Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 1: Bis 1558. Göttingen, 1786.2) Römer am Rhein u. an d. Donau. "läßt; soll der nächste Stammsvetter zwar die"Stammgüter des Hauses, die Tochter aber als- "dann doch die Mobiliarverlaßenschaft haben." (m) Gewiß ein schätzbares Denkmaal so alter Zeiten, mit dem noch der jetzige Gebrauch so sichtbar übereinstimmt, daß zwar eine Prinzessinn z. B. von Baden oder von Baiern, so lange noch ein Bruder von ihr am Leben ist, nichts als ihre Aussteuer bekömmt, jedoch sobald der Mannsstamm ihrer Linie erlöscht, zwar Land und Leute an Ba- dendurlach oder Pfalz als Stammsvettern fallen können, aber die gesammte Mobiliarverlaßenschaft alsdann einer Prinzessinn Elisabeth von Baden oder einer verwittweten Churfürstinn von Sachsen, als Schwester des letzten Churfürsten von Baiern, nicht versagt werden kann. III. (m) Lex Angliorvm et Warinorvm
tit. 6. §. 1. (ap. Georgisch l. c. p. 448.): "Hereditatem defuncti filius, non filia suscipiat. Si filium non habuit, qui defunctus est; ad filiam pecunia et mancipia, terra vero ad proxi- mum paternae generationis consanguineum per- tineat." 2) Roͤmer am Rhein u. an d. Donau. „laͤßt; ſoll der naͤchſte Stammsvetter zwar die„Stammguͤter des Hauſes, die Tochter aber als- „dann doch die Mobiliarverlaßenſchaft haben.” (m) Gewiß ein ſchaͤtzbares Denkmaal ſo alter Zeiten, mit dem noch der jetzige Gebrauch ſo ſichtbar uͤbereinſtimmt, daß zwar eine Prinzeſſinn z. B. von Baden oder von Baiern, ſo lange noch ein Bruder von ihr am Leben iſt, nichts als ihre Ausſteuer bekoͤmmt, jedoch ſobald der Mannsſtamm ihrer Linie erloͤſcht, zwar Land und Leute an Ba- dendurlach oder Pfalz als Stammsvettern fallen koͤnnen, aber die geſammte Mobiliarverlaßenſchaft alsdann einer Prinzeſſinn Eliſabeth von Baden oder einer verwittweten Churfuͤrſtinn von Sachſen, als Schweſter des letzten Churfuͤrſten von Baiern, nicht verſagt werden kann. III. (m) Lex Angliorvm et Warinorvm
tit. 6. §. 1. (ap. Georgisch l. c. p. 448.): ”Hereditatem defuncti filius, non filia ſuscipiat. Si filium non habuit, qui defunctus eſt; ad filiam pecunia et mancipia, terra vero ad proxi- mum paternae generationis conſanguineum per- tineat.” <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0049" n="15"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">2) Roͤmer am Rhein u. an d. Donau.</hi></fw><lb/> „laͤßt; ſoll der naͤchſte Stammsvetter zwar die<lb/> „Stammguͤter des Hauſes, die Tochter aber als-<lb/> „dann doch die Mobiliarverlaßenſchaft haben.” <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Lex Angliorvm</hi></hi> et <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Warinorvm</hi></hi><lb/> tit. 6. §. 1. (ap. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Georgisch</hi></hi> <hi rendition="#i">l. c.</hi> p. 448.):<lb/> ”Hereditatem defuncti filius, non filia ſuscipiat.<lb/> Si filium non habuit, qui defunctus eſt; ad<lb/> filiam pecunia et mancipia, terra vero ad proxi-<lb/> mum paternae generationis conſanguineum per-<lb/> tineat.”</hi></note><lb/> Gewiß ein ſchaͤtzbares Denkmaal ſo alter Zeiten,<lb/> mit dem noch der jetzige Gebrauch ſo ſichtbar<lb/> uͤbereinſtimmt, daß zwar eine Prinzeſſinn z. B.<lb/> von Baden oder von Baiern, ſo lange noch ein<lb/> Bruder von ihr am Leben iſt, nichts als ihre<lb/> Ausſteuer bekoͤmmt, jedoch ſobald der Mannsſtamm<lb/> ihrer Linie erloͤſcht, zwar Land und Leute an Ba-<lb/> dendurlach oder Pfalz als Stammsvettern fallen<lb/> koͤnnen, aber die geſammte Mobiliarverlaßenſchaft<lb/> alsdann einer Prinzeſſinn Eliſabeth von Baden oder<lb/> einer verwittweten Churfuͤrſtinn von Sachſen, als<lb/> Schweſter des letzten Churfuͤrſten von Baiern,<lb/> nicht verſagt werden kann.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">III.</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [15/0049]
2) Roͤmer am Rhein u. an d. Donau.
„laͤßt; ſoll der naͤchſte Stammsvetter zwar die
„Stammguͤter des Hauſes, die Tochter aber als-
„dann doch die Mobiliarverlaßenſchaft haben.” (m)
Gewiß ein ſchaͤtzbares Denkmaal ſo alter Zeiten,
mit dem noch der jetzige Gebrauch ſo ſichtbar
uͤbereinſtimmt, daß zwar eine Prinzeſſinn z. B.
von Baden oder von Baiern, ſo lange noch ein
Bruder von ihr am Leben iſt, nichts als ihre
Ausſteuer bekoͤmmt, jedoch ſobald der Mannsſtamm
ihrer Linie erloͤſcht, zwar Land und Leute an Ba-
dendurlach oder Pfalz als Stammsvettern fallen
koͤnnen, aber die geſammte Mobiliarverlaßenſchaft
alsdann einer Prinzeſſinn Eliſabeth von Baden oder
einer verwittweten Churfuͤrſtinn von Sachſen, als
Schweſter des letzten Churfuͤrſten von Baiern,
nicht verſagt werden kann.
III.
(m) Lex Angliorvm et Warinorvm
tit. 6. §. 1. (ap. Georgisch l. c. p. 448.):
”Hereditatem defuncti filius, non filia ſuscipiat.
Si filium non habuit, qui defunctus eſt; ad
filiam pecunia et mancipia, terra vero ad proxi-
mum paternae generationis conſanguineum per-
tineat.”
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