Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

Bild:
<< vorherige Seite
1. Theil. Cap 1. Von Gespensten
In Breviar.
univ. Germ
p.
129.

Was ferner den Eckhard betrift/ gibt auch
Beyfal David Vechner/ mit folgenden Wor-
ten/ zu teutsch also lautend. Ein wunder sol-
tzam Ding es ist/ was Agricola (da er das
Sprichwort erkläret/ Du bist der treue
Eckhart/ du warnest jedermann
) erzehlet
Das wü-
tende Heer.
von dem Fastnachts-Heer (so der gemeine
Mann das wütende Heer zu nennen pfle-
get) welches vorzeiten alle Jahr auff den Fast-
nacht-Donnerstag hat pflegen zu ziehen durch
Eißleben und andere Oerter derselben Graff-
schafft/ unter dem Commando eines alten
Mannes/ welcher sich den treuen Eckhard
genennet hat. Jm übrigen was das Sprich-
Prov. 667.
p. m. 321. b.
&c.

wort des Iohannis Agricolae betrifft/ so wird
solches bey diesem Autore erkläret und außge-
leget.

Du bist der treue Eckhard/
Du warnest jedermann.

Die Gedächtnüß des treuen Eckharts
ist von alten Jahren her bey den Teutschen
blieben/ von wegen seiner ehrbahren Fröm-
migkeit. Das Buch der Helden saget/ und
es stimmet ein mit den gewissen Historien/ wie
Zu welcher
Zeit der
treue Eck-
hart gele-
bet.
Diederich von Bern gelebet hat/ zu den Zei-
ten Zenonis und Augustuli, im Jahr nach
Christi Geburth ungefährlich fünffhundert;
Dieser Diederich/ von dem die Teutschen Lie-
der singen/ hat mit seinem liebsten Diener

dem
1. Theil. Cap 1. Von Geſpenſten
In Breviar.
univ. Germ
p.
129.

Was ferner den Eckhard betrift/ gibt auch
Beyfal David Vechner/ mit folgenden Wor-
ten/ zu teutſch alſo lautend. Ein wunder ſol-
tzam Ding es iſt/ was Agricola (da er das
Sprichwort erklaͤret/ Du biſt der treue
Eckhart/ du warneſt jedermann
) erzehlet
Das wuͤ-
tende Heer.
von dem Faſtnachts-Heer (ſo der gemeine
Mann das wuͤtende Heer zu nennen pfle-
get) welches vorzeiten alle Jahr auff den Faſt-
nacht-Donnerſtag hat pflegen zu ziehen durch
Eißleben und andere Oerter derſelben Graff-
ſchafft/ unter dem Commando eines alten
Mannes/ welcher ſich den treuen Eckhard
genennet hat. Jm uͤbrigen was das Sprich-
Prov. 667.
p. m. 321. b.
&c.

wort des Iohannis Agricolæ betrifft/ ſo wird
ſolches bey dieſem Autore erklaͤret und außge-
leget.

Du biſt der treue Eckhard/
Du warneſt jedermann.

Die Gedaͤchtnuͤß des treuen Eckharts
iſt von alten Jahren her bey den Teutſchen
blieben/ von wegen ſeiner ehrbahren Froͤm-
migkeit. Das Buch der Helden ſaget/ und
es ſtimmet ein mit den gewiſſen Hiſtorien/ wie
Zu welcheꝛ
Zeit der
treue Eck-
hart gele-
bet.
Diederich von Bern gelebet hat/ zu den Zei-
ten Zenonis und Auguſtuli, im Jahr nach
Chriſti Geburth ungefaͤhrlich fuͤnffhundert;
Dieſer Diederich/ von dem die Teutſchen Lie-
der ſingen/ hat mit ſeinem liebſten Diener

dem
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0048" n="24"/>
          <fw place="top" type="header">1. Theil. Cap 1. Von Ge&#x017F;pen&#x017F;ten</fw><lb/>
          <note place="left"><hi rendition="#aq">In Breviar.<lb/>
univ. Germ<lb/>
p.</hi> 129.<lb/></note>
          <p>Was ferner <hi rendition="#fr">den Eckhard</hi> betrift/ gibt auch<lb/>
Beyfal David Vechner/ mit folgenden Wor-<lb/>
ten/ zu teut&#x017F;ch al&#x017F;o lautend. Ein wunder &#x017F;ol-<lb/>
tzam Ding es i&#x017F;t/ was <hi rendition="#aq">Agricola</hi> (da er das<lb/>
Sprichwort erkla&#x0364;ret/ <hi rendition="#fr">Du bi&#x017F;t der treue<lb/>
Eckhart/ du warne&#x017F;t jedermann</hi>) erzehlet<lb/><note place="left">Das wu&#x0364;-<lb/>
tende Heer.<lb/></note>von dem Fa&#x017F;tnachts-Heer (&#x017F;o der gemeine<lb/>
Mann das <hi rendition="#fr">wu&#x0364;tende Heer</hi> zu nennen pfle-<lb/>
get) welches vorzeiten alle Jahr auff den Fa&#x017F;t-<lb/>
nacht-Donner&#x017F;tag hat pflegen zu ziehen durch<lb/>
Eißleben und andere Oerter der&#x017F;elben Graff-<lb/>
&#x017F;chafft/ unter dem <hi rendition="#aq">Commando</hi> eines alten<lb/>
Mannes/ welcher &#x017F;ich den treuen Eckhard<lb/>
genennet hat. Jm u&#x0364;brigen was das Sprich-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Prov. 667.<lb/>
p. m. 321. b.<lb/>
&amp;c.</hi><lb/></note>wort des <hi rendition="#aq">Iohannis Agricolæ</hi> betrifft/ &#x017F;o wird<lb/>
&#x017F;olches bey die&#x017F;em <hi rendition="#aq">Autore</hi> erkla&#x0364;ret und außge-<lb/>
leget.</p><lb/>
          <cit>
            <quote>
              <lg type="poem">
                <l> <hi rendition="#fr">Du bi&#x017F;t der treue Eckhard/</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">Du warne&#x017F;t jedermann.</hi> </l>
              </lg>
            </quote>
          </cit><lb/>
          <p>Die <hi rendition="#fr">Geda&#x0364;chtnu&#x0364;ß des treuen Eckharts</hi><lb/>
i&#x017F;t von alten Jahren her bey den Teut&#x017F;chen<lb/>
blieben/ von wegen &#x017F;einer ehrbahren Fro&#x0364;m-<lb/>
migkeit. Das Buch der Helden &#x017F;aget/ und<lb/>
es &#x017F;timmet ein mit den gewi&#x017F;&#x017F;en Hi&#x017F;torien/ wie<lb/><note place="left">Zu welche&#xA75B;<lb/>
Zeit der<lb/>
treue Eck-<lb/>
hart gele-<lb/>
bet.<lb/></note>Diederich von Bern gelebet hat/ zu den Zei-<lb/>
ten <hi rendition="#aq">Zenonis</hi> und <hi rendition="#aq">Augu&#x017F;tuli,</hi> im Jahr nach<lb/>
Chri&#x017F;ti Geburth ungefa&#x0364;hrlich fu&#x0364;nffhundert;<lb/>
Die&#x017F;er Diederich/ von dem die Teut&#x017F;chen Lie-<lb/>
der &#x017F;ingen/ hat mit &#x017F;einem lieb&#x017F;ten Diener<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">dem</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[24/0048] 1. Theil. Cap 1. Von Geſpenſten Was ferner den Eckhard betrift/ gibt auch Beyfal David Vechner/ mit folgenden Wor- ten/ zu teutſch alſo lautend. Ein wunder ſol- tzam Ding es iſt/ was Agricola (da er das Sprichwort erklaͤret/ Du biſt der treue Eckhart/ du warneſt jedermann) erzehlet von dem Faſtnachts-Heer (ſo der gemeine Mann das wuͤtende Heer zu nennen pfle- get) welches vorzeiten alle Jahr auff den Faſt- nacht-Donnerſtag hat pflegen zu ziehen durch Eißleben und andere Oerter derſelben Graff- ſchafft/ unter dem Commando eines alten Mannes/ welcher ſich den treuen Eckhard genennet hat. Jm uͤbrigen was das Sprich- wort des Iohannis Agricolæ betrifft/ ſo wird ſolches bey dieſem Autore erklaͤret und außge- leget. Das wuͤ- tende Heer. Prov. 667. p. m. 321. b. &c. Du biſt der treue Eckhard/ Du warneſt jedermann. Die Gedaͤchtnuͤß des treuen Eckharts iſt von alten Jahren her bey den Teutſchen blieben/ von wegen ſeiner ehrbahren Froͤm- migkeit. Das Buch der Helden ſaget/ und es ſtimmet ein mit den gewiſſen Hiſtorien/ wie Diederich von Bern gelebet hat/ zu den Zei- ten Zenonis und Auguſtuli, im Jahr nach Chriſti Geburth ungefaͤhrlich fuͤnffhundert; Dieſer Diederich/ von dem die Teutſchen Lie- der ſingen/ hat mit ſeinem liebſten Diener dem Zu welcheꝛ Zeit der treue Eck- hart gele- bet.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/48
Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/48>, abgerufen am 21.11.2024.