Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.des Teutschen Reichs. ren Gottesdienst entweder in ihren Häu-sern/ oder in benachbarten Orten verrichten. Wo sie aber der Herr des Territorii weg zuziehen befiehlet/ sol es ihnen frey stehen die Güter zuverkauffen/ oder durch ihre Diener solche zuverwalten. Etwas hat auch der Käyser seinen Unterthanen den Protestirenden Fürsten zugefallen nach gegeven. Uber dem ist auch vorsehung ge- than/ daß/ wo hernachmahls ein Fürst sei- ne Religion ändern würde/ es ihm unge- strafft frey stunde/ und auch Priester sei- ner Religion am Hoffe bey sich haben könne; Seine Unterthanen aber soler zu seiner Religion nicht mit Gewalt zwingen sondern bey der angenommen bleiben lassen. Ob es wol auch diesen vergunt ist ihres Herren Glauben freywillig anzunehmen; Uber dem ist zu mercken/ daß diese Freyheit der Religion gemacht sey nach der art ei- nes Bundes zwischen gleichen auffgerich- tet/ und in welchem es der Käyser selbst mit der einen Parthey hält; Daß auch weder dem
des Teutſchen Reichs. ren Gottesdienſt entweder in ihren Haͤu-ſern/ oder in benachbaꝛten Oꝛten veꝛrichten. Wo ſie aber der Herr des Territorii weg zuziehen befiehlet/ ſol es ihnen frey ſtehen die Guͤter zuverkauffen/ oder durch ihre Diener ſolche zuverwalten. Etwas hat auch der Kaͤyſer ſeinen Unterthanen den Proteſtirenden Fuͤrſten zugefallen nach gegeven. Uber dem iſt auch vorſehung ge- than/ daß/ wo hernachmahls ein Fuͤrſt ſei- ne Religion aͤndern wuͤrde/ es ihm unge- ſtrafft frey ſtunde/ und auch Prieſter ſei- ner Religion am Hoffe bey ſich haben koͤnne; Seine Unterthanen aber ſoler zu ſeiner Religion nicht mit Gewalt zwingen ſondern bey der angenom̃en bleiben laſſen. Ob es wol auch dieſen vergunt iſt ihres Herren Glauben freywillig anzunehmen; Uber dem iſt zu mercken/ daß dieſe Freyheit der Religion gemacht ſey nach der art ei- nes Bundes zwiſchen gleichen auffgerich- tet/ und in welchem es der Kaͤyſer ſelbſt mit der einen Parthey haͤlt; Daß auch weder dem
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des Teutſchen Reichs.
ren Gottesdienſt entweder in ihren Haͤu-
ſern/ oder in benachbaꝛten Oꝛten veꝛrichten.
Wo ſie aber der Herr des Territorii weg
zuziehen befiehlet/ ſol es ihnen frey ſtehen
die Guͤter zuverkauffen/ oder durch ihre
Diener ſolche zuverwalten. Etwas hat
auch der Kaͤyſer ſeinen Unterthanen den
Proteſtirenden Fuͤrſten zugefallen nach
gegeven. Uber dem iſt auch vorſehung ge-
than/ daß/ wo hernachmahls ein Fuͤrſt ſei-
ne Religion aͤndern wuͤrde/ es ihm unge-
ſtrafft frey ſtunde/ und auch Prieſter ſei-
ner Religion am Hoffe bey ſich haben
koͤnne; Seine Unterthanen aber ſoler zu
ſeiner Religion nicht mit Gewalt zwingen
ſondern bey der angenom̃en bleiben laſſen.
Ob es wol auch dieſen vergunt iſt ihres
Herren Glauben freywillig anzunehmen;
Uber dem iſt zu mercken/ daß dieſe Freyheit
der Religion gemacht ſey nach der art ei-
nes Bundes zwiſchen gleichen auffgerich-
tet/ und in welchem es der Kaͤyſer ſelbſt mit
der einen Parthey haͤlt; Daß auch weder
dem
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