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Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.

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des Teutschen Reichs.
etwas zur erhaltung des Menschlichen Le-
bens tragen solten; Ferner ist ein solcher
zuwachs derer zum Leben nothwendigen
Dinge/ daß sie der außländischen nicht als
zum schlemmen und überflüssigen Wollü-
sten bedürffe. Die Bergwercke und etliche
Flüsse geben zwar wenig Goldes/ und die
Edelgesteine so Teutschland zeuget/ werden
nicht so theur gehalten. Sonsten wird das
Silber an vielen Orten häuffig außgegra-
ben/ imgleichen Kupffer/ Zinn/ Bley/ Ei-
sen/ Queckstlber/ und ander Ertz von gerin-
germ Werth. So viel Saltz als die Ein-
wohner bedürffen/ geben ihnen die Brun-
nen hervor/ ob wol die örter/ welchen das
Meer oder die Schiffreichen Flüsse gün-
stig seyn/ sich jetzt zum offtern des Saltzes
bedienen/ das aus Franckreich/ Portugal
oder Niederland gebracht wird. Es hat
allerley Korn und Früchte/ Holtz/ und
was man zur Kleidung bedarff überflüssig/
wie auch Pferde/ groß und klein-Viehe/ und
Wild. Es mangelt auch Teutschlande an

keinem
M

des Teutſchen Reichs.
etwas zur erhaltung des Menſchlichen Le-
bens tragen ſolten; Ferner iſt ein ſolcher
zuwachs derer zum Leben nothwendigen
Dinge/ daß ſie der außlaͤndiſchen nicht als
zum ſchlemmen und uͤberfluͤſſigen Wolluͤ-
ſten beduͤrffe. Die Bergwercke und etliche
Fluͤſſe geben zwar wenig Goldes/ und die
Edelgeſteine ſo Teutſchland zeuget/ werden
nicht ſo theur gehalten. Sonſten wird das
Silber an vielen Orten haͤuffig außgegra-
ben/ imgleichen Kupffer/ Zinn/ Bley/ Ei-
ſen/ Queckſtlber/ und ander Ertz von gerin-
germ Werth. So viel Saltz als die Ein-
wohner beduͤrffen/ geben ihnen die Brun-
nen hervor/ ob wol die oͤrter/ welchen das
Meer oder die Schiffreichen Fluͤſſe guͤn-
ſtig ſeyn/ ſich jetzt zum offtern des Saltzes
bedienen/ das aus Franckreich/ Portugal
oder Niederland gebracht wird. Es hat
allerley Korn und Fruͤchte/ Holtz/ und
was man zur Kleidung bedarff uͤberfluͤſſig/
wie auch Pferde/ gꝛoß und klein-Viehe/ und
Wild. Es mangelt auch Teutſchlande an

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[241/0263] des Teutſchen Reichs. etwas zur erhaltung des Menſchlichen Le- bens tragen ſolten; Ferner iſt ein ſolcher zuwachs derer zum Leben nothwendigen Dinge/ daß ſie der außlaͤndiſchen nicht als zum ſchlemmen und uͤberfluͤſſigen Wolluͤ- ſten beduͤrffe. Die Bergwercke und etliche Fluͤſſe geben zwar wenig Goldes/ und die Edelgeſteine ſo Teutſchland zeuget/ werden nicht ſo theur gehalten. Sonſten wird das Silber an vielen Orten haͤuffig außgegra- ben/ imgleichen Kupffer/ Zinn/ Bley/ Ei- ſen/ Queckſtlber/ und ander Ertz von gerin- germ Werth. So viel Saltz als die Ein- wohner beduͤrffen/ geben ihnen die Brun- nen hervor/ ob wol die oͤrter/ welchen das Meer oder die Schiffreichen Fluͤſſe guͤn- ſtig ſeyn/ ſich jetzt zum offtern des Saltzes bedienen/ das aus Franckreich/ Portugal oder Niederland gebracht wird. Es hat allerley Korn und Fruͤchte/ Holtz/ und was man zur Kleidung bedarff uͤberfluͤſſig/ wie auch Pferde/ gꝛoß und klein-Viehe/ und Wild. Es mangelt auch Teutſchlande an keinem M

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/263>, abgerufen am 26.11.2024.