Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.

Bild:
<< vorherige Seite

des Teutschen Reichs
So thun doch die beeden obersten Col-
legia
diesem nichts zu wissen/ ehe sie mit-
einander überein kommen; doch also/ daß
jene als das grössere Theil ihre Schlüsse
mit Befehl diesem wider seinen Willen
nicht auffbürden können/ sondern wo es
anderer meynung ist/ wird die Sache
vor dem Käyser gebracht/ biß man
auch allhier einig wird. Was nicht
kan beygeleget werden/ pfleget man biß
auff eine andere Zusammenkunfft auff-
zuschieben. Was dergestalt allen belie-
bet hat/ wird von dem Mayntzischen Di-
rectorio
in eine rechtmässige Form eines
Abschieds verfasset/ vom newen wieder
über gesehen/ und nach der unterschrei-
bung und versiegelung offentlich heraus
gegeben.

§. 27.

Halte demnach dafür/ daß es klar gnug
sey/ was der Käyser wegen der vornehm-
sten Stücke der höchsten Gewalt vor sich
behalten. Doch sind etliche Rechte/ die

der
K vj

des Teutſchen Reichs
So thun doch die beeden oberſten Col-
legia
dieſem nichts zu wiſſen/ ehe ſie mit-
einander uͤberein kommen; doch alſo/ daß
jene als das groͤſſere Theil ihre Schluͤſſe
mit Befehl dieſem wider ſeinen Willen
nicht auffbuͤrden koͤnnen/ ſondern wo es
anderer meynung iſt/ wird die Sache
vor dem Kaͤyſer gebracht/ biß man
auch allhier einig wird. Was nicht
kan beygeleget werden/ pfleget man biß
auff eine andere Zuſammenkunfft auff-
zuſchieben. Was dergeſtalt allen belie-
bet hat/ wird von dem Mayntziſchen Di-
rectorio
in eine rechtmaͤſſige Form eines
Abſchieds verfaſſet/ vom newen wieder
uͤber geſehen/ und nach der unterſchrei-
bung und verſiegelung offentlich heraus
gegeben.

§. 27.

Halte demnach dafuͤr/ daß es klar gnug
ſey/ was der Kaͤyſer wegen der vornehm-
ſten Stuͤcke deꝛ hoͤchſten Gewalt vor ſich
behalten. Doch ſind etliche Rechte/ die

der
K vj
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0225" n="203"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">des Teut&#x017F;chen Reichs</hi></fw><lb/>
So thun doch die beeden ober&#x017F;ten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Col-<lb/>
legia</hi></hi> die&#x017F;em nichts zu wi&#x017F;&#x017F;en/ ehe &#x017F;ie mit-<lb/>
einander u&#x0364;berein kommen; doch al&#x017F;o/ daß<lb/>
jene als das gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere Theil ihre Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e<lb/>
mit Befehl die&#x017F;em wider &#x017F;einen Willen<lb/>
nicht auffbu&#x0364;rden ko&#x0364;nnen/ &#x017F;ondern wo es<lb/>
anderer meynung i&#x017F;t/ wird die Sache<lb/>
vor dem Ka&#x0364;y&#x017F;er gebracht/ biß man<lb/>
auch allhier einig wird. Was nicht<lb/>
kan beygeleget werden/ pfleget man biß<lb/>
auff eine andere Zu&#x017F;ammenkunfft auff-<lb/>
zu&#x017F;chieben. Was derge&#x017F;talt allen belie-<lb/>
bet hat/ wird von dem Mayntzi&#x017F;chen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Di-<lb/>
rectorio</hi></hi> in eine rechtma&#x0364;&#x017F;&#x017F;ige Form eines<lb/>
Ab&#x017F;chieds verfa&#x017F;&#x017F;et/ vom newen wieder<lb/>
u&#x0364;ber ge&#x017F;ehen/ und nach der unter&#x017F;chrei-<lb/>
bung und ver&#x017F;iegelung offentlich heraus<lb/>
gegeben.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 27.</head><lb/>
            <p>Halte demnach dafu&#x0364;r/ daß es klar gnug<lb/>
&#x017F;ey/ was der Ka&#x0364;y&#x017F;er wegen der vornehm-<lb/>
&#x017F;ten Stu&#x0364;cke de&#xA75B; ho&#x0364;ch&#x017F;ten Gewalt vor &#x017F;ich<lb/>
behalten. Doch &#x017F;ind etliche Rechte/ die<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">K vj</fw><fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[203/0225] des Teutſchen Reichs So thun doch die beeden oberſten Col- legia dieſem nichts zu wiſſen/ ehe ſie mit- einander uͤberein kommen; doch alſo/ daß jene als das groͤſſere Theil ihre Schluͤſſe mit Befehl dieſem wider ſeinen Willen nicht auffbuͤrden koͤnnen/ ſondern wo es anderer meynung iſt/ wird die Sache vor dem Kaͤyſer gebracht/ biß man auch allhier einig wird. Was nicht kan beygeleget werden/ pfleget man biß auff eine andere Zuſammenkunfft auff- zuſchieben. Was dergeſtalt allen belie- bet hat/ wird von dem Mayntziſchen Di- rectorio in eine rechtmaͤſſige Form eines Abſchieds verfaſſet/ vom newen wieder uͤber geſehen/ und nach der unterſchrei- bung und verſiegelung offentlich heraus gegeben. §. 27. Halte demnach dafuͤr/ daß es klar gnug ſey/ was der Kaͤyſer wegen der vornehm- ſten Stuͤcke deꝛ hoͤchſten Gewalt vor ſich behalten. Doch ſind etliche Rechte/ die der K vj

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/225
Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/225>, abgerufen am 30.11.2024.