Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 1: Bis 1558. Göttingen, 1786.3) Goldene Bulle 1356. ley von ihm unterhalten wird. Die Besitzer derübrigen Erbämter haben sich seit der goldenen Bulle alle geändert. Damals waren Reichserbschenken die Herren und Grafen von Limburg in Franken, jetzt sind es (seit 1713.) die Grafen von Althann. An statt der Erbtruchsesse von Nortenberg sind erst die von Seldeneck, hernach 1594. die Reichserb- truchsesse von Waldburg in Schwaben gekommen; An statt der Erbkämmerer von Weinsberg erst die von Falkenstein, und seit dem Anfange des XVI. Jahrhunderts die Grafen, jetzt Fürsten von Ho- henzollern. Die Art und Weise, wie es mit einer jedes-XVII. men
3) Goldene Bulle 1356. ley von ihm unterhalten wird. Die Beſitzer deruͤbrigen Erbaͤmter haben ſich ſeit der goldenen Bulle alle geaͤndert. Damals waren Reichserbſchenken die Herren und Grafen von Limburg in Franken, jetzt ſind es (ſeit 1713.) die Grafen von Althann. An ſtatt der Erbtruchſeſſe von Nortenberg ſind erſt die von Seldeneck, hernach 1594. die Reichserb- truchſeſſe von Waldburg in Schwaben gekommen; An ſtatt der Erbkaͤmmerer von Weinsberg erſt die von Falkenſtein, und ſeit dem Anfange des XVI. Jahrhunderts die Grafen, jetzt Fuͤrſten von Ho- henzollern. Die Art und Weiſe, wie es mit einer jedes-XVII. men
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3) Goldene Bulle 1356.
ley von ihm unterhalten wird. Die Beſitzer der
uͤbrigen Erbaͤmter haben ſich ſeit der goldenen Bulle
alle geaͤndert. Damals waren Reichserbſchenken
die Herren und Grafen von Limburg in Franken,
jetzt ſind es (ſeit 1713.) die Grafen von Althann.
An ſtatt der Erbtruchſeſſe von Nortenberg ſind erſt
die von Seldeneck, hernach 1594. die Reichserb-
truchſeſſe von Waldburg in Schwaben gekommen;
An ſtatt der Erbkaͤmmerer von Weinsberg erſt die
von Falkenſtein, und ſeit dem Anfange des XVI.
Jahrhunderts die Grafen, jetzt Fuͤrſten von Ho-
henzollern.
Die Art und Weiſe, wie es mit einer jedes-
maligen Kaiſerwahl gehalten werden ſoll, wird
mit allen dabey zu beobachtenden Feierlichkeiten
aufs genaueſte beſchrieben. Der Churfuͤrſt von
Mainz ſoll binnen Monathsfriſt nach Erledigung
des kaiſerlichen Thrones Botſchafter und Briefe an
alle und jede Churfuͤrſten ſchicken, um ſie zur Wahl
binnen drey Monathen einzuladen. Jeder Chur-
fuͤrſt ſoll in Perſon, oder durch Botſchafter, die
mit einer Vollmacht, wie ſie die goldene Bulle
vorſchreibt, verſehen ſind, erſcheinen. Die Buͤr-
ger der Wahlſtadt, wozu eigentlich Frankfurt am
Main beſtimmt iſt, ſollen einen feierlichen Sicher-
heitseid ſchwoͤren, damit kein Churfuͤrſt oder deſſen
Gefolg waͤhrenden Aufenthalts daſelbſt etwas zu
beſorgen habe. Ehe zur Wahl ſelber geſchritten wird,
muͤßen die Churfuͤrſten oder ihre Wahlbotſchafter
einen vorgeſchriebenen Eid ſchwoͤren, daß ſie einen
Kaiſer nach ihrem beſten Verſtaͤndniß wehlen wollen.
Ein jeder muß auch noch die Verſicherung von
ſich geben, daß er denjenigen, der die meiſten Stim-
men
XVII.
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