La Primaudaye, Pierre de: Christliche Gebett Einer andächtigen Seelen. Übers. v. Caspar Dornau. Frankfurt (Main), 1624.einer andächtigen Seelen. ren vnnd wol erörttern ohn einigen Textder Schrifft/ den zustand der Verdamp- ten/ die beschaffenheit vnd vnterscheid der straffen/ welche sie nach diesem Leben auß- stehen müssen. Die jenigen aber/ welche du/ o güttiger Vatter/ in deiner Kirchen durch das Liecht deines heiligen Geistes erleuchtest/ bemühen sich viel mehr derge- stalt diese grosse geheimnuß von der verse- hung deß Menschen vnd desselbigen end- schafft zu bedencken daß sie doch dir allei- ne die vollkommene Erkentnuß vorbehal- ten/ vnnd im frieden jhrer Seelen/ sich de- ren begnügen lassen/ daß sie deine gütte vnd liebe/ dadurch du sie zu Kindern vnd Erben deiner wohnung auffgenommen hast/ rühmen vnnd preisen. So weiß ich demnach nichts mehr/ begere auch nichts ferners zu wissen/ als das denen die Gott lieben alle ding zum besten dienen/ die nach dem fürsatz beruffen sind. Rom. 8. Denn welche du zuvor versehen hettest/ ehe der Welt grund gelegt wurde/ die hastu auch verordnet/ daß sie gleich sein sollen/ dem Eben-
einer andächtigen Seelen. ren vnnd wol erörttern ohn einigen Textder Schrifft/ den zuſtand der Verdamp- ten/ die beſchaffenheit vnd vnterſcheid der ſtraffen/ welche ſie nach dieſem Leben auß- ſtehen müſſen. Die jenigen aber/ welche du/ o güttiger Vatter/ in deiner Kirchen durch das Liecht deines heiligen Geiſtes erleuchteſt/ bemühen ſich viel mehr derge- ſtalt dieſe groſſe geheimnuß von der verſe- hung deß Menſchen vnd deſſelbigen end- ſchafft zu bedencken daß ſie doch dir allei- ne die vollkommene Erkentnuß vorbehal- ten/ vnnd im frieden jhrer Seelen/ ſich de- ren begnügen laſſen/ daß ſie deine gütte vnd liebe/ dadurch du ſie zu Kindern vnd Erben deiner wohnung auffgenommen haſt/ rühmen vnnd preiſen. So weiß ich demnach nichts mehr/ begere auch nichts ferners zu wiſſen/ als das denen die Gott lieben alle ding zum beſten dienen/ die nach dem fürſatz beruffen ſind. Rom. 8. Denn welche du zuvor verſehen hetteſt/ ehe der Welt grund gelegt wurde/ die haſtu auch verordnet/ daß ſie gleich ſein ſollen/ dem Eben-
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einer andächtigen Seelen.
ren vnnd wol erörttern ohn einigen Text
der Schrifft/ den zuſtand der Verdamp-
ten/ die beſchaffenheit vnd vnterſcheid der
ſtraffen/ welche ſie nach dieſem Leben auß-
ſtehen müſſen. Die jenigen aber/ welche
du/ o güttiger Vatter/ in deiner Kirchen
durch das Liecht deines heiligen Geiſtes
erleuchteſt/ bemühen ſich viel mehr derge-
ſtalt dieſe groſſe geheimnuß von der verſe-
hung deß Menſchen vnd deſſelbigen end-
ſchafft zu bedencken daß ſie doch dir allei-
ne die vollkommene Erkentnuß vorbehal-
ten/ vnnd im frieden jhrer Seelen/ ſich de-
ren begnügen laſſen/ daß ſie deine gütte
vnd liebe/ dadurch du ſie zu Kindern vnd
Erben deiner wohnung auffgenommen
haſt/ rühmen vnnd preiſen. So weiß ich
demnach nichts mehr/ begere auch nichts
ferners zu wiſſen/ als das denen die Gott
lieben alle ding zum beſten dienen/ die nach
dem fürſatz beruffen ſind. Rom. 8. Denn
welche du zuvor verſehen hetteſt/ ehe der
Welt grund gelegt wurde/ die haſtu auch
verordnet/ daß ſie gleich ſein ſollen/ dem
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