Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.2. Th. C. 2. Von der Hexen Reisefahrt. peritoneksatikon kai Aphaireseos tes psukhes ektos tou Somatos. stigen und lieblichen Tod. Jedoch sol man dar- umb nicht die warhaffte Vertragung des Lei- bes und der Seelen/ so durch die gute und böse Geister geschehen mag/ verneinen. Wir kön- nen wider der vorigen Meynung wol die E- xempel mit dem Helia und Henoch anziehen/ welche mit ihren Leibern im Himmel seyn ver- zückt worden. Deßgleichen auch diß mit dem Propheten Habacuc/ der leibhafftig durch ei- nen Engel in die Löwen-Grube zu dem Pro- pheten Daniel ist getragen worden. Vnd wo man sagen wolte/ in diesem erst angezoge- nen Exempel seynd keine wahre leibliche Ver- tragungen geschehen: Wie hat sich denn be- geben können/ daß der zu Loches viel Meilen von seinem Bette beylandes von Baurdeaux ist vertragen/ und jener von Leon ins Lottrin- ger Land ist verführet/ und der/ von dem Plu- tarchus meldet/ auß Griechenland in Crota- nam bey Neapolis mehr denn hundert Meilen über Meer übergesetzt worden. Vnd in an- dern mehr dergleichen Exempel geschehen? Thomas von Aquin/ Durandus Hervet/ Bo- naventura von Tarantasia/ und Geraldus O- detus, welche diese quaestion in ihren Außle- gungen über das andere Buch/ distinst. 8. des Magistri der Sententien haben gehandelt/ die schliessen gantz förmlich/ daß die Teuffel durch ihre natürliche Macht die Leiber von einem Ort ins ander zu vertragen pflegen. Doch halten
2. Th. C. 2. Von der Hexen Reiſefahrt. ϖερὶτῶνἐκςατικῶν καὶ Αφαιρέσεος τῆς ψυχἦς ἐκτὸς τοῦ Σώματος. ſtigen und lieblichen Tod. Jedoch ſol man dar- umb nicht die warhaffte Vertragung des Lei- bes und der Seelen/ ſo durch die gute und boͤſe Geiſter geſchehen mag/ verneinen. Wir koͤn- nen wider der vorigen Meynung wol die E- xempel mit dem Helia und Henoch anziehen/ welche mit ihren Leibern im Himmel ſeyn ver- zuͤckt worden. Deßgleichen auch diß mit dem Propheten Habacuc/ der leibhafftig durch ei- nen Engel in die Loͤwen-Grube zu dem Pro- pheten Daniel iſt getragen worden. Vnd wo man ſagen wolte/ in dieſem erſt angezoge- nen Exempel ſeynd keine wahre leibliche Ver- tragungen geſchehen: Wie hat ſich denn be- geben koͤnnen/ daß der zu Loches viel Meilen von ſeinem Bette beylandes von Baurdeaux iſt vertragen/ und jener von Leon ins Lottrin- ger Land iſt verfuͤhret/ und der/ von dem Plu- tarchus meldet/ auß Griechenland in Crota- nam bey Neapolis mehr denn hundert Meilen uͤber Meer uͤbergeſetzt worden. Vnd in an- dern mehr dergleichen Exempel geſchehen? Thomas von Aquin/ Durandus Hervet/ Bo- naventura von Tarantaſia/ und Geraldus O- detus, welche dieſe quæſtion in ihren Außle- gungen uͤber das andere Buch/ diſtinſt. 8. des Magiſtri der Sententien haben gehandelt/ die ſchlieſſen gantz foͤrmlich/ daß die Teuffel durch ihre natuͤrliche Macht die Leiber von einem Ort ins ander zu vertragen pflegen. Doch halten
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0256" n="232"/><fw place="top" type="header">2. Th. C. 2. Von der Hexen Reiſefahrt.</fw><lb/><note place="left">ϖερὶτῶν<lb/> ἐκςατικῶν<lb/> καὶ<lb/> Αφαιρέσεος<lb/> τῆς ψυχἦς<lb/> ἐκτὸς τοῦ<lb/> Σώματος.<lb/></note>ſtigen und lieblichen Tod. Jedoch ſol man dar-<lb/> umb nicht die warhaffte Vertragung des Lei-<lb/> bes und der Seelen/ ſo durch die gute und boͤſe<lb/> Geiſter geſchehen mag/ verneinen. Wir koͤn-<lb/> nen wider der vorigen Meynung wol die E-<lb/> xempel mit dem Helia und Henoch anziehen/<lb/> welche mit ihren Leibern im Himmel ſeyn ver-<lb/> zuͤckt worden. Deßgleichen auch diß mit dem<lb/> Propheten Habacuc/ der leibhafftig durch ei-<lb/> nen Engel in die Loͤwen-Grube zu dem Pro-<lb/> pheten Daniel iſt getragen worden. Vnd<lb/> wo man ſagen wolte/ in dieſem erſt angezoge-<lb/> nen Exempel ſeynd keine wahre leibliche Ver-<lb/> tragungen geſchehen: Wie hat ſich denn be-<lb/> geben koͤnnen/ daß der zu Loches viel Meilen<lb/> von ſeinem Bette beylandes von Baurdeaux<lb/> iſt vertragen/ und jener von <hi rendition="#aq">Leon</hi> ins Lottrin-<lb/> ger Land iſt verfuͤhret/ und der/ von dem <hi rendition="#aq">Plu-<lb/> tarchus</hi> meldet/ auß Griechenland in Crota-<lb/> nam bey <hi rendition="#aq">Neapolis</hi> mehr denn hundert Meilen<lb/> uͤber Meer uͤbergeſetzt worden. Vnd in an-<lb/> dern mehr dergleichen Exempel geſchehen?<lb/> Thomas von Aquin/ Durandus Hervet/ <hi rendition="#aq">Bo-<lb/> naventura</hi> von Tarantaſia/ und <hi rendition="#aq">Geraldus O-<lb/> detus,</hi> welche dieſe <hi rendition="#aq">quæſtion</hi> in ihren Außle-<lb/> gungen uͤber das andere Buch/ <hi rendition="#aq">diſtinſt.</hi> 8. des<lb/><hi rendition="#aq">Magiſtri</hi> der <hi rendition="#aq">Sententien</hi> haben gehandelt/ die<lb/> ſchlieſſen gantz foͤrmlich/ daß die Teuffel durch<lb/> ihre natuͤrliche Macht die Leiber von einem<lb/> Ort ins ander zu vertragen pflegen. Doch<lb/> <fw place="bottom" type="catch">halten</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [232/0256]
2. Th. C. 2. Von der Hexen Reiſefahrt.
ſtigen und lieblichen Tod. Jedoch ſol man dar-
umb nicht die warhaffte Vertragung des Lei-
bes und der Seelen/ ſo durch die gute und boͤſe
Geiſter geſchehen mag/ verneinen. Wir koͤn-
nen wider der vorigen Meynung wol die E-
xempel mit dem Helia und Henoch anziehen/
welche mit ihren Leibern im Himmel ſeyn ver-
zuͤckt worden. Deßgleichen auch diß mit dem
Propheten Habacuc/ der leibhafftig durch ei-
nen Engel in die Loͤwen-Grube zu dem Pro-
pheten Daniel iſt getragen worden. Vnd
wo man ſagen wolte/ in dieſem erſt angezoge-
nen Exempel ſeynd keine wahre leibliche Ver-
tragungen geſchehen: Wie hat ſich denn be-
geben koͤnnen/ daß der zu Loches viel Meilen
von ſeinem Bette beylandes von Baurdeaux
iſt vertragen/ und jener von Leon ins Lottrin-
ger Land iſt verfuͤhret/ und der/ von dem Plu-
tarchus meldet/ auß Griechenland in Crota-
nam bey Neapolis mehr denn hundert Meilen
uͤber Meer uͤbergeſetzt worden. Vnd in an-
dern mehr dergleichen Exempel geſchehen?
Thomas von Aquin/ Durandus Hervet/ Bo-
naventura von Tarantaſia/ und Geraldus O-
detus, welche dieſe quæſtion in ihren Außle-
gungen uͤber das andere Buch/ diſtinſt. 8. des
Magiſtri der Sententien haben gehandelt/ die
ſchlieſſen gantz foͤrmlich/ daß die Teuffel durch
ihre natuͤrliche Macht die Leiber von einem
Ort ins ander zu vertragen pflegen. Doch
halten
ϖερὶτῶν
ἐκςατικῶν
καὶ
Αφαιρέσεος
τῆς ψυχἦς
ἐκτὸς τοῦ
Σώματος.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |