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Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 4. Stuttgart, 1831.

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London nur der, welcher du jour in den Beracken
iſt — nach dem Eſſen aber macht ſich’s jeder bequem,
und ich ſah heute einen der jungen Lieutenants ſich
im Schlafrock und Pantoffeln mit dem Obriſten, der
in Uniform blieb, zu einer Partie Whiſt hinſetzen.
Die Herren haben mich, wenn mich kein anderes En-
gagement hindert, ſo lange ich in der Gegend bleibe,
für immer zu ihrer Tafel gebeten, und ſind auſſer-
ordentlich freundſchaftlich für mich.

Am Morgen hatte ich Frogmore beſehen, und noch
einige Stunden mit Beſichtigung der Gemälde in
Windſor zugebracht. Im Thronſaal ſind viele nicht
üble Schlachtenbilder von Weſt, die Thaten Eduards III.
und des ſchwarzen Prinzen vorſtellend, ein Gewühl
von Rittern, ſchnaubenden Roſſen, alten Trachten
und Pferdeſchmuck, Lanzen, Schwerdtern und Fah-
nen, das gut zur Dekoration eines Königsſaales paßt.
In einem andern Zimmer frappirte mich das höchſt
ausdrucksvolle Portrait eines Herzogs von Savoyen,
ein wahres Herrſcherideal. Luther und Erasmus,
von Holbein, bilden ein paar gute Pendants, und
zugleich Contraſte. Das feine und ſarkaſtiſche Geſicht
des Letzteren ſcheint eben die Worte ausſprechen zu
wollen, die er dem Pabſte ſchrieb, als ihm dieſer
vorwarf, daß er die Faſten nicht halte: „Heiliger
Vater, meine Seele iſt katholiſch, mein Magen aber
proteſtantiſch.“

Die Schönheiten am Hofe Carls des Zweiten, die
eine ganze Wand daneben ſchmücken, könnten leicht

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Zitationshilfe: Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 4. Stuttgart, 1831, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pueckler_briefe04_1831/175>, abgerufen am 11.01.2025.