Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.des Teutschen Reichs. und von seinem Urtheil kan man nicht wei-ter provociren- Er darff ohne Gefahr ei- nen/ der in den Bann gethan ist/ wieder auffnehmen/ doch also/ daß er dem Kläger/ wo er es begehret sein Recht wiederfahren lasse; wer aber von einem Oesterreichischen proscribiret oder verwiesen ist/ wird von keinem andern auch nirgends anders als in Oesterreich absolviret Er leget seinem Lande nach belieben newen Tribut auff/ und machet darin Graffen/ Freyherrn und Edelleute/ welches man sonsten in Teutsch- land für ein Werck der höchsten Herrschaft oder des Käysers hält. Und damit es jeder- man kund sey/ daß er dem Reiche kein recht über seine Länder lasse/ ists also gemacht worden/ daß auch solche/ wenn keine Männ- liche Erbenverhanden/ an dem Weiblichen Geschlecht gelangen können/ und wo es auch daran fehlete/ dem letzten besitzer solche Län- der zu transportiren oder zu vermachen an weme es ihm nur gefalle frey stünde. Mehr hievon zu sagen ist nicht von nöten/ denn/ D ij
des Teutſchen Reichs. und von ſeinem Urtheil kan man nicht wei-ter provociren- Er darff ohne Gefahr ei- nen/ der in den Bann gethan iſt/ wieder auffnehmen/ doch alſo/ daß er dem Klaͤger/ wo er es begehret ſein Recht wiederfahren laſſe; wer aber von einem Oeſterreichiſchen proſcribiret oder verwieſen iſt/ wird von keinem andern auch nirgends anders als in Oeſterreich abſolviret Er leget ſeinem Lande nach belieben newen Tribut auff/ und machet darin Graffen/ Freyherrn und Edelleute/ welches man ſonſten in Teutſch- land fuͤr ein Werck der hoͤchſten Herꝛſchaft oder des Kaͤyſers haͤlt. Und damit es jeder- man kund ſey/ daß er dem Reiche kein recht uͤber ſeine Laͤnder laſſe/ iſts alſo gemacht worden/ daß auch ſolche/ wenn keine Maͤñ- liche Erbenverhanden/ an dem Weiblichen Geſchlecht gelangen koͤñen/ und wo es auch daran fehlete/ dem letzten beſitzer ſolche Laͤn- der zu transportiren oder zu vermachen an weme es ihm nur gefalle frey ſtuͤnde. Mehr hievon zu ſagen iſt nicht von noͤten/ denn/ D ij
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des Teutſchen Reichs.
und von ſeinem Urtheil kan man nicht wei-
ter provociren- Er darff ohne Gefahr ei-
nen/ der in den Bann gethan iſt/ wieder
auffnehmen/ doch alſo/ daß er dem Klaͤger/
wo er es begehret ſein Recht wiederfahren
laſſe; wer aber von einem Oeſterreichiſchen
proſcribiret oder verwieſen iſt/ wird von
keinem andern auch nirgends anders als
in Oeſterreich abſolviret Er leget ſeinem
Lande nach belieben newen Tribut auff/
und machet darin Graffen/ Freyherrn und
Edelleute/ welches man ſonſten in Teutſch-
land fuͤr ein Werck der hoͤchſten Herꝛſchaft
oder des Kaͤyſers haͤlt. Und damit es jeder-
man kund ſey/ daß er dem Reiche kein recht
uͤber ſeine Laͤnder laſſe/ iſts alſo gemacht
worden/ daß auch ſolche/ wenn keine Maͤñ-
liche Erbenverhanden/ an dem Weiblichen
Geſchlecht gelangen koͤñen/ und wo es auch
daran fehlete/ dem letzten beſitzer ſolche Laͤn-
der zu transportiren oder zu vermachen
an weme es ihm nur gefalle frey ſtuͤnde.
Mehr hievon zu ſagen iſt nicht von noͤten/
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