Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.2. Th. C. 2. Von der Hexen Reisefahrt. bösen Geistern und Zauberern sehr übel ver-schreit sind. Gleich wie man auff ebenmässigen Fall durch die gantze H. Schrifft findet/ daßDie in den kalten Län deren sind weniger Melancho lisch/ als die in den heissen. von Nord her alles Vnglück kommen werde. Als im Buch der Weißheit am 2. cap. Esaiae cap. 14. 41. 49. Jerem. cap. 34. 6. 13. 15. 23. 25. 46. 47. 50. 51. Ezech. 8. 48. Daniel. cap. 11. Zachar. cap. 2. und gleichwol sind diese A- quilonische Völcker am allermeisten mit Melancholey behafftet/ als keine Nation un- ter dem Himmel/ denn sie sind gemeiniglich sehr weiß und bleichfärbich/ oder haben Haare wie die Kühe. Derohalben muß darauß folgen/ daß diese Gesellen/ so solcher ungeschick- ter Meynung sind/ ihrer Vnwissenheit bekänt- lich seyn müssen. Denn Plutarchus schrei- bet/ von einem Solens genant/ und Plinius von einem Hermotino Clazomenio, und He- rodotus von einem Philosopho von Proco- nese einem Gotteslästerer und Atheisten/ daß sie dermassen starck im Ecstasi seyn verzückt worden/ daß ihre Leiber gleichsam unempfind- lich tod da gelegen. Also daß des Hermotinilib. 2. c. 52. Feind/ als sie seinen Leib der gestalt in d Onmacht da liegen fanden/ brachten sie ihn üm/ und verbran-Cardani Verzü- ckung. ten ihn. Hicron. Cardanus von Meyland/ ein fürnehmer Philosophus zu unserer Zeit/ hat in seiner Genesi schriftlich hinterlassen/ daß er durch eine Ecstasin ausser seinen Leib sey so oft verzückt worden als er gewolt: dermassen daß er gar ohne leib-
2. Th. C. 2. Von der Hexen Reiſefahrt. boͤſen Geiſtern und Zauberern ſehr uͤbel ver-ſchreit ſind. Gleich wie man auff ebenmaͤſſigen Fall durch die gantze H. Schrifft findet/ daßDie in den kalten Laͤn deren ſind weniger Melancho liſch/ als die in den heiſſen. von Nord her alles Vngluͤck kommen werde. Als im Buch der Weißheit am 2. cap. Eſaiæ cap. 14. 41. 49. Jerem. cap. 34. 6. 13. 15. 23. 25. 46. 47. 50. 51. Ezech. 8. 48. Daniel. cap. 11. Zachar. cap. 2. und gleichwol ſind dieſe A- quiloniſche Voͤlcker am allermeiſten mit Melancholey behafftet/ als keine Nation un- ter dem Himmel/ denn ſie ſind gemeiniglich ſehr weiß und bleichfaͤrbich/ oder haben Haare wie die Kuͤhe. Derohalben muß darauß folgen/ daß dieſe Geſellen/ ſo ſolcher ungeſchick- ter Meynung ſind/ ihrer Vnwiſſenheit bekaͤnt- lich ſeyn muͤſſen. Denn Plutarchus ſchrei- bet/ von einem Solens genant/ und Plinius von einem Hermotino Clazomenio, und He- rodotus von einem Philoſopho von Proco- neſe einem Gotteslaͤſterer und Atheiſten/ daß ſie dermaſſen ſtarck im Ecſtaſi ſeyn verzuͤckt worden/ daß ihre Leiber gleichſam unempfind- lich tod da gelegen. Alſo daß des Hermotinilib. 2. c. 52. Feind/ als ſie ſeinẽ Leib der geſtalt in ď Onmacht da liegen fandẽ/ brachtẽ ſie ihn uͤm/ uñ verbran-Cardani Verzuͤ- ckung. ten ihn. Hicron. Cardanus von Meyland/ ein fuͤrnehmer Philoſophus zu unſerer Zeit/ hat in ſeiner Geneſi ſchriftlich hinterlaſſẽ/ daß er durch eine Ecſtaſin auſſer ſeinẽ Leib ſey ſo oft verzuͤckt wordẽ als er gewolt: dermaſſen daß er gar ohne leib-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0259" n="235"/><fw place="top" type="header">2. Th. C. 2. Von der Hexen Reiſefahrt.</fw><lb/> boͤſen Geiſtern und Zauberern ſehr uͤbel ver-<lb/> ſchreit ſind. Gleich wie man auff ebenmaͤſſigen<lb/> Fall durch die gantze H. Schrifft findet/ daß<note place="right">Die in den<lb/> kalten Laͤn<lb/> deren ſind<lb/> weniger<lb/> Melancho<lb/> liſch/ als<lb/> die in den<lb/> heiſſen.<lb/></note><lb/> von Nord her alles Vngluͤck kommen werde.<lb/> Als im Buch der Weißheit am 2. <hi rendition="#aq">cap. Eſaiæ<lb/> cap.</hi> 14. 41. 49. Jerem. <hi rendition="#aq">cap. 34. 6. 13. 15. 23.<lb/> 25. 46. 47. 50. 51. Ezech. 8. 48. Daniel. cap. 11.<lb/> Zachar. cap.</hi> 2. und gleichwol ſind dieſe A-<lb/> quiloniſche Voͤlcker am allermeiſten mit<lb/> Melancholey behafftet/ als keine <hi rendition="#aq">Nation</hi> un-<lb/> ter dem Himmel/ denn ſie ſind gemeiniglich<lb/> ſehr weiß und bleichfaͤrbich/ oder haben Haare<lb/> wie die Kuͤhe. Derohalben muß darauß<lb/> folgen/ daß dieſe Geſellen/ ſo ſolcher ungeſchick-<lb/> ter Meynung ſind/ ihrer Vnwiſſenheit bekaͤnt-<lb/> lich ſeyn muͤſſen. Denn <hi rendition="#aq">Plutarchus</hi> ſchrei-<lb/> bet/ von einem <hi rendition="#aq">Solens</hi> genant/ und <hi rendition="#aq">Plinius</hi><lb/> von einem <hi rendition="#aq">Hermotino Clazomenio,</hi> und <hi rendition="#aq">He-<lb/> rodotus</hi> von einem <hi rendition="#aq">Philoſopho</hi> von <hi rendition="#aq">Proco-<lb/> neſe</hi> einem Gotteslaͤſterer und Atheiſten/ daß<lb/> ſie dermaſſen ſtarck im <hi rendition="#aq">Ecſtaſi</hi> ſeyn verzuͤckt<lb/> worden/ daß ihre Leiber gleichſam unempfind-<lb/> lich tod da gelegen. Alſo daß des <hi rendition="#aq">Hermotini</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">lib. 2. c.</hi> 52.<lb/></note><lb/> Feind/ als ſie ſeinẽ Leib der geſtalt in ď Onmacht<lb/> da liegen fandẽ/ brachtẽ ſie ihn uͤm/ uñ verbran-<note place="right"><hi rendition="#aq">Cardani</hi><lb/> Verzuͤ-<lb/> ckung.<lb/></note><lb/> ten ihn. <hi rendition="#aq">Hicron. Cardanus</hi> von Meyland/ ein<lb/> fuͤrnehmer <hi rendition="#aq">Philoſophus</hi> zu unſerer Zeit/ hat in<lb/> ſeiner <hi rendition="#aq">Geneſi</hi> ſchriftlich hinterlaſſẽ/ daß er durch<lb/> eine <hi rendition="#aq">Ecſtaſin</hi> auſſer ſeinẽ Leib ſey ſo oft verzuͤckt<lb/> wordẽ als er gewolt: dermaſſen daß er gar ohne<lb/> <fw place="bottom" type="catch">leib-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [235/0259]
2. Th. C. 2. Von der Hexen Reiſefahrt.
boͤſen Geiſtern und Zauberern ſehr uͤbel ver-
ſchreit ſind. Gleich wie man auff ebenmaͤſſigen
Fall durch die gantze H. Schrifft findet/ daß
von Nord her alles Vngluͤck kommen werde.
Als im Buch der Weißheit am 2. cap. Eſaiæ
cap. 14. 41. 49. Jerem. cap. 34. 6. 13. 15. 23.
25. 46. 47. 50. 51. Ezech. 8. 48. Daniel. cap. 11.
Zachar. cap. 2. und gleichwol ſind dieſe A-
quiloniſche Voͤlcker am allermeiſten mit
Melancholey behafftet/ als keine Nation un-
ter dem Himmel/ denn ſie ſind gemeiniglich
ſehr weiß und bleichfaͤrbich/ oder haben Haare
wie die Kuͤhe. Derohalben muß darauß
folgen/ daß dieſe Geſellen/ ſo ſolcher ungeſchick-
ter Meynung ſind/ ihrer Vnwiſſenheit bekaͤnt-
lich ſeyn muͤſſen. Denn Plutarchus ſchrei-
bet/ von einem Solens genant/ und Plinius
von einem Hermotino Clazomenio, und He-
rodotus von einem Philoſopho von Proco-
neſe einem Gotteslaͤſterer und Atheiſten/ daß
ſie dermaſſen ſtarck im Ecſtaſi ſeyn verzuͤckt
worden/ daß ihre Leiber gleichſam unempfind-
lich tod da gelegen. Alſo daß des Hermotini
Feind/ als ſie ſeinẽ Leib der geſtalt in ď Onmacht
da liegen fandẽ/ brachtẽ ſie ihn uͤm/ uñ verbran-
ten ihn. Hicron. Cardanus von Meyland/ ein
fuͤrnehmer Philoſophus zu unſerer Zeit/ hat in
ſeiner Geneſi ſchriftlich hinterlaſſẽ/ daß er durch
eine Ecſtaſin auſſer ſeinẽ Leib ſey ſo oft verzuͤckt
wordẽ als er gewolt: dermaſſen daß er gar ohne
leib-
Die in den
kalten Laͤn
deren ſind
weniger
Melancho
liſch/ als
die in den
heiſſen.
lib. 2. c. 52.
Cardani
Verzuͤ-
ckung.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |