Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

La Primaudaye, Pierre de: Christliche Gebett Einer andächtigen Seelen. Übers. v. Caspar Dornau. Frankfurt (Main), 1624.

Bild:
<< vorherige Seite

einer andächtigen Seelen.
Hertzen: in deinem willen vnd gesetz hastu
allerley Mittel gewiesen dem vbel zu ent-
gehen: lob. 8. Deß Heuchlers hoffnung
ist recht elend vnd gleich einer Spinnenwe-
ben: Aber ein wahrer Christ findet in sei-
nem anliegen zuflucht auff den festen Fel-
sen: des glaubigen Augen ob sie schon be-
trübt werden/ sehen sie doch auff dich vnd
sind niemals betrogen worden: seine hoff-
nung hat jn nicht lassen zu schanden wer-
den: sondern dein vielfeltiger Trost/ hat jn
auß allen seinen engsten vnd nöten geholf-
fen. Derowegen lieber Gott/ sol mir auch
daß Gebett eine sichere Zuflucht seyn/ in
meinen Trübsal/ als der ich versichert bin/
ich werde mit dem Vnglück zugleich dein
güttigs Auge erblicken/ ja ehe denn ich v-
ber mein vermögen versuchet werde. Dann
diß ist eben die verheischung/ die du deinen
Kindern vmb Christi willen gethan hast/
welcher kräfftige wirckung ich manchmal
empfunden habe/ laut meines Namens den
ich durch deine gnade in der H. Tauffe be-

kom-

einer andächtigen Seelen.
Hertzen: in deinem willen vnd geſetz haſtu
allerley Mittel gewieſen dem vbel zu ent-
gehen: lob. 8. Deß Heuchlers hoffnung
iſt recht elend vnd gleich einer Spiñenwe-
ben: Aber ein wahrer Chriſt findet in ſei-
nem anliegen zuflucht auff den feſten Fel-
ſen: des glaubigen Augen ob ſie ſchon be-
trübt werden/ ſehen ſie doch auff dich vnd
ſind niemals betrogen worden: ſeine hoff-
nung hat jn nicht laſſen zu ſchanden wer-
den: ſondern dein vielfeltiger Troſt/ hat jn
auß allen ſeinen engſten vnd nöten geholf-
fen. Derowegen lieber Gott/ ſol mir auch
daß Gebett eine ſichere Zuflucht ſeyn/ in
meinẽ Trübſal/ als der ich verſichert bin/
ich werde mit dem Vnglück zugleich dein
güttigs Auge erblicken/ ja ehe denn ich v-
ber mein vermögen verſuchet werde. Dañ
diß iſt eben die verheiſchung/ die du deinen
Kindern vmb Chriſti willen gethan haſt/
welcher kräfftige wiꝛckung ich manchmal
empfunden habe/ laut meines Namens dẽ
ich durch deine gnade in der H. Tauffe be-

kom-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0157" n="123"/><fw place="top" type="header">einer andächtigen Seelen.</fw><lb/>
Hertzen: in deinem willen vnd ge&#x017F;etz ha&#x017F;tu<lb/>
allerley Mittel gewie&#x017F;en dem vbel zu ent-<lb/>
gehen: <hi rendition="#aq">lob.</hi> 8. Deß Heuchlers hoffnung<lb/>
i&#x017F;t recht elend vnd gleich einer Spiñenwe-<lb/>
ben: Aber ein wahrer Chri&#x017F;t findet in &#x017F;ei-<lb/>
nem anliegen zuflucht auff den fe&#x017F;ten Fel-<lb/>
&#x017F;en: des glaubigen Augen ob &#x017F;ie &#x017F;chon be-<lb/>
trübt werden/ &#x017F;ehen &#x017F;ie doch auff dich vnd<lb/>
&#x017F;ind niemals betrogen worden: &#x017F;eine hoff-<lb/>
nung hat jn nicht la&#x017F;&#x017F;en zu &#x017F;chanden wer-<lb/>
den: &#x017F;ondern dein vielfeltiger Tro&#x017F;t/ hat jn<lb/>
auß allen &#x017F;einen eng&#x017F;ten vnd nöten geholf-<lb/>
fen. Derowegen lieber Gott/ &#x017F;ol mir auch<lb/>
daß Gebett eine &#x017F;ichere Zuflucht &#x017F;eyn/ in<lb/>
mein&#x1EBD; Trüb&#x017F;al/ als der ich ver&#x017F;ichert bin/<lb/>
ich werde mit dem Vnglück zugleich dein<lb/>
güttigs Auge erblicken/ ja ehe denn ich v-<lb/>
ber mein vermögen ver&#x017F;uchet werde. Dañ<lb/>
diß i&#x017F;t eben die verhei&#x017F;chung/ die du deinen<lb/>
Kindern vmb Chri&#x017F;ti willen gethan ha&#x017F;t/<lb/>
welcher kräfftige wi&#xA75B;ckung ich manchmal<lb/>
empfunden habe/ laut meines Namens d&#x1EBD;<lb/>
ich durch deine gnade in der H. Tauffe be-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">kom-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[123/0157] einer andächtigen Seelen. Hertzen: in deinem willen vnd geſetz haſtu allerley Mittel gewieſen dem vbel zu ent- gehen: lob. 8. Deß Heuchlers hoffnung iſt recht elend vnd gleich einer Spiñenwe- ben: Aber ein wahrer Chriſt findet in ſei- nem anliegen zuflucht auff den feſten Fel- ſen: des glaubigen Augen ob ſie ſchon be- trübt werden/ ſehen ſie doch auff dich vnd ſind niemals betrogen worden: ſeine hoff- nung hat jn nicht laſſen zu ſchanden wer- den: ſondern dein vielfeltiger Troſt/ hat jn auß allen ſeinen engſten vnd nöten geholf- fen. Derowegen lieber Gott/ ſol mir auch daß Gebett eine ſichere Zuflucht ſeyn/ in meinẽ Trübſal/ als der ich verſichert bin/ ich werde mit dem Vnglück zugleich dein güttigs Auge erblicken/ ja ehe denn ich v- ber mein vermögen verſuchet werde. Dañ diß iſt eben die verheiſchung/ die du deinen Kindern vmb Chriſti willen gethan haſt/ welcher kräfftige wiꝛckung ich manchmal empfunden habe/ laut meines Namens dẽ ich durch deine gnade in der H. Tauffe be- kom-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/primaudaye_gebet_1624
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/primaudaye_gebet_1624/157
Zitationshilfe: La Primaudaye, Pierre de: Christliche Gebett Einer andächtigen Seelen. Übers. v. Caspar Dornau. Frankfurt (Main), 1624, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/primaudaye_gebet_1624/157>, abgerufen am 21.11.2024.