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Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 3. Stuttgart, 1831.

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ren im Winde wehenden Wipfeln, und an dem einen
Ende des Platzes eine freistehende, prachtvolle Linde,
von einer Bank umgeben. Von dieser aus bedeckte
das ganze kleine Thal, auf Kiesgrund, ein gesticktes
Blumenparterre von sehr lieblichen Formen, wiewohl
völlig regelmäßig. Der Ausgang aus diesem Bezirk
führte durch eine von Epheu überwachsene Grotte,
mit Feuersteinen und Muscheln ausgelegt, in einen
viereckigen von einer Lorbeerhecke umgebenen Rosen-
garten, in dessen Mitte ein Tempel, und gegenüber
ein Gewächshaus für Wasserpflanzen stand. Die
Rosenbeete bildeten verschiedene sich in einander ver-
schlingende Figuren. Ein mit der Scheere geschnitte-
ner dichter Laubgang von Buchen wand sich von hier,
schlängelnd in den chinesischen Garten, der ebenfalls
von hohen Bäumen und Mauern umgeben war, und
eine Menge Vasen, Bänke, Fontainen und ein drit-
tes Gewächshaus enthielt, Alles im, auf's treueste
nachgebildeten, chinesischen Style. Hier waren Beete
mit Ringen von weißem, blauem und rothem Sand
umzogen, barokke Zwergpflanzen, und viele Dutzend
große chinesische Vasen auf Postamente gestellt, die
rankendes Immergrün und ausländische Gewächse
dicht bezogen. Die Fenster des Hauses waren wie
chinesische Tapeten bemalt, und Verkleinerungsspiegel
im Innern angebracht, die uns wie in der Camera
obscura
präsentirten. Ich sage nichts von der reichen
Treiberei und Gemüsegärten mit ihren endlosen Mauern
und Reihen von Glashäusern zur Aufbewahrung der
Blumen etc. etc., Du kannst Dir den Maaßstab selbst

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ren im Winde wehenden Wipfeln, und an dem einen
Ende des Platzes eine freiſtehende, prachtvolle Linde,
von einer Bank umgeben. Von dieſer aus bedeckte
das ganze kleine Thal, auf Kiesgrund, ein geſticktes
Blumenparterre von ſehr lieblichen Formen, wiewohl
völlig regelmäßig. Der Ausgang aus dieſem Bezirk
führte durch eine von Epheu überwachſene Grotte,
mit Feuerſteinen und Muſcheln ausgelegt, in einen
viereckigen von einer Lorbeerhecke umgebenen Roſen-
garten, in deſſen Mitte ein Tempel, und gegenüber
ein Gewächshaus für Waſſerpflanzen ſtand. Die
Roſenbeete bildeten verſchiedene ſich in einander ver-
ſchlingende Figuren. Ein mit der Scheere geſchnitte-
ner dichter Laubgang von Buchen wand ſich von hier,
ſchlängelnd in den chineſiſchen Garten, der ebenfalls
von hohen Bäumen und Mauern umgeben war, und
eine Menge Vaſen, Bänke, Fontainen und ein drit-
tes Gewächshaus enthielt, Alles im, auf’s treueſte
nachgebildeten, chineſiſchen Style. Hier waren Beete
mit Ringen von weißem, blauem und rothem Sand
umzogen, barokke Zwergpflanzen, und viele Dutzend
große chineſiſche Vaſen auf Poſtamente geſtellt, die
rankendes Immergrün und ausländiſche Gewächſe
dicht bezogen. Die Fenſter des Hauſes waren wie
chineſiſche Tapeten bemalt, und Verkleinerungsſpiegel
im Innern angebracht, die uns wie in der Camera
obscura
präſentirten. Ich ſage nichts von der reichen
Treiberei und Gemüſegärten mit ihren endloſen Mauern
und Reihen von Glashäuſern zur Aufbewahrung der
Blumen ꝛc. ꝛc., Du kannſt Dir den Maaßſtab ſelbſt

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[211/0255] ren im Winde wehenden Wipfeln, und an dem einen Ende des Platzes eine freiſtehende, prachtvolle Linde, von einer Bank umgeben. Von dieſer aus bedeckte das ganze kleine Thal, auf Kiesgrund, ein geſticktes Blumenparterre von ſehr lieblichen Formen, wiewohl völlig regelmäßig. Der Ausgang aus dieſem Bezirk führte durch eine von Epheu überwachſene Grotte, mit Feuerſteinen und Muſcheln ausgelegt, in einen viereckigen von einer Lorbeerhecke umgebenen Roſen- garten, in deſſen Mitte ein Tempel, und gegenüber ein Gewächshaus für Waſſerpflanzen ſtand. Die Roſenbeete bildeten verſchiedene ſich in einander ver- ſchlingende Figuren. Ein mit der Scheere geſchnitte- ner dichter Laubgang von Buchen wand ſich von hier, ſchlängelnd in den chineſiſchen Garten, der ebenfalls von hohen Bäumen und Mauern umgeben war, und eine Menge Vaſen, Bänke, Fontainen und ein drit- tes Gewächshaus enthielt, Alles im, auf’s treueſte nachgebildeten, chineſiſchen Style. Hier waren Beete mit Ringen von weißem, blauem und rothem Sand umzogen, barokke Zwergpflanzen, und viele Dutzend große chineſiſche Vaſen auf Poſtamente geſtellt, die rankendes Immergrün und ausländiſche Gewächſe dicht bezogen. Die Fenſter des Hauſes waren wie chineſiſche Tapeten bemalt, und Verkleinerungsſpiegel im Innern angebracht, die uns wie in der Camera obscura präſentirten. Ich ſage nichts von der reichen Treiberei und Gemüſegärten mit ihren endloſen Mauern und Reihen von Glashäuſern zur Aufbewahrung der Blumen ꝛc. ꝛc., Du kannſt Dir den Maaßſtab ſelbſt 14*

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Zitationshilfe: Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 3. Stuttgart, 1831, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pueckler_briefe03_1831/255>, abgerufen am 24.11.2024.