Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.Vom Zustand ben Urheber/ wie etliche wollen/ nicht derMaximilianus I. ob er ihnen wol eine neue Form oder Gestalt gegeben/ welche in der Kammer ordnung/ so im Jahr 1495. zu Worms beschrieben/ zu finden ist. Auß unterschiedlichen Orten der Au- straegen, die daselbst erzehlet werden/ sind vornemlich zwo gebräuchlich/ daß entwe- der der beklagte drey Fürsten und andere Stände benenne/ anß welchen einer von dem Kläger sol erwehlet werden; oder man sol einen oder mehr Commissarien von dem Käyser begehren. Es seyn doch etliche Sachen/ die nicht zu den Austrae- gen gehören/ sondern alsbald vor der Kammer oder Hoffgericht müssen ge- bracht werden/ welche hin und wieder in den gemeinen Büchern gefunden werden. Es haben aber die Austraege diese unbe- quämligkeiten bey sich/ daß man davon an das Kammer- und Hoffgericht appel- liren könne/ und also wenig streitigkeiten daselbst geschlichtet werden; Und das viel
Vom Zuſtand ben Urheber/ wie etliche wollen/ nicht derMaximilianus I. ob er ihnen wol eine neue Form oder Geſtalt gegeben/ welche in der Kammer ordnung/ ſo im Jahr 1495. zu Worms beſchrieben/ zu finden iſt. Auß unterſchiedlichen Orten der Au- ſtrægen, die daſelbſt erzehlet werden/ ſind vornemlich zwo gebraͤuchlich/ daß entwe- der der beklagte drey Fuͤrſten und andere Staͤnde benenne/ anß welchen einer von dem Klaͤger ſol erwehlet werden; oder man ſol einen oder mehr Commiſſarien von dem Kaͤyſer begehren. Es ſeyn doch etliche Sachen/ die nicht zu den Auſtræ- gen gehoͤren/ ſondern alsbald vor der Kammer oder Hoffgericht muͤſſen ge- bracht werden/ welche hin und wieder in den gemeinen Buͤchern gefunden werden. Es haben aber die Auſtræge dieſe unbe- quaͤmligkeiten bey ſich/ daß man davon an das Kammer- und Hoffgericht appel- liren koͤnne/ und alſo wenig ſtreitigkeiten daſelbſt geſchlichtet werden; Und das viel
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Vom Zuſtand
ben Urheber/ wie etliche wollen/ nicht der
Maximilianus I. ob er ihnen wol eine
neue Form oder Geſtalt gegeben/ welche
in der Kammer ordnung/ ſo im Jahr
1495. zu Worms beſchrieben/ zu finden
iſt. Auß unterſchiedlichen Orten der Au-
ſtrægen, die daſelbſt erzehlet werden/ ſind
vornemlich zwo gebraͤuchlich/ daß entwe-
der der beklagte drey Fuͤrſten und andere
Staͤnde benenne/ anß welchen einer von
dem Klaͤger ſol erwehlet werden; oder
man ſol einen oder mehr Commiſſarien
von dem Kaͤyſer begehren. Es ſeyn doch
etliche Sachen/ die nicht zu den Auſtræ-
gen gehoͤren/ ſondern alsbald vor der
Kammer oder Hoffgericht muͤſſen ge-
bracht werden/ welche hin und wieder in
den gemeinen Buͤchern gefunden werden.
Es haben aber die Auſtræge dieſe unbe-
quaͤmligkeiten bey ſich/ daß man davon
an das Kammer- und Hoffgericht appel-
liren koͤnne/ und alſo wenig ſtreitigkeiten
daſelbſt geſchlichtet werden; Und das
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