Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.Rechtschreibung. die Leute den Blocksbarch nennen) benamsetwird: Darauff berichte ich/ daß sich solches nicht folgern lasse/ sintemal es weit eine ande- re Beschaffenheit hat mit dem Berge als dem Walde-Was den Wald betrifft/ so ist dersel-Des Har- tzes Grösse. be greulich groß lang und breit gewesen/ ja al- so/ daß er nach den Ptolomaeum gantz Teutsch- land hat ümringer gehabt/ und an der Geogra- phischen Länge inne gehabt hat den 33. gr. ad 52. gr. und 30. min; Jn der Breite den 47. gr. ad 50. gr. und 30. min. Oder wie Iulius Caesar,l. 6. de Bell. Gall. Orat. pro German. p. m. 61. beym Lansio davon redet: Dessen Breite auff neun: und die Länge über sechtzig Tagreisen sich erstrecket/ davon Teutschland nach dem Tacito damaln horrida Sylvis ist geheissen worden. Solcher Wald nun/ weil er so sehr groß gewesen/ hat durchauß den gäntzlichen rechten Namen nicht mögen verlieren; ob er schon hin und wieder nunmehr ist abgehauen/ und man itzund die besten Städte daselbsten hat/ wo er damahln fast am dickesten gewesen/ wie zu ersehen beym Neander in seiner Geo- graph: Denn hat ja ein Volck ihm einen an- dern Nahmen gegeben (wie denn noch ein Rest genandt wird der Böhmer Wald/ einVide Fa- brum in Lexico p. m. 380. ander übergebliebenes Stück der Thüringer Wald etc.) so hat es doch nicht geschehen kön- nen/ daß er gäntzlich auß aller Leute Mäuler were gebracht worden; nemlich wegen gedach- ter Grösse/ da er nach den Quadum, omnium reliqua- C iiij
Rechtſchreibung. die Leute den Blocksbarch nennen) benamſetwird: Darauff berichte ich/ daß ſich ſolches nicht folgern laſſe/ ſintemal es weit eine ande- re Beſchaffenheit hat mit dem Berge als dem Walde-Was den Wald betrifft/ ſo iſt derſel-Des Har- tzes Gꝛoͤſſe. be greulich groß lang und breit geweſen/ ja al- ſo/ daß er nach den Ptolomæum gantz Teutſch- land hat uͤmringer gehabt/ uñ an der Geogra- phiſchẽ Laͤnge inne gehabt hat den 33. gr. ad 52. gr. und 30. min; Jn der Breite den 47. gr. ad 50. gr. und 30. min. Oder wie Iulius Cæſar,l. 6. de Bell. Gall. Orat. pro German. p. m. 61. beym Lanſio davon redet: Deſſen Breite auff neun: und die Laͤnge uͤber ſechtzig Tagreiſen ſich erſtrecket/ davon Teutſchland nach dem Tacito damaln horrida Sylvis iſt geheiſſen worden. Solcher Wald nun/ weil er ſo ſehr groß geweſen/ hat durchauß den gaͤntzlichen rechten Namen nicht moͤgen verlieren; ob er ſchon hin und wieder nunmehr iſt abgehauen/ und man itzund die beſten Staͤdte daſelbſten hat/ wo er damahln faſt am dickeſten geweſen/ wie zu erſehen beym Neander in ſeiner Geo- graph: Denn hat ja ein Volck ihm einen an- dern Nahmen gegeben (wie denn noch ein Reſt genandt wird der Boͤhmer Wald/ einVide Fa- brum in Lexico p. m. 380. ander uͤbergebliebenes Stuͤck der Thuͤringer Wald ꝛc.) ſo hat es doch nicht geſchehen koͤn- nen/ daß er gaͤntzlich auß aller Leute Maͤuler were gebracht worden; nemlich wegen gedach- ter Groͤſſe/ da er nach den Quadum, omnium reliqua- C iiij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0063" n="39"/><fw place="top" type="header">Rechtſchreibung.</fw><lb/> die Leute den Blocksbarch nennen) benamſet<lb/> wird: Darauff berichte ich/ daß ſich ſolches<lb/> nicht folgern laſſe/ ſintemal es weit eine ande-<lb/> re Beſchaffenheit hat mit dem <hi rendition="#fr">Berge</hi> als dem<lb/><hi rendition="#fr">Walde-</hi>Was den <hi rendition="#fr">Wald</hi> betrifft/ ſo iſt derſel-<note place="right">Des Har-<lb/> tzes Gꝛoͤſſe.<lb/></note><lb/> be greulich groß lang und breit geweſen/ ja al-<lb/> ſo/ daß er nach den <hi rendition="#aq">Ptolomæum</hi> gantz Teutſch-<lb/> land hat uͤmringer gehabt/ uñ an der <hi rendition="#aq">Geogra-<lb/> phi</hi>ſchẽ Laͤnge inne gehabt hat den 33. gr. <hi rendition="#aq">ad</hi> 52.<lb/> gr. und 30. min; Jn der Breite den 47. gr. <hi rendition="#aq">ad</hi><lb/> 50. gr. und 30. min. Oder wie <hi rendition="#aq">Iulius Cæſar,</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">l. 6. de Bell.<lb/> Gall.<lb/> Orat. pro<lb/> German.<lb/> p. m.</hi> 61.<lb/></note><lb/> beym <hi rendition="#aq">Lanſio</hi> davon redet: Deſſen Breite auff<lb/> neun: und die Laͤnge uͤber ſechtzig Tagreiſen<lb/> ſich erſtrecket/ davon Teutſchland nach dem<lb/><hi rendition="#aq">Tacito</hi> damaln <hi rendition="#aq">horrida Sylvis</hi> iſt geheiſſen<lb/> worden. Solcher Wald nun/ weil er ſo ſehr<lb/> groß geweſen/ hat durchauß den gaͤntzlichen<lb/> rechten Namen nicht moͤgen verlieren; ob er<lb/> ſchon hin und wieder nunmehr iſt abgehauen/<lb/> und man itzund die beſten Staͤdte daſelbſten<lb/> hat/ wo er damahln faſt am dickeſten geweſen/<lb/> wie zu erſehen beym <hi rendition="#aq">Neander</hi> in ſeiner <hi rendition="#aq">Geo-<lb/> graph:</hi> Denn hat ja ein Volck ihm einen an-<lb/> dern Nahmen gegeben (wie denn noch ein<lb/> Reſt genandt wird der Boͤhmer Wald/ ein<note place="right"><hi rendition="#aq">Vide Fa-<lb/> brum in<lb/> Lexico p.<lb/> m.</hi> 380.<lb/></note><lb/> ander uͤbergebliebenes Stuͤck der Thuͤringer<lb/> Wald ꝛc.) ſo hat es doch nicht geſchehen koͤn-<lb/> nen/ daß er gaͤntzlich auß aller Leute Maͤuler<lb/> were gebracht worden; nemlich wegen gedach-<lb/> ter Groͤſſe/ da er nach den <hi rendition="#aq">Quadum, omnium</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig">C iiij</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">reliqua-</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [39/0063]
Rechtſchreibung.
die Leute den Blocksbarch nennen) benamſet
wird: Darauff berichte ich/ daß ſich ſolches
nicht folgern laſſe/ ſintemal es weit eine ande-
re Beſchaffenheit hat mit dem Berge als dem
Walde-Was den Wald betrifft/ ſo iſt derſel-
be greulich groß lang und breit geweſen/ ja al-
ſo/ daß er nach den Ptolomæum gantz Teutſch-
land hat uͤmringer gehabt/ uñ an der Geogra-
phiſchẽ Laͤnge inne gehabt hat den 33. gr. ad 52.
gr. und 30. min; Jn der Breite den 47. gr. ad
50. gr. und 30. min. Oder wie Iulius Cæſar,
beym Lanſio davon redet: Deſſen Breite auff
neun: und die Laͤnge uͤber ſechtzig Tagreiſen
ſich erſtrecket/ davon Teutſchland nach dem
Tacito damaln horrida Sylvis iſt geheiſſen
worden. Solcher Wald nun/ weil er ſo ſehr
groß geweſen/ hat durchauß den gaͤntzlichen
rechten Namen nicht moͤgen verlieren; ob er
ſchon hin und wieder nunmehr iſt abgehauen/
und man itzund die beſten Staͤdte daſelbſten
hat/ wo er damahln faſt am dickeſten geweſen/
wie zu erſehen beym Neander in ſeiner Geo-
graph: Denn hat ja ein Volck ihm einen an-
dern Nahmen gegeben (wie denn noch ein
Reſt genandt wird der Boͤhmer Wald/ ein
ander uͤbergebliebenes Stuͤck der Thuͤringer
Wald ꝛc.) ſo hat es doch nicht geſchehen koͤn-
nen/ daß er gaͤntzlich auß aller Leute Maͤuler
were gebracht worden; nemlich wegen gedach-
ter Groͤſſe/ da er nach den Quadum, omnium
reliqua-
Des Har-
tzes Gꝛoͤſſe.
l. 6. de Bell.
Gall.
Orat. pro
German.
p. m. 61.
Vide Fa-
brum in
Lexico p.
m. 380.
C iiij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |