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La Primaudaye, Pierre de: Christliche Gebett Einer andächtigen Seelen. Übers. v. Caspar Dornau. Frankfurt (Main), 1624.

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einer andächtigen Seelen.
linien vnserer Eltern: ja wir sind auch zu
gleicher zahlung vnnd straffe verbunden/
beydes in diesem/ als in dem künfftigen
Leben. Aber deiner grossen Liebe schreiben
wirs zu/ daß dein lieber Sohn vnser Er-
löser/ von der Hellen pein vns befreyet hat/
vnd beleget vns mit solchem Creutz/ wel-
ches bald ein ende nimbt/ damit vns die last
desto leichter sey: inmassen wir den mit
jhm leiden/ auff daß wir auch seiner Herr-
ligkeit theilhafftig werden mögen. Matt.
6. Also spricht er selber/ das seine rechten
Jünger in seine Fußstapfen tretten/ sich
selbst verleugnen/ ablegen sollen/ was jh-
nen von Natur anhenget/ vnd in jhren bö-
sen begirden stecket: damit der newe Mensch
der nach Gott geschaffen ist/ in rechtschaf-
fener gerechtigkeit vnd heiligkeit angezo-
gen werde/ sie nehmen auff sich jhre Creutz/
tragen dasselbe getrost/ vnd vollenden jh-
ren lauff im schweiß jhres Angesichts.
Rom. 7. Das ist eben das Joch welches
duo Gott anfenglich dem Adam auffge-
leget hast. Gen. 3. Derowegen doch alle

die
H iiij

einer andächtigen Seelen.
linien vnſerer Eltern: ja wir ſind auch zu
gleicher zahlung vnnd ſtraffe verbunden/
beydes in dieſem/ als in dem künfftigen
Leben. Aber deiner groſſen Liebe ſchreiben
wirs zu/ daß dein lieber Sohn vnſer Er-
löſer/ von der Hellen pein vns befreyet hat/
vnd beleget vns mit ſolchem Creutz/ wel-
ches bald ein ende nimbt/ damit vns die laſt
deſto leichter ſey: inmaſſen wir den mit
jhm leiden/ auff daß wir auch ſeiner Herꝛ-
ligkeit theilhafftig werden mögen. Matt.
6. Alſo ſpricht er ſelber/ das ſeine rechten
Jünger in ſeine Fußſtapfen tretten/ ſich
ſelbſt verleugnen/ ablegen ſollen/ was jh-
nen von Natur anhenget/ vnd in jhren bö-
ſen begirdẽ ſtecket: damit der newe Menſch
der nach Gott geſchaffen iſt/ in rechtſchaf-
fener gerechtigkeit vnd heiligkeit angezo-
gen werde/ ſie nehmẽ auff ſich jhre Creutz/
tragen daſſelbe getroſt/ vnd vollenden jh-
ren lauff im ſchweiß jhres Angeſichts.
Rom. 7. Das iſt eben das Joch welches
duo Gott anfenglich dem Adam auffge-
leget haſt. Gen. 3. Derowegen doch alle

die
H iiij
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[119/0153] einer andächtigen Seelen. linien vnſerer Eltern: ja wir ſind auch zu gleicher zahlung vnnd ſtraffe verbunden/ beydes in dieſem/ als in dem künfftigen Leben. Aber deiner groſſen Liebe ſchreiben wirs zu/ daß dein lieber Sohn vnſer Er- löſer/ von der Hellen pein vns befreyet hat/ vnd beleget vns mit ſolchem Creutz/ wel- ches bald ein ende nimbt/ damit vns die laſt deſto leichter ſey: inmaſſen wir den mit jhm leiden/ auff daß wir auch ſeiner Herꝛ- ligkeit theilhafftig werden mögen. Matt. 6. Alſo ſpricht er ſelber/ das ſeine rechten Jünger in ſeine Fußſtapfen tretten/ ſich ſelbſt verleugnen/ ablegen ſollen/ was jh- nen von Natur anhenget/ vnd in jhren bö- ſen begirdẽ ſtecket: damit der newe Menſch der nach Gott geſchaffen iſt/ in rechtſchaf- fener gerechtigkeit vnd heiligkeit angezo- gen werde/ ſie nehmẽ auff ſich jhre Creutz/ tragen daſſelbe getroſt/ vnd vollenden jh- ren lauff im ſchweiß jhres Angeſichts. Rom. 7. Das iſt eben das Joch welches duo Gott anfenglich dem Adam auffge- leget haſt. Gen. 3. Derowegen doch alle die H iiij

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Zitationshilfe: La Primaudaye, Pierre de: Christliche Gebett Einer andächtigen Seelen. Übers. v. Caspar Dornau. Frankfurt (Main), 1624, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/primaudaye_gebet_1624/153>, abgerufen am 21.11.2024.