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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787.

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4) Carls des VII. Regier. 1742-1745.
helm Henrich von Sachsen-Eisenach, der am
29. Jul. 1741. als der letzte seines Stammes ge-
storben war; worauf dieser Eisenachische Landes-
antheil nebst der darauf haftenden Stimme im
Reichsfürstenrathe mit dem Hause Sachsen-Wei-
mar vereiniget wurde. Nur die Grafschaft Al-
tenkirchen, welche des letzten Herzogs Großvater
Johann Georg durch seine Vermählung mit einer
Gräfinn von Sain an sein Haus gebracht hatte,
fiel dem Marggrafen von Ansprach zu, weil dessen
Großvater, der Marggraf Johann Friedrich, eine
Tochter des Herzogs Johann Georgs von Eise-
nach zur Gemahlinn gehabt hatte. (Eine Toch-
ter des Marggrafen Johann Friedrichs von An-
spach war die Gemahlinn Königs Georgs des II.
Darum wird nach Abgang des Hauses Anspach
dereinst Altenkirchen an das Haus Hannover fallen.)

Der andere Fürst, der seinen Stamm beschloß,V.
war Wilhelm Hyacinth von Nassau-Siegen
(+ 1743. Febr. 18.), dessen Landesantheil nebst
der fürstlichen Stimme von Nassau-Hadamar
darauf dem Hause Nassau-Oranien zufiel. (Wil-
helm Hyacinths Vater Johann Franz hatte zwar
noch einen Sohn, Immanuel Ignatz, gehabt;
aber aus einer ungleichen Ehe mit Isabelle Clare
Eugenie de la Serre, in deren Eheberedung vom
9. Febr. 1669. es ausbedungen war, daß ihre
Kinder nur den Adelstand führen sollten. Nichts
desto weniger nahm dieser Immanuel Ignatz, je-
doch mit Widerspruche der Nassauischen Stamms-
vettern, den Titel: Prinz von Nassau-Siegen,
an; vermählte sich auch im May 1711. mit Ca-
tharine Charlotte, einer Tochter Ludewigs von

Mail-
P. Entw. d. Staatsverf. Th. III. C

4) Carls des VII. Regier. 1742-1745.
helm Henrich von Sachſen-Eiſenach, der am
29. Jul. 1741. als der letzte ſeines Stammes ge-
ſtorben war; worauf dieſer Eiſenachiſche Landes-
antheil nebſt der darauf haftenden Stimme im
Reichsfuͤrſtenrathe mit dem Hauſe Sachſen-Wei-
mar vereiniget wurde. Nur die Grafſchaft Al-
tenkirchen, welche des letzten Herzogs Großvater
Johann Georg durch ſeine Vermaͤhlung mit einer
Graͤfinn von Sain an ſein Haus gebracht hatte,
fiel dem Marggrafen von Anſprach zu, weil deſſen
Großvater, der Marggraf Johann Friedrich, eine
Tochter des Herzogs Johann Georgs von Eiſe-
nach zur Gemahlinn gehabt hatte. (Eine Toch-
ter des Marggrafen Johann Friedrichs von An-
ſpach war die Gemahlinn Koͤnigs Georgs des II.
Darum wird nach Abgang des Hauſes Anſpach
dereinſt Altenkirchen an das Haus Hannover fallen.)

Der andere Fuͤrſt, der ſeinen Stamm beſchloß,V.
war Wilhelm Hyacinth von Naſſau-Siegen
(† 1743. Febr. 18.), deſſen Landesantheil nebſt
der fuͤrſtlichen Stimme von Naſſau-Hadamar
darauf dem Hauſe Naſſau-Oranien zufiel. (Wil-
helm Hyacinths Vater Johann Franz hatte zwar
noch einen Sohn, Immanuel Ignatz, gehabt;
aber aus einer ungleichen Ehe mit Iſabelle Clare
Eugenie de la Serre, in deren Eheberedung vom
9. Febr. 1669. es ausbedungen war, daß ihre
Kinder nur den Adelſtand fuͤhren ſollten. Nichts
deſto weniger nahm dieſer Immanuel Ignatz, je-
doch mit Widerſpruche der Naſſauiſchen Stamms-
vettern, den Titel: Prinz von Naſſau-Siegen,
an; vermaͤhlte ſich auch im May 1711. mit Ca-
tharine Charlotte, einer Tochter Ludewigs von

Mail-
P. Entw. d. Staatsverf. Th. III. C
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[33/0067] 4) Carls des VII. Regier. 1742-1745. helm Henrich von Sachſen-Eiſenach, der am 29. Jul. 1741. als der letzte ſeines Stammes ge- ſtorben war; worauf dieſer Eiſenachiſche Landes- antheil nebſt der darauf haftenden Stimme im Reichsfuͤrſtenrathe mit dem Hauſe Sachſen-Wei- mar vereiniget wurde. Nur die Grafſchaft Al- tenkirchen, welche des letzten Herzogs Großvater Johann Georg durch ſeine Vermaͤhlung mit einer Graͤfinn von Sain an ſein Haus gebracht hatte, fiel dem Marggrafen von Anſprach zu, weil deſſen Großvater, der Marggraf Johann Friedrich, eine Tochter des Herzogs Johann Georgs von Eiſe- nach zur Gemahlinn gehabt hatte. (Eine Toch- ter des Marggrafen Johann Friedrichs von An- ſpach war die Gemahlinn Koͤnigs Georgs des II. Darum wird nach Abgang des Hauſes Anſpach dereinſt Altenkirchen an das Haus Hannover fallen.) Der andere Fuͤrſt, der ſeinen Stamm beſchloß, war Wilhelm Hyacinth von Naſſau-Siegen († 1743. Febr. 18.), deſſen Landesantheil nebſt der fuͤrſtlichen Stimme von Naſſau-Hadamar darauf dem Hauſe Naſſau-Oranien zufiel. (Wil- helm Hyacinths Vater Johann Franz hatte zwar noch einen Sohn, Immanuel Ignatz, gehabt; aber aus einer ungleichen Ehe mit Iſabelle Clare Eugenie de la Serre, in deren Eheberedung vom 9. Febr. 1669. es ausbedungen war, daß ihre Kinder nur den Adelſtand fuͤhren ſollten. Nichts deſto weniger nahm dieſer Immanuel Ignatz, je- doch mit Widerſpruche der Naſſauiſchen Stamms- vettern, den Titel: Prinz von Naſſau-Siegen, an; vermaͤhlte ſich auch im May 1711. mit Ca- tharine Charlotte, einer Tochter Ludewigs von Mail- V. P. Entw. d. Staatsverf. Th. III. C

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Zitationshilfe: Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung03_1787/67>, abgerufen am 21.11.2024.