Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.2 T. C. 5 § 6. was die Hex. auß ihr. Buhls. gebähr. Mütterlichen Geblüt einen Leib machet/ bildetund formiret/ wann er dann gebohren/ so be- weget er ihn selber/ redet darauß/ heulet/ sänget die Brüste/ frisset und säufft so viel als der grösseste Bauer. Da ist keine vernünfftige Seele/ noch derselben Wirckung. Diabolus forma assistens est, non informans. Derglei- chen Händel haben sich im Papst thum viel- mahl zugetragen/ alda der H. Ehestand mit Worten und Wercken schändlich verlästert worden: Nachdem aber das helle Liecht deß H. Evangelii hervor gebrochen/ und immer heller und heller geschienen/ hat solch Teuffels-Geheck GOtt Lob und Danck auch abgenommen. Wie die Hexen wann sie vom Teuffel ge- Hondorff schreibet auß dem Münstero also:Hondorff get/
2 T. C. 5 § 6. was die Hex. auß ihr. Buhlſ. gebaͤhr. Muͤtterlichen Gebluͤt einen Leib machet/ bildetund formiret/ wann er dann gebohren/ ſo be- weget er ihn ſelber/ redet darauß/ heulet/ ſaͤnget die Bruͤſte/ friſſet und ſaͤufft ſo viel als der groͤſſeſte Bauer. Da iſt keine vernuͤnfftige Seele/ noch derſelben Wirckung. Diabolus forma aſſiſtens eſt, non informans. Derglei- chen Haͤndel haben ſich im Papſt thum viel- mahl zugetragen/ alda der H. Eheſtand mit Worten und Wercken ſchaͤndlich verlaͤſtert worden: Nachdem aber das helle Liecht deß H. Evangelii hervor gebrochen/ und immer heller und heller geſchienen/ hat ſolch Teuffels-Geheck GOtt Lob und Danck auch abgenommen. Wie die Hexen wann ſie vom Teuffel ge- Hondorff ſchreibet auß dem Münſtero alſo:Hondorff get/
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2 T. C. 5 § 6. was die Hex. auß ihr. Buhlſ. gebaͤhr.
Muͤtterlichen Gebluͤt einen Leib machet/ bildet
und formiret/ wann er dann gebohren/ ſo be-
weget er ihn ſelber/ redet darauß/ heulet/ ſaͤnget
die Bruͤſte/ friſſet und ſaͤufft ſo viel als der
groͤſſeſte Bauer. Da iſt keine vernuͤnfftige
Seele/ noch derſelben Wirckung. Diabolus
forma aſſiſtens eſt, non informans. Derglei-
chen Haͤndel haben ſich im Papſt thum viel-
mahl zugetragen/ alda der H. Eheſtand mit
Worten und Wercken ſchaͤndlich verlaͤſtert
worden: Nachdem aber das helle Liecht deß H.
Evangelii hervor gebrochen/ und immer heller
und heller geſchienen/ hat ſolch Teuffels-Geheck
GOtt Lob und Danck auch abgenommen.
Wie die Hexen wann ſie vom Teuffel ge-
ſchwaͤngert werden die Frucht abtreiben ſollen/
ſuche bey Hildebranden in Theurgia am 133.
Blat.
Hondorff ſchreibet auß dem Münſtero alſo:
Man findet/ daß nach den Tyranniſchen Tuͤr-
cken kein grimmiger Volck je auff Erden kom-
men ſey/ weder die Hunnen. Und wiewol
die Gothen auch viel Muthwillens getrieben
haben/ iſt doch ihre Wuͤterey nicht zuverglei-
chen mit der Hunnen Boßheit/ die gar keinem
Lande/ Volck/ und Alter uͤberſehen und ge-
ſchonet haben. Von ihrem Urſprung ſprechen
etliche gar ſpoͤtlich/ daß ſie der Teuffel gemacht
habe mit boͤſen zauberiſchen Weibern: Wie-
wol ich achte/ daß ſie ſolches zu ſchreiben bewe-
get/
Hondorff
Prompt.
Exempl.
part. 2. pag.
76. b.
Hunnen
ſollen vom
Teuffel
ihren Ur-
ſprung ha-
ben.
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