Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.2. T. C. 5. §. 6. Ort/ da die Hex. ihre Vnzucht treib. theil zum Feuer sey verdammet worden. Jtemdaß sie ihre Mutter/ als sie 12. Jahr gewesen/ übergeben/ und für eigen dargestellet habe/ ei- nem Teuffel/ so in Gestalt eines schwartzen Mannes erschienen/ der schwartze Kleider samt einer Seiten-Wehr angehabt/ auch gestieffelt und gesporet gewesen/ und ein schwartz Pferd gehabt an der Pforten stehen. Zu welchem die Mutter gesagt: Siehe hier die Tochter/ die ich euch versprochen habe: Und zu der Tochter/ sie- he da dein Buhl/ der dir alles Glück verleihen wird. Und darauff/ nachdem sie GOTT und seine Religion verschworen/ habe er ihr fleisch- lichen Beyschlaff gethan/ eben auff die Weiß und Manier/ wie andere Mann und Weiber einander thun: Ohne daß der fliessende Saa- me kalt gewesen sey. Diß sagte sie/ habe sie zu allen 8. oder 15. Tagen aneinander getrieben/ auch wann sie schon bey dem Mann ge- legen/ er es doch nicht mercken können. Und auff eine Zeit habe sie der Teuffel gefraget/ ob sie wolle von ihm geschwängert seyn/ aber sie habe es nicht gewolt. Jch habe auch den Auß- zug oder Extract gelesen/ den man den Hexen von Longnii in Potetz/ so nachgehendes leben- dig verbrent worden/ hat fürgehalten/ und die- selbe hat mir Herr Hadrian de Fer General Leutenant von Laon mitgetheilet. Jch wil al- lein nur etliche Urgichten über diesen vorha- ben-
2. T. C. 5. §. 6. Ort/ da die Hex. ihre Vnzucht treib. theil zum Feuer ſey verdammet worden. Jtemdaß ſie ihre Mutter/ als ſie 12. Jahr geweſen/ uͤbergeben/ und fuͤr eigen dargeſtellet habe/ ei- nem Teuffel/ ſo in Geſtalt eines ſchwartzen Mannes erſchienen/ der ſchwartze Kleider ſamt einer Seiten-Wehr angehabt/ auch geſtieffelt und geſporet geweſen/ und ein ſchwartz Pferd gehabt an der Pforten ſtehen. Zu welchem die Mutter geſagt: Siehe hier die Tochter/ die ich euch verſprochen habe: Und zu der Tochter/ ſie- he da dein Buhl/ der dir alles Gluͤck verleihen wird. Und darauff/ nachdem ſie GOTT und ſeine Religion verſchworen/ habe er ihr fleiſch- lichen Beyſchlaff gethan/ eben auff die Weiß und Manier/ wie andere Mann und Weiber einander thun: Ohne daß der flieſſende Saa- me kalt geweſen ſey. Diß ſagte ſie/ habe ſie zu allen 8. oder 15. Tagen aneinander getrieben/ auch wann ſie ſchon bey dem Mann ge- legen/ er es doch nicht mercken koͤnnen. Und auff eine Zeit habe ſie der Teuffel gefraget/ ob ſie wolle von ihm geſchwaͤngert ſeyn/ aber ſie habe es nicht gewolt. Jch habe auch den Auß- zug oder Extract geleſen/ den man den Hexen von Longnii in Potetz/ ſo nachgehendes leben- dig verbrent worden/ hat fuͤrgehalten/ und die- ſelbe hat mir Herꝛ Hadrian de Fer General Leutenant von Laon mitgetheilet. Jch wil al- lein nur etliche Urgichten uͤber dieſen vorha- ben-
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2. T. C. 5. §. 6. Ort/ da die Hex. ihre Vnzucht treib.
theil zum Feuer ſey verdammet worden. Jtem
daß ſie ihre Mutter/ als ſie 12. Jahr geweſen/
uͤbergeben/ und fuͤr eigen dargeſtellet habe/ ei-
nem Teuffel/ ſo in Geſtalt eines ſchwartzen
Mannes erſchienen/ der ſchwartze Kleider ſamt
einer Seiten-Wehr angehabt/ auch geſtieffelt
und geſporet geweſen/ und ein ſchwartz Pferd
gehabt an der Pforten ſtehen. Zu welchem die
Mutter geſagt: Siehe hier die Tochter/ die ich
euch verſprochen habe: Und zu der Tochter/ ſie-
he da dein Buhl/ der dir alles Gluͤck verleihen
wird. Und darauff/ nachdem ſie GOTT und
ſeine Religion verſchworen/ habe er ihr fleiſch-
lichen Beyſchlaff gethan/ eben auff die Weiß
und Manier/ wie andere Mann und Weiber
einander thun: Ohne daß der flieſſende Saa-
me kalt geweſen ſey. Diß ſagte ſie/ habe ſie zu
allen 8. oder 15. Tagen aneinander getrieben/
auch wann ſie ſchon bey dem Mann ge-
legen/ er es doch nicht mercken koͤnnen. Und
auff eine Zeit habe ſie der Teuffel gefraget/ ob
ſie wolle von ihm geſchwaͤngert ſeyn/ aber ſie
habe es nicht gewolt. Jch habe auch den Auß-
zug oder Extract geleſen/ den man den Hexen
von Longnii in Potetz/ ſo nachgehendes leben-
dig verbrent worden/ hat fuͤrgehalten/ und die-
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