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Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 1. München, 1830.

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zurückweichenden Halbzirkel aufgespannt, und wird
langsam über Rollen gezogen, so daß sich fast un-
merklich die Bilder nach und nach verändern, und
man ohne Zwischenraum von Scene zu Scene über-
geht, während Jemand die dargestellten Gegenstände
laut erklärt, und ferner Kanonendonner, militairische
Musik und Schlachtgetöse die Täuschung noch ver-
mehren. Durch panoramaartige Malerei, und durch
leises Schwanken desjenigen Theiles des Gemäldes
der die Wellen und Schiffe darstellt, wurde oft die
Nachahmung fast der Wirklichkeit gleich.

Die erste Scene zeigt die Bay von Navarin, mit
der ganzen türkischen Flotte in Schlachtordnung. Am
entgegengesetzten Ende der Bay sieht man, auf ho-
hem Felsen, Alt-Navarin und seine Festung, seit-
wärts unter Dattelbäumen das Dorf Pylos, und im
Vorgrund die Stadt Navarin, nebst Ibrahims La-
ger, wo Gruppen schöner Pferde und lieblicher, ge-
fangener, griechischer Mädchen, welchen die Soldaten
liebkosen, die Augen auf sich ziehen. In weiter Fer-
ne, am Saum des Horizonts erscheint, wie in Duft
gehüllt, die Flotte der Alliirten. Indem nun dieses
Bild langsam verschwindet, wogt nur noch das offne
Meer, dann tritt der Eingang der Bay von Nava-
rin allmählich hervor. Man entdeckt Bewaffnete auf
den Felsen, und erblickt endlich die alliirte Flotte, wie
sie die Einfahrt forcirt. Durch optischen Betrug er-
scheint alles in natürlicher Größe, und der Zuschauer
ist so gestellt, als befinde er selbst sich an der Türken
Stelle in der Bay, und sähe jetzt das Admiralschiff

zurückweichenden Halbzirkel aufgeſpannt, und wird
langſam über Rollen gezogen, ſo daß ſich faſt un-
merklich die Bilder nach und nach verändern, und
man ohne Zwiſchenraum von Scene zu Scene über-
geht, während Jemand die dargeſtellten Gegenſtände
laut erklärt, und ferner Kanonendonner, militairiſche
Muſik und Schlachtgetöſe die Täuſchung noch ver-
mehren. Durch panoramaartige Malerei, und durch
leiſes Schwanken desjenigen Theiles des Gemäldes
der die Wellen und Schiffe darſtellt, wurde oft die
Nachahmung faſt der Wirklichkeit gleich.

Die erſte Scene zeigt die Bay von Navarin, mit
der ganzen türkiſchen Flotte in Schlachtordnung. Am
entgegengeſetzten Ende der Bay ſieht man, auf ho-
hem Felſen, Alt-Navarin und ſeine Feſtung, ſeit-
wärts unter Dattelbäumen das Dorf Pylos, und im
Vorgrund die Stadt Navarin, nebſt Ibrahims La-
ger, wo Gruppen ſchöner Pferde und lieblicher, ge-
fangener, griechiſcher Mädchen, welchen die Soldaten
liebkoſen, die Augen auf ſich ziehen. In weiter Fer-
ne, am Saum des Horizonts erſcheint, wie in Duft
gehüllt, die Flotte der Alliirten. Indem nun dieſes
Bild langſam verſchwindet, wogt nur noch das offne
Meer, dann tritt der Eingang der Bay von Nava-
rin allmählich hervor. Man entdeckt Bewaffnete auf
den Felſen, und erblickt endlich die alliirte Flotte, wie
ſie die Einfahrt forcirt. Durch optiſchen Betrug er-
ſcheint alles in natürlicher Größe, und der Zuſchauer
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Stelle in der Bay, und ſähe jetzt das Admiralſchiff

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[159/0183] zurückweichenden Halbzirkel aufgeſpannt, und wird langſam über Rollen gezogen, ſo daß ſich faſt un- merklich die Bilder nach und nach verändern, und man ohne Zwiſchenraum von Scene zu Scene über- geht, während Jemand die dargeſtellten Gegenſtände laut erklärt, und ferner Kanonendonner, militairiſche Muſik und Schlachtgetöſe die Täuſchung noch ver- mehren. Durch panoramaartige Malerei, und durch leiſes Schwanken desjenigen Theiles des Gemäldes der die Wellen und Schiffe darſtellt, wurde oft die Nachahmung faſt der Wirklichkeit gleich. Die erſte Scene zeigt die Bay von Navarin, mit der ganzen türkiſchen Flotte in Schlachtordnung. Am entgegengeſetzten Ende der Bay ſieht man, auf ho- hem Felſen, Alt-Navarin und ſeine Feſtung, ſeit- wärts unter Dattelbäumen das Dorf Pylos, und im Vorgrund die Stadt Navarin, nebſt Ibrahims La- ger, wo Gruppen ſchöner Pferde und lieblicher, ge- fangener, griechiſcher Mädchen, welchen die Soldaten liebkoſen, die Augen auf ſich ziehen. In weiter Fer- ne, am Saum des Horizonts erſcheint, wie in Duft gehüllt, die Flotte der Alliirten. Indem nun dieſes Bild langſam verſchwindet, wogt nur noch das offne Meer, dann tritt der Eingang der Bay von Nava- rin allmählich hervor. Man entdeckt Bewaffnete auf den Felſen, und erblickt endlich die alliirte Flotte, wie ſie die Einfahrt forcirt. Durch optiſchen Betrug er- ſcheint alles in natürlicher Größe, und der Zuſchauer iſt ſo geſtellt, als befinde er ſelbſt ſich an der Türken Stelle in der Bay, und ſähe jetzt das Admiralſchiff

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Zitationshilfe: Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 1. München, 1830, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pueckler_briefe01_1830/183>, abgerufen am 21.11.2024.