Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.2. T. C. 7. Von der Zeit/ wann die Hexen zur ersten Stunde der folgenden Nacht/ wel-ches ist der Montag/ und der Planete Mars zur Nacht des Dienstages. Jch habe auch in eben denselben Außlegungen des Abr. Aben Esrae ü- ber die 10. Geboth gelesen/ daß Gott fürnemlich denselben Tag seinen Segen und Benedeyung auß- spende; auch daß man von Alters her wahr ge- Kein Sambs- Tag vergehet oh ne Sonnen schein. nommen/ daß er gemeiniglich mit schönen hellen Wetter herfür scheine/ also daß auch unter den gemeinesten Sprichwörtern/ welche der Medic. Ioubert zusammen gebracht/ und in Truck gegeben hat/ auch eins zu Bezeugung d vorigen Meynung zu befinden/ welches also lautet: Es ist kein Sanbstag nie verschienen/ man hat die Sonne daran sehen scheinen/ welches ich gleich wol nie ex- perimentiret und erfahren habe. Auch sol man nit so sorgfältiglich und überwitzig nachgriebeln/ warum Gott den siebenden Tag vor andern Ta- gen gesegnet und geheiligt habe. Sondern gleich wie die Juden den Sambstag feyren/ und die Mahametisten den Freytag; also feyren wir/ o- der sollen nach Christlicher Ordnung den Son- tag feyren und heiligen. Aber wie er geheiliget werde/ siehet man täglich vor Augen/ daß er alsdenn neml. mit den ungeschickesten ärgerlich- sten Händeln/ so zuerdencken/ entheiliget und be- sudelt wird; Fürwar zu grosser Unehrung Got- tes und seines Namens/ so er doch nichts so hoch und dazu bey Lebens Verlust hat zu halten befohlen. Der
2. T. C. 7. Von der Zeit/ wann die Hexen zur erſten Stunde der folgenden Nacht/ wel-ches iſt der Montag/ und der Planete Mars zur Nacht des Dienſtages. Jch habe auch in eben denſelben Außlegungen des Abr. Aben Eſræ uͤ- ber die 10. Geboth geleſen/ daß Gott fuͤrnemlich denſelbẽ Tag ſeinẽ Segen uñ Benedeyung auß- ſpende; auch daß man von Alters her wahr ge- Kein Sambs- Tag vergehet oh ne Sonnen ſchein. nom̃en/ daß er gemeiniglich mit ſchoͤnẽ hellen Wetter herfuͤr ſcheine/ alſo daß auch unter den gemeineſten Sprichwoͤrtern/ welche der Medic. Ioubertꝰ zuſam̃en gebracht/ uñ in Truck gegebẽ hat/ auch eins zu Bezeugung ď vorigẽ Meynũg zu befinden/ welches alſo lautet: Es iſt kein Sãbstag nie verſchienẽ/ mã hat die Soñe darã ſehẽ ſcheinẽ/ welches ich gleich wol nie ex- perimentiret uñ erfahꝛẽ habe. Auch ſol man nit ſo ſorgfaͤltiglich und uͤberwitzig nachgriebeln/ warum Gott den ſiebendẽ Tag vor andern Ta- gen geſegnet uñ geheiligt habe. Sondern gleich wie die Juden den Sambstag feyren/ und die Mahametiſten den Freytag; alſo feyren wir/ o- der ſollen nach Chriſtlicher Ordnung den Son- tag feyren und heiligen. Aber wie er geheiliget werde/ ſiehet man taͤglich vor Augen/ daß er alsdenn neml. mit den ungeſchickeſtẽ aͤrgerlich- ſten Haͤndeln/ ſo zuerdencken/ entheiliget uñ be- ſudelt wird; Fuͤrwar zu groſſer Unehrung Got- tes uñ ſeines Namens/ ſo er doch nichts ſo hoch uñ dazu bey Lebens Veꝛluſt hat zu haltẽ befohlẽ. Der
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2. T. C. 7. Von der Zeit/ wann die Hexen
zur erſten Stunde der folgenden Nacht/ wel-
ches iſt der Montag/ und der Planete Mars zur
Nacht des Dienſtages. Jch habe auch in eben
denſelben Außlegungen des Abr. Aben Eſræ uͤ-
ber die 10. Geboth geleſen/ daß Gott fuͤrnemlich
denſelbẽ Tag ſeinẽ Segen uñ Benedeyung auß-
ſpende; auch daß man von Alters her wahr ge-
nom̃en/ daß er gemeiniglich mit ſchoͤnẽ hellen
Wetter herfuͤr ſcheine/ alſo daß auch unter den
gemeineſten Sprichwoͤrtern/ welche der Medic.
Ioubertꝰ zuſam̃en gebracht/ uñ in Truck gegebẽ
hat/ auch eins zu Bezeugung ď vorigẽ Meynũg
zu befinden/ welches alſo lautet: Es iſt kein
Sãbstag nie verſchienẽ/ mã hat die Soñe
darã ſehẽ ſcheinẽ/ welches ich gleich wol nie ex-
perimentiret uñ erfahꝛẽ habe. Auch ſol man nit
ſo ſorgfaͤltiglich und uͤberwitzig nachgriebeln/
warum Gott den ſiebendẽ Tag vor andern Ta-
gen geſegnet uñ geheiligt habe. Sondern gleich
wie die Juden den Sambstag feyren/ und die
Mahametiſten den Freytag; alſo feyren wir/ o-
der ſollen nach Chriſtlicher Ordnung den Son-
tag feyren und heiligen. Aber wie er geheiliget
werde/ ſiehet man taͤglich vor Augen/ daß er
alsdenn neml. mit den ungeſchickeſtẽ aͤrgerlich-
ſten Haͤndeln/ ſo zuerdencken/ entheiliget uñ be-
ſudelt wird; Fuͤrwar zu groſſer Unehrung Got-
tes uñ ſeines Namens/ ſo er doch nichts ſo hoch
uñ dazu bey Lebens Veꝛluſt hat zu haltẽ befohlẽ.
Kein
Sambs-
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