Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 1: Bis 1558. Göttingen, 1786.4) Aufklärung, America etc. übermäßigen Trinkens, zu ändern, fieng zwarMax an, einen Versuch zu machen (g); aber eben- falls noch mit geringem Erfolge (h). Etwas half es hernach auf Veränderung derIII. nach "sehr ansehnlichen Familie bey einem Kohlenfeuer "an Armen und Beinen braten, den Leib mit "Branntewein überziehen und so anzünden ließ?" Spittlers Würtenb. Gesch. S. 112. (g) Auf dem Reichstage 1495. wurde unter andern verordnet: daß der Kaiser allen Churfür- sten, Fürsten und Ständen schreiben und gebieten solle, an ihren Höfen ihren Dienern, auch sonst allen Unterthanen das Trinken zu gleichen, vollen und halben nicht zu gestatten, sondern das ernstlich zu strafen; "und ist gerathschlaget, "daß Se. Majestät solches an Dero Hofe zu "verbieten und zu handhaben anfange." Samml. der R. A. Th. 2. S. 26. §. 38. (h) Noch 1524. schlossen verschiedene geistliche und weltliche Churfürsten und Fürsten eine beson- dere Verbindung unter einander: sich für ihre eigne Personen der Gotteslästerung und des Zu- trinkens ganz oder halb zu enthalten; und doch mit ausdrücklicher Ausnahme, wenn sie in Län- der kämen, wo Zutrinken noch Gewohnheit wäre, als in den Niederlanden, in Sachsen, in der Mark, in Mecklenburg und in Pommern. Mein Haupt- faden der Reichsgesch. S. 391. (i) Mein Hauptfaden der Reichsgesch. S. 380. Gmelins Geschichte des Teutschen Bergbaues (Halle 1783. 8.) S. 278. u. f. Nach den von letz- terem angeführten Nachrichten wurden von 1542. bis Y
4) Aufklaͤrung, America ꝛc. uͤbermaͤßigen Trinkens, zu aͤndern, fieng zwarMax an, einen Verſuch zu machen (g); aber eben- falls noch mit geringem Erfolge (h). Etwas half es hernach auf Veraͤnderung derIII. nach „ſehr anſehnlichen Familie bey einem Kohlenfeuer „an Armen und Beinen braten, den Leib mit „Branntewein uͤberziehen und ſo anzuͤnden ließ?” Spittlers Wuͤrtenb. Geſch. S. 112. (g) Auf dem Reichstage 1495. wurde unter andern verordnet: daß der Kaiſer allen Churfuͤr- ſten, Fuͤrſten und Staͤnden ſchreiben und gebieten ſolle, an ihren Hoͤfen ihren Dienern, auch ſonſt allen Unterthanen das Trinken zu gleichen, vollen und halben nicht zu geſtatten, ſondern das ernſtlich zu ſtrafen; ”und iſt gerathſchlaget, „daß Se. Majeſtaͤt ſolches an Dero Hofe zu „verbieten und zu handhaben anfange.” Samml. der R. A. Th. 2. S. 26. §. 38. (h) Noch 1524. ſchloſſen verſchiedene geiſtliche und weltliche Churfuͤrſten und Fuͤrſten eine beſon- dere Verbindung unter einander: ſich fuͤr ihre eigne Perſonen der Gotteslaͤſterung und des Zu- trinkens ganz oder halb zu enthalten; und doch mit ausdruͤcklicher Ausnahme, wenn ſie in Laͤn- der kaͤmen, wo Zutrinken noch Gewohnheit waͤre, als in den Niederlanden, in Sachſen, in der Mark, in Mecklenburg und in Pommern. Mein Haupt- faden der Reichsgeſch. S. 391. (i) Mein Hauptfaden der Reichsgeſch. S. 380. Gmelins Geſchichte des Teutſchen Bergbaues (Halle 1783. 8.) S. 278. u. f. Nach den von letz- terem angefuͤhrten Nachrichten wurden von 1542. bis Y
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4) Aufklaͤrung, America ꝛc.
uͤbermaͤßigen Trinkens, zu aͤndern, fieng zwar
Max an, einen Verſuch zu machen (g); aber eben-
falls noch mit geringem Erfolge (h).
Etwas half es hernach auf Veraͤnderung der
Lebensart mitwirken, daß mit der Entdeckung von
America und der vorzuͤglichen Ergiebigkeit der
Bergwerke im Saͤchſiſchen Erzgebirge (i) der Luxus
nach
(f)
III.
(g) Auf dem Reichstage 1495. wurde unter
andern verordnet: daß der Kaiſer allen Churfuͤr-
ſten, Fuͤrſten und Staͤnden ſchreiben und gebieten
ſolle, an ihren Hoͤfen ihren Dienern, auch ſonſt
allen Unterthanen das Trinken zu gleichen,
vollen und halben nicht zu geſtatten, ſondern
das ernſtlich zu ſtrafen; ”und iſt gerathſchlaget,
„daß Se. Majeſtaͤt ſolches an Dero Hofe zu
„verbieten und zu handhaben anfange.” Samml.
der R. A. Th. 2. S. 26. §. 38.
(h) Noch 1524. ſchloſſen verſchiedene geiſtliche
und weltliche Churfuͤrſten und Fuͤrſten eine beſon-
dere Verbindung unter einander: ſich fuͤr ihre
eigne Perſonen der Gotteslaͤſterung und des Zu-
trinkens ganz oder halb zu enthalten; und doch
mit ausdruͤcklicher Ausnahme, wenn ſie in Laͤn-
der kaͤmen, wo Zutrinken noch Gewohnheit waͤre,
als in den Niederlanden, in Sachſen, in der Mark,
in Mecklenburg und in Pommern. Mein Haupt-
faden der Reichsgeſch. S. 391.
(i) Mein Hauptfaden der Reichsgeſch. S. 380.
Gmelins Geſchichte des Teutſchen Bergbaues
(Halle 1783. 8.) S. 278. u. f. Nach den von letz-
terem angefuͤhrten Nachrichten wurden von 1542.
bis
(f) „ſehr anſehnlichen Familie bey einem Kohlenfeuer
„an Armen und Beinen braten, den Leib mit
„Branntewein uͤberziehen und ſo anzuͤnden ließ?”
Spittlers Wuͤrtenb. Geſch. S. 112.
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