Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 2: Von 1558 bis 1740. Göttingen, 1786.10) Neue Stimmen im Fürstenrath. Salm, Dietrichstein, Piccolomini, Auersberg,jeder mit einer Stimme, und am 3. März 1654. die Fürsten von Nassau mit zwey Stimmen, nehm- lich die catholische Linie von Hadamar und Siegen mit einer, und die evangelische Linie von Dillen- burg und Diez mit der andern, also zusammen neun neue fürstliche Stimmen auf diesem Reichs- tage eingeführt. Alles das wurde auch im Reichsabschiede (w)VII. Die Sache war deswegen von großer Wichtig-VIII. fun- (w) R. A. 1654. §. 197.
10) Neue Stimmen im Fuͤrſtenrath. Salm, Dietrichſtein, Piccolomini, Auersberg,jeder mit einer Stimme, und am 3. Maͤrz 1654. die Fuͤrſten von Naſſau mit zwey Stimmen, nehm- lich die catholiſche Linie von Hadamar und Siegen mit einer, und die evangeliſche Linie von Dillen- burg und Diez mit der andern, alſo zuſammen neun neue fuͤrſtliche Stimmen auf dieſem Reichs- tage eingefuͤhrt. Alles das wurde auch im Reichsabſchiede (w)VII. Die Sache war deswegen von großer Wichtig-VIII. fun- (w) R. A. 1654. §. 197.
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10) Neue Stimmen im Fuͤrſtenrath.
Salm, Dietrichſtein, Piccolomini, Auersberg,
jeder mit einer Stimme, und am 3. Maͤrz 1654.
die Fuͤrſten von Naſſau mit zwey Stimmen, nehm-
lich die catholiſche Linie von Hadamar und Siegen
mit einer, und die evangeliſche Linie von Dillen-
burg und Diez mit der andern, alſo zuſammen
neun neue fuͤrſtliche Stimmen auf dieſem Reichs-
tage eingefuͤhrt.
Alles das wurde auch im Reichsabſchiede (w)
wiederholet, jedoch erſtlich mit der beygefuͤgten
Verwahrung, ”daß diejenigen, welche ohne vor-
hergegangene Vollziehung der ſchuldigen Praͤſta-
tionen, inſonderheit der unmittelbaren Beguͤterung
im Reiche, diesmal nur wegen ihrer perſoͤnlichen
Verdienſte im Fuͤrſtenrathe eingefuͤhret worden,
von niemanden uͤber kurz oder lang zum Praͤjuditz
angefuͤhrt oder zur Conſequenz gezogen, auch dieſe
Sitz und Stimme auf ihre Erben und Nachfolger
nicht extendirt werden ſollte, ſie haben ſich dann
mit unmittelbaren fuͤrſtenmaͤßigen Reichsguͤtern
verſehen.” Daneben wurde nun noch hinzuge-
fuͤgt: ”daß forthin ohne vorgehende Realerfuͤllung
aller nothwendigen und beſtimmten Requiſiten, in-
ſonderheit erſtgemeldter Beguͤterung, und ohne der
Churfuͤrſten und Staͤnde Vorwiſſen und Conſens
keiner zur Seſſion und Stimme im Fuͤrſtenrathe
zugelaßen werden ſollte.”
VII.
Die Sache war deswegen von großer Wichtig-
keit, weil ſonſt, wenn neue Fuͤrſten ſo leicht zu
Sitz und Stimme im Fuͤrſtenrathe gelangen koͤnn-
ten, der kaiſerliche Hof bald Mittel und Wege ge-
fun-
VIII.
(w) R. A. 1654. §. 197.
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