Geschwindigkeit der Fahrt/ da in
gar kurtzer Zeit ein weiter Weg überwunden
wird. Denn die Englische Geschwindigkeit kan
solches auß Zulassung Gottes gar wol außrich-
ten/ wie solches die hin und wieder fürfallende
It. p. 392.
Exempel außweisen und lehren. Vnd gilt
auch nichts der Einwurff des Vlrici Molitoris,
daß es ungereimbt zu seyn scheine/ von den

Wer-

2. Th. C. 2. Von der Hexen Reiſefahrt.
an mit Eſſen/ Trincken und Kurtz-Weilen/
auff daß ſie ſich deſtoweniger fuͤr ihm fuͤrchten/
die Buͤndnuͤß deſto ſteiffer halten/ zur Teuffels-
Zunfft deſtomehr Luſt und Anreitzen gewin-
nen/ und ſo ſie ſehen daß viel andere derglei-
chen thun/ daß ſie zu ſolchen Wercken deſto
gehertzter und kuͤhner werden. Hievon
mag man leſen Iacobum Sprengerum part. 2.
c.
13. oder das Buͤchlein Herrn Jacobs Frey-
herrn von Liechtenberg. Biß hieher Ludovi-
cus VVillichius.

Aut. der
Hundst.
Erquickſt.
part. 1. p. m.
390.

Daß die Hexenſahrt leiblich ſey/ bewei-
ſet auch der Autor der Hundstaͤg-Erquickſtun-
den mit gar vielen/ ſo wol weltlichen als Geiſtli-
chen Hiſtorien. Matt. 4. v. 8. Act. Apoſtol.
c. 8. v. 26. & v. 40. Dan. 14. v.
35. und ſetzet
hinzu; Auch hindert oder hemmet nichts die
Schwere deſſelben/ oder deſſen widrige Ruͤck-
haltung. Denn des Teuffels Krafft und
Macht iſt weit groͤſſer/ als welcher gantze Ber-
ge kan auß ihrem Sitz heben. Auch thut nichts
zu hinter-treiben dieſe Meynung/ daß man
fuͤrſchuͤttet die Geſchwindigkeit der Fahrt/ da in
gar kurtzer Zeit ein weiter Weg uͤberwunden
wird. Denn die Engliſche Geſchwindigkeit kan
ſolches auß Zulaſſung Gottes gar wol außrich-
ten/ wie ſolches die hin uñ wieder fuͤrfallende
It. p. 392.
Exempel außweiſen und lehren. Vnd gilt
auch nichts der Einwurff des Vlrici Molitoris,
daß es ungereimbt zu ſeyn ſcheine/ von den

Wer-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0234" n="210"/><fw place="top" type="header">2. Th. C. 2. Von der Hexen Rei&#x017F;efahrt.</fw><lb/>
an mit E&#x017F;&#x017F;en/ Trincken und Kurtz-Weilen/<lb/>
auff daß &#x017F;ie &#x017F;ich de&#x017F;toweniger fu&#x0364;r ihm fu&#x0364;rchten/<lb/>
die Bu&#x0364;ndnu&#x0364;ß de&#x017F;to &#x017F;teiffer halten/ zur Teuffels-<lb/>
Zunfft de&#x017F;tomehr Lu&#x017F;t und Anreitzen gewin-<lb/>
nen/ und &#x017F;o &#x017F;ie &#x017F;ehen daß viel andere derglei-<lb/>
chen thun/ daß &#x017F;ie zu &#x017F;olchen Wercken de&#x017F;to<lb/>
gehertzter und ku&#x0364;hner werden. Hievon<lb/>
mag man le&#x017F;en <hi rendition="#aq">Iacobum Sprengerum part. 2.<lb/>
c.</hi> 13. oder das Bu&#x0364;chlein Herrn Jacobs Frey-<lb/>
herrn von Liechtenberg. Biß hieher <hi rendition="#aq">Ludovi-<lb/>
cus VVillichius.</hi></p><lb/>
          <note place="left"><hi rendition="#aq">Aut.</hi> der<lb/>
Hundst.<lb/>
Erquick&#x017F;t.<lb/><hi rendition="#aq">part. 1. p. m.</hi><lb/>
390.<lb/></note>
          <p><hi rendition="#fr">Daß die Hexen&#x017F;ahrt leiblich &#x017F;ey/</hi> bewei-<lb/>
&#x017F;et auch der <hi rendition="#aq">Autor</hi> der Hundsta&#x0364;g-Erquick&#x017F;tun-<lb/>
den mit gar vielen/ &#x017F;o wol weltlichen als Gei&#x017F;tli-<lb/>
chen Hi&#x017F;torien. <hi rendition="#aq">Matt. 4. v. 8. Act. Apo&#x017F;tol.<lb/>
c. 8. v. 26. &amp; v. 40. Dan. 14. v.</hi> 35. und &#x017F;etzet<lb/>
hinzu; Auch hindert oder hemmet nichts die<lb/>
Schwere de&#x017F;&#x017F;elben/ oder de&#x017F;&#x017F;en widrige Ru&#x0364;ck-<lb/>
haltung. Denn des Teuffels Krafft und<lb/>
Macht i&#x017F;t weit gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er/ als welcher gantze Ber-<lb/>
ge kan auß ihrem Sitz heben. Auch thut nichts<lb/>
zu hinter-treiben die&#x017F;e Meynung/ daß man<lb/>
fu&#x0364;r&#x017F;chu&#x0364;ttet die Ge&#x017F;chwindigkeit der Fahrt/ da in<lb/>
gar kurtzer Zeit ein weiter Weg u&#x0364;berwunden<lb/>
wird. Denn die Engli&#x017F;che Ge&#x017F;chwindigkeit kan<lb/>
&#x017F;olches auß Zula&#x017F;&#x017F;ung Gottes gar wol außrich-<lb/>
ten/ wie &#x017F;olches die hin un&#x0303; wieder fu&#x0364;rfallende<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">It. p.</hi> 392.<lb/></note>Exempel außwei&#x017F;en und lehren. Vnd gilt<lb/>
auch nichts der Einwurff des <hi rendition="#aq">Vlrici Molitoris,</hi><lb/>
daß es ungereimbt zu &#x017F;eyn &#x017F;cheine/ von den<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Wer-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[210/0234] 2. Th. C. 2. Von der Hexen Reiſefahrt. an mit Eſſen/ Trincken und Kurtz-Weilen/ auff daß ſie ſich deſtoweniger fuͤr ihm fuͤrchten/ die Buͤndnuͤß deſto ſteiffer halten/ zur Teuffels- Zunfft deſtomehr Luſt und Anreitzen gewin- nen/ und ſo ſie ſehen daß viel andere derglei- chen thun/ daß ſie zu ſolchen Wercken deſto gehertzter und kuͤhner werden. Hievon mag man leſen Iacobum Sprengerum part. 2. c. 13. oder das Buͤchlein Herrn Jacobs Frey- herrn von Liechtenberg. Biß hieher Ludovi- cus VVillichius. Daß die Hexenſahrt leiblich ſey/ bewei- ſet auch der Autor der Hundstaͤg-Erquickſtun- den mit gar vielen/ ſo wol weltlichen als Geiſtli- chen Hiſtorien. Matt. 4. v. 8. Act. Apoſtol. c. 8. v. 26. & v. 40. Dan. 14. v. 35. und ſetzet hinzu; Auch hindert oder hemmet nichts die Schwere deſſelben/ oder deſſen widrige Ruͤck- haltung. Denn des Teuffels Krafft und Macht iſt weit groͤſſer/ als welcher gantze Ber- ge kan auß ihrem Sitz heben. Auch thut nichts zu hinter-treiben dieſe Meynung/ daß man fuͤrſchuͤttet die Geſchwindigkeit der Fahrt/ da in gar kurtzer Zeit ein weiter Weg uͤberwunden wird. Denn die Engliſche Geſchwindigkeit kan ſolches auß Zulaſſung Gottes gar wol außrich- ten/ wie ſolches die hin uñ wieder fuͤrfallende Exempel außweiſen und lehren. Vnd gilt auch nichts der Einwurff des Vlrici Molitoris, daß es ungereimbt zu ſeyn ſcheine/ von den Wer- It. p. 392.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/234
Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/234>, abgerufen am 21.11.2024.