Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.1. Theil. Cap. 2. § 2. Blocksbergs Blüt eurer Jahr habet/ und gleichsamb in denRosengarten eures Alters wallet: Vnd ihr Mägdlein/ die ihr grosses Lob einleget und Zie- rath bekommet/ wenn ihr euch schämen lernet/ lasset euch alle/ sage ich/ doch durch des Teuffels Verführung nicht bethören/ und so liederlich einnehmen: Schmeisset die alten Vetteln und Teuffels Koplerinnen von euch hinweg/ und lasset ihr schmeichliches Werben und Vorbrin- gen bey euch keine Stat finden/ denn was der Teuffel selbst nicht ins Werck setzen kan/ das verrichtet er durch eine alte gottlose Hexe/ nach dem gemeinen Sprichwort. Vnd weiter ihr Haußvätter/ gebet doch Achtung auff euer Ge- sinde/ Einwohner und Hausgenossen/ und be- mühet euch/ so viel müglich ist/ des bösen Fein- des Vnwesen zu tilgen: Denn also wird Gott der Keuscheit bey euch wohnen. Bißhieher Schererzius. Bißhieher gnugsam von dem Bockenzig- Hierauß erscheinet also (als ein helles Feur Blocks-
1. Theil. Cap. 2. § 2. Blocksbergs Bluͤt eurer Jahr habet/ und gleichſamb in denRoſengarten eures Alters wallet: Vnd ihr Maͤgdlein/ die ihr groſſes Lob einleget und Zie- rath bekommet/ wenn ihr euch ſchaͤmen lernet/ laſſet euch alle/ ſage ich/ doch durch des Teuffels Verfuͤhrung nicht bethoͤren/ und ſo liederlich einnehmen: Schmeiſſet die alten Vetteln und Teuffels Koplerinnen von euch hinweg/ und laſſet ihr ſchmeichliches Werben und Vorbrin- gen bey euch keine Stat finden/ denn was der Teuffel ſelbſt nicht ins Werck ſetzen kan/ das verrichtet er durch eine alte gottloſe Hexe/ nach dem gemeinen Sprichwort. Vnd weiter ihr Haußvaͤtter/ gebet doch Achtung auff euer Ge- ſinde/ Einwohner und Hausgenoſſen/ und be- muͤhet euch/ ſo viel muͤglich iſt/ des boͤſen Fein- des Vnweſen zu tilgen: Denn alſo wird Gott der Keuſcheit bey euch wohnen. Bißhieher Schererzius. Bißhieher gnugſam von dem Bockenzig- Hierauß erſcheinet alſo (als ein helles Feur Blocks-
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1. Theil. Cap. 2. § 2. Blocksbergs
Bluͤt eurer Jahr habet/ und gleichſamb in den
Roſengarten eures Alters wallet: Vnd ihr
Maͤgdlein/ die ihr groſſes Lob einleget und Zie-
rath bekommet/ wenn ihr euch ſchaͤmen lernet/
laſſet euch alle/ ſage ich/ doch durch des Teuffels
Verfuͤhrung nicht bethoͤren/ und ſo liederlich
einnehmen: Schmeiſſet die alten Vetteln und
Teuffels Koplerinnen von euch hinweg/ und
laſſet ihr ſchmeichliches Werben und Vorbrin-
gen bey euch keine Stat finden/ denn was der
Teuffel ſelbſt nicht ins Werck ſetzen kan/ das
verrichtet er durch eine alte gottloſe Hexe/ nach
dem gemeinen Sprichwort. Vnd weiter ihr
Haußvaͤtter/ gebet doch Achtung auff euer Ge-
ſinde/ Einwohner und Hausgenoſſen/ und be-
muͤhet euch/ ſo viel muͤglich iſt/ des boͤſen Fein-
des Vnweſen zu tilgen: Denn alſo wird Gott
der Keuſcheit bey euch wohnen. Bißhieher
Schererzius.
Bißhieher gnugſam von dem Bockenzig-
ten Teuffel; Auf welchem/ weil nun die Hexẽ
ihr Hin- und Herfahrt hatten/ ſo nennet man
ſie auch davon Bockreiter/ wie es Goldaſtus
in Bedencken von Confiſcation der Hexen Guͤ-
ter p. m. 67. ſchreibet; oder Beſem-Bock und
Gabel-Reiter/ wie ſie vom Hildebrando in
Theurg. p. 26. genennet ſind.
Bockreiter
Beſem-
Bock- und
Gabel Rei-
ter.
Hierauß erſcheinet alſo (als ein helles Feur
außm ruſtigten Ofen) gantz klar/ daß man vor
Blocks-
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