Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.des Teutschen Reichs. Mitteln/ dadurch es anderer Leute Güterdurch Hülffe der Commercien an sich bringen könne. Dazu wird erfodert eine be- quäme Gelegenheit zu den Außländern zu gehen/ und solche wieder einzunehmen/ wie auch/ daß die einheimischen überley haben/ was sie den außländern zuführen können. Die Städte so an der Oft See oder Bal- thischen Meere liegen/ haben eine sehr be- quäme Gelegenheit die Commercien zu treiben; welche aber an die Schiffreichen Flüsse liegen/ haben wegen der grossen Zölle eine etwas schlechtere. Zu Lande die Wah- ren zu verführen/ bringet schlechten Ge- winn. Die Wahren so aus Teutschland geführet werden/ sind schier nachfolgende: Eisen und allerhand daraus gemachte Werckzeuge/ Bley/ Quecksilber/ Wein/ Bier/ Brandtewein/ Getreyde/ Wolle/ grob Wollen Tuch/ allerhand Wollin und Leinen Stoff/ Pferde/ Schaffe/ und was dergleichen mehr seyn mag. Doch leugne ich nicht/ daß in etlichen Ländern Europae mehr M iij
des Teutſchen Reichs. Mitteln/ dadurch es anderer Leute Guͤterdurch Huͤlffe der Commercien an ſich bringen koͤnne. Dazu wird eꝛfodert eine be- quaͤme Gelegenheit zu den Außlaͤndern zu gehen/ und ſolche wieder einzunehmen/ wie auch/ daß die einheimiſchen uͤberley haben/ was ſie den außlaͤndern zufuͤhren koͤnnen. Die Staͤdte ſo an der Oft See oder Bal- thiſchen Meere liegen/ haben eine ſehr be- quaͤme Gelegenheit die Commercien zu treiben; welche aber an die Schiffreichen Fluͤſſe liegen/ haben wegen der groſſen Zoͤlle eine etwas ſchlechtere. Zu Lande die Wah- ren zu verfuͤhren/ bringet ſchlechten Ge- winn. Die Wahren ſo aus Teutſchland gefuͤhret werden/ ſind ſchier nachfolgende: Eiſen und allerhand daraus gemachte Werckzeuge/ Bley/ Queckſilber/ Wein/ Bier/ Brandtewein/ Getreyde/ Wolle/ grob Wollen Tuch/ allerhand Wollin und Leinen Stoff/ Pferde/ Schaffe/ und was dergleichen mehr ſeyn mag. Doch leugne ich nicht/ daß in etlichen Laͤndern Europæ mehr M iij
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des Teutſchen Reichs.
Mitteln/ dadurch es anderer Leute Guͤter
durch Huͤlffe der Commercien an ſich
bringen koͤnne. Dazu wird eꝛfodert eine be-
quaͤme Gelegenheit zu den Außlaͤndern zu
gehen/ und ſolche wieder einzunehmen/ wie
auch/ daß die einheimiſchen uͤberley haben/
was ſie den außlaͤndern zufuͤhren koͤnnen.
Die Staͤdte ſo an der Oft See oder Bal-
thiſchen Meere liegen/ haben eine ſehr be-
quaͤme Gelegenheit die Commercien zu
treiben; welche aber an die Schiffreichen
Fluͤſſe liegen/ haben wegen der groſſen Zoͤlle
eine etwas ſchlechtere. Zu Lande die Wah-
ren zu verfuͤhren/ bringet ſchlechten Ge-
winn. Die Wahren ſo aus Teutſchland
gefuͤhret werden/ ſind ſchier nachfolgende:
Eiſen und allerhand daraus gemachte
Werckzeuge/ Bley/ Queckſilber/ Wein/
Bier/ Brandtewein/ Getreyde/ Wolle/
grob Wollen Tuch/ allerhand Wollin und
Leinen Stoff/ Pferde/ Schaffe/ und was
dergleichen mehr ſeyn mag. Doch leugne
ich nicht/ daß in etlichen Laͤndern Europæ
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