La Primaudaye, Pierre de: Christliche Gebett Einer andächtigen Seelen. Übers. v. Caspar Dornau. Frankfurt (Main), 1624.einer andächtigen Seelen. dürffen wir arme Erdwürmlein das we-nige/ woran wir vns von vnsern Nech- sten beleidiget oder verletzt befunden/ so hoch rechnen oder groß achten/ weil wir dich/ O König der Ehren/ so vnzähi- lig viel mahl erzürnen/ vnnd deroge- stalt erzürnen/ daß wann alle Ereatu- ren sich rüsteten vns schaden zu thun/ so würde doch nicht die allergeringste vn- billigkeit vnd Sünde/ damit wir dich belei- digen vnnd erzürnen/ zur genüge an vns gerochen seyn. Aber dißfals beweistu an vns deine grosse vberschwengliche Güt- tigkeit/ weil du so willig bist/ ein ver- trägliches vnnd versöhnliches Hertz für ein Opffer eines süssen vnnd guten ge- ruchs an zunehmen: Wie in widrigem fall ein Hertz voller haß/ neidt/ wiederwil- len/ vnnd hartnäckigkeit dir keines weges angenehm sein kan. Führe vns nicht in Versuchung: Sondern erlöse vns von dem bö- sen. Denn
einer andächtigen Seelen. dürffen wir arme Erdwürmlein das we-nige/ woran wir vns von vnſern Nech- ſten beleidiget oder verletzt befunden/ ſo hoch rechnen oder groß achten/ weil wir dich/ O König der Ehren/ ſo vnzähi- lig viel mahl erzürnen/ vnnd deroge- ſtalt erzürnen/ daß wann alle Ereatu- ren ſich rüſteten vns ſchaden zu thun/ ſo würde doch nicht die allergeringſte vn- billigkeit vnd Sünde/ damit wir dich belei- digen vnnd erzürnen/ zur genüge an vns gerochen ſeyn. Aber dißfals beweiſtu an vns deine groſſe vberſchwengliche Güt- tigkeit/ weil du ſo willig biſt/ ein ver- trägliches vnnd verſöhnliches Hertz für ein Opffer eines ſüſſen vnnd guten ge- ruchs an zunehmen: Wie in widrigem fall ein Hertz voller haß/ neidt/ wiederwil- len/ vnnd hartnäckigkeit dir keines weges angenehm ſein kan. Führe vns nicht in Verſuchung: Sondern erlöſe vns von dem bö- ſen. Denn
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einer andächtigen Seelen.
dürffen wir arme Erdwürmlein das we-
nige/ woran wir vns von vnſern Nech-
ſten beleidiget oder verletzt befunden/ ſo
hoch rechnen oder groß achten/ weil wir
dich/ O König der Ehren/ ſo vnzähi-
lig viel mahl erzürnen/ vnnd deroge-
ſtalt erzürnen/ daß wann alle Ereatu-
ren ſich rüſteten vns ſchaden zu thun/ ſo
würde doch nicht die allergeringſte vn-
billigkeit vnd Sünde/ damit wir dich belei-
digen vnnd erzürnen/ zur genüge an vns
gerochen ſeyn. Aber dißfals beweiſtu an
vns deine groſſe vberſchwengliche Güt-
tigkeit/ weil du ſo willig biſt/ ein ver-
trägliches vnnd verſöhnliches Hertz für
ein Opffer eines ſüſſen vnnd guten ge-
ruchs an zunehmen: Wie in widrigem
fall ein Hertz voller haß/ neidt/ wiederwil-
len/ vnnd hartnäckigkeit dir keines weges
angenehm ſein kan.
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Sondern erlöſe vns von dem bö-
ſen.
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