gängern bedeckt, daß mir noch nirgends ein Volksfest malerischer erschien.
Dies Bild fasse noch in den Rahmen einer recht lieblichen, wohl angebauten Landschaft, mit einem Himmel voll schwarzer Wolken, vielem Regen, und zwar sparsamen aber desto heisseren Sonnenblicken.
Seit gestern bin ich zurück, um eine Gesellschaft beim Könige nicht zu versäumen, die heute statt fand, und zu der eine Einladung als eine bonne fortune angesehen wird. Die Idee von Hof muß man gar nicht damit verbinden, aber gewiß ist es, daß nir- gends das Ideal eines fashionablen Hauses je besser erreicht worden seyn mag. Jeder Comfort und jede Eleganz des Privatmannes ist auf die geschmack- vollste und gediegenste Weise mit der Pracht könig- licher Mittel verbunden, und der Monarch bekannt- lich selbst auf keinen Titel stolzer als auf den des ersten Gentleman in seinem Reiche.
Den 30sten.
Obgleich der ewige Taumel nur wenig Zeit übrig läßt, und man, einmal hineingerathen, nicht füglich mehr herauskann, wenn man auch kein Vergnügen darin findet, so gewinne ich doch von Zeit zu Zeit freie Augenblicke zu einsamerem und bleibenderem Genuß.
gängern bedeckt, daß mir noch nirgends ein Volksfeſt maleriſcher erſchien.
Dies Bild faſſe noch in den Rahmen einer recht lieblichen, wohl angebauten Landſchaft, mit einem Himmel voll ſchwarzer Wolken, vielem Regen, und zwar ſparſamen aber deſto heiſſeren Sonnenblicken.
Seit geſtern bin ich zurück, um eine Geſellſchaft beim Könige nicht zu verſäumen, die heute ſtatt fand, und zu der eine Einladung als eine bonne fortune angeſehen wird. Die Idee von Hof muß man gar nicht damit verbinden, aber gewiß iſt es, daß nir- gends das Ideal eines faſhionablen Hauſes je beſſer erreicht worden ſeyn mag. Jeder Comfort und jede Eleganz des Privatmannes iſt auf die geſchmack- vollſte und gediegenſte Weiſe mit der Pracht könig- licher Mittel verbunden, und der Monarch bekannt- lich ſelbſt auf keinen Titel ſtolzer als auf den des erſten Gentleman in ſeinem Reiche.
Den 30ſten.
Obgleich der ewige Taumel nur wenig Zeit übrig läßt, und man, einmal hineingerathen, nicht füglich mehr herauskann, wenn man auch kein Vergnügen darin findet, ſo gewinne ich doch von Zeit zu Zeit freie Augenblicke zu einſamerem und bleibenderem Genuß.
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gängern bedeckt, daß mir noch nirgends ein Volksfeſt
maleriſcher erſchien.
Dies Bild faſſe noch in den Rahmen einer recht
lieblichen, wohl angebauten Landſchaft, mit einem
Himmel voll ſchwarzer Wolken, vielem Regen, und
zwar ſparſamen aber deſto heiſſeren Sonnenblicken.
Seit geſtern bin ich zurück, um eine Geſellſchaft
beim Könige nicht zu verſäumen, die heute ſtatt fand,
und zu der eine Einladung als eine bonne fortune
angeſehen wird. Die Idee von Hof muß man gar
nicht damit verbinden, aber gewiß iſt es, daß nir-
gends das Ideal eines faſhionablen Hauſes je beſſer
erreicht worden ſeyn mag. Jeder Comfort und jede
Eleganz des Privatmannes iſt auf die geſchmack-
vollſte und gediegenſte Weiſe mit der Pracht könig-
licher Mittel verbunden, und der Monarch bekannt-
lich ſelbſt auf keinen Titel ſtolzer als auf den des
erſten Gentleman in ſeinem Reiche.
Den 30ſten.
Obgleich der ewige Taumel nur wenig Zeit übrig
läßt, und man, einmal hineingerathen, nicht füglich
mehr herauskann, wenn man auch kein Vergnügen
darin findet, ſo gewinne ich doch von Zeit zu Zeit
freie Augenblicke zu einſamerem und bleibenderem
Genuß.
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Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 4. Stuttgart, 1831, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pueckler_briefe04_1831/386>, abgerufen am 23.12.2024.
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