La Primaudaye, Pierre de: Christliche Gebett Einer andächtigen Seelen. Übers. v. Caspar Dornau. Frankfurt (Main), 1624.einer andächtigen Seelen. vnsern Mittler Jesum Christum/ du wol-lest vnser Hertz vnd Mund mit deinem H. Geist begnaden/ dich der gestalt anzuruf- fen/ dz vnser Gebett dir angenehm sey/ vnd deiner Verheischung nach erhöret werden möge. Wir bekennen vor deinem H. An- gesicht vnsere vielfältige Sünden/ vnnd Vnreinigkeit/ daß wir nicht wert sind den Himmel anzuschawen auß forcht vor dei- nen gerechten Zorn. Schlagen wir den vn- sere augen nieder/ so sehen wir/ wie die Hel- le jhren rachen auffsperret/ vns wegen vnser Missethat zu verschlinden. Denn wir haben nicht allein darumb deinen Fluch wol verdienet/ weil wir als Adams Kinder in Sünden empfangen vnd gebo- ren sind: sondern es verdienets auch vnsere wirckliche Sünd vnd Schuld/ böse Be- gierde/ vnd Missethat/ in welche wir täg- lich gerathen. Aber dein Vatter hertz ist vber alle die vnd zu ewigen Zeiten gerich- tet/ derer du GOtt bist in Christo deinem viel geliebten: Vnd deine Barmhertzig- keit ist bey weiten grösser/ als vnsere vber- tret-
einer andächtigen Seelen. vnſern Mittler Jeſum Chꝛiſtum/ du wol-leſt vnſer Hertz vnd Mund mit deinem H. Geiſt begnaden/ dich der geſtalt anzuruf- fen/ dz vnſer Gebett dir angenehm ſey/ vnd deiner Verheiſchung nach erhöret werden möge. Wir bekennen vor deinem H. An- geſicht vnſeꝛe vielfältige Sünden/ vnnd Vnreinigkeit/ daß wir nicht wert ſind den Himmel anzuſchawen auß foꝛcht vor dei- nẽ gerechten Zorn. Schlagen wir den vn- ſere augen nieder/ ſo ſehen wir/ wie die Hel- le jhren rachen auffſperret/ vns wegen vnſer Miſſethat zu verſchlinden. Denn wir haben nicht allein darumb deinen Fluch wol verdienet/ weil wir als Adams Kinder in Sünden empfangen vnd gebo- ren ſind: ſondern es verdienets auch vnſere wirckliche Sünd vnd Schuld/ böſe Be- gierde/ vnd Miſſethat/ in welche wir täg- lich gerathen. Aber dein Vatter hertz iſt vber alle die vnd zu ewigen Zeiten gerich- tet/ derer du GOtt biſt in Chriſto deinem viel geliebten: Vnd deine Barmhertzig- keit iſt bey weiten gröſſer/ als vnſere vber- tret-
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einer andächtigen Seelen.
vnſern Mittler Jeſum Chꝛiſtum/ du wol-
leſt vnſer Hertz vnd Mund mit deinem H.
Geiſt begnaden/ dich der geſtalt anzuruf-
fen/ dz vnſer Gebett dir angenehm ſey/ vnd
deiner Verheiſchung nach erhöret werden
möge. Wir bekennen vor deinem H. An-
geſicht vnſeꝛe vielfältige Sünden/ vnnd
Vnreinigkeit/ daß wir nicht wert ſind den
Himmel anzuſchawen auß foꝛcht vor dei-
nẽ gerechten Zorn. Schlagen wir den vn-
ſere augen nieder/ ſo ſehen wir/ wie die Hel-
le jhren rachen auffſperret/ vns wegen
vnſer Miſſethat zu verſchlinden. Denn
wir haben nicht allein darumb deinen
Fluch wol verdienet/ weil wir als Adams
Kinder in Sünden empfangen vnd gebo-
ren ſind: ſondern es verdienets auch vnſere
wirckliche Sünd vnd Schuld/ böſe Be-
gierde/ vnd Miſſethat/ in welche wir täg-
lich gerathen. Aber dein Vatter hertz iſt
vber alle die vnd zu ewigen Zeiten gerich-
tet/ derer du GOtt biſt in Chriſto deinem
viel geliebten: Vnd deine Barmhertzig-
keit iſt bey weiten gröſſer/ als vnſere vber-
tret-
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Zitationshilfe: | La Primaudaye, Pierre de: Christliche Gebett Einer andächtigen Seelen. Übers. v. Caspar Dornau. Frankfurt (Main), 1624, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/primaudaye_gebet_1624/193>, abgerufen am 16.02.2025. |