Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.von Spanien. set. Welches Anfangs daher kahm/ weiler die Armuth der Rentkammer zuerleich- tern die Müntze leichter machen ließ/ wor- durch alles teuer Ward. Und als er ge- wissen Taxt auf die Wahren setzen wolte/ entstund ein grosser Mangel/ weil nie- mand seine Sachen für selbigen Preiß ver- kauffen wolte. A. 1256. ward er von theils Churf. zum Röm. Käys. erwehlet. Aber weil seine Kinder noch unerwachsen/ auch die Grossen sehr schwürig waren/ verschob er gar viel Jahre dahin zu reisen/ und die Regierung anzutreten/ biß ihm endlich A. 1275. auf einmahl die Lust ankahm einen Keyser zu agiren, da schon Rudolfus Ha- beburgensis den Besitz des Käyserthums eingenommen hatte. Kahm aber auf selbi- ger Reise nicht weiter als in Provence, u. kehrte auf des Pabsts Abrathen wieder zu Hause/ ward auch durch dessen Bann gezwungen/ den Käyserl. Titel abzulegen. Nach dem sein ältister Sohn Ferdinand Todtes verblichen/ strebete dessen Bruder Sanctius nach der Succession, und erhielt sie auch/ ungeachtet Ferdinand Kinder nachSanctius V. sich gelassen hatte. Und als nachmahls zwischen Vater und Sohn Argwohn entstund/ lehnete sich endlich der Sohn öffentlich wieder den Vater auf/ und bekahm von den meisten Stän- E jv
von Spanien. ſet. Welches Anfangs daher kahm/ weiler die Armuth der Rentkam̃er zuerleich- tern die Muͤntze leichter machen ließ/ wor- durch alles teuer Ward. Und als er ge- wiſſen Taxt auf die Wahren ſetzen wolte/ entſtund ein groſſer Mangel/ weil nie- mand ſeine Sachen fuͤr ſelbigẽ Preiß ver- kauffen wolte. A. 1256. ward er von theils Churf. zum Roͤm. Kaͤyſ. erwehlet. Aber weil ſeine Kinder noch unerwachſen/ auch die Groſſen ſehr ſchwuͤrig warẽ/ verſchob er gar viel Jahre dahin zu reiſen/ und die Regierung anzutꝛeten/ biß ihm endlich A. 1275. auf einmahl die Luſt ankahm einen Keyſer zu agiren, da ſchon Rudolfus Ha- beburgenſis den Beſitz des Kaͤyſerthums eingenom̃en hatte. Kahm aber auf ſelbi- ger Reiſe nicht weiter als in Provence, u. kehrte auf des Pabſts Abrathen wieder zu Hauſe/ ward auch durch deſſen Bann gezwungen/ den Kaͤyſerl. Titel abzulegen. Nach dem ſein aͤltiſter Sohn Ferdinand Todtes verblichen/ ſtrebete deſſen Bruder Sanctius nach der Succeſſion, uñ erhielt ſie auch/ ungeachtet Ferdinand Kinder nachSanctius V. ſich gelaſſen hatte. Und als nachmahls zwiſchen Vater und Sohn Argwohn entſtund/ lehnete ſich endlich der Sohn oͤffentlich wieder den Vater auf/ und bekahm von den meiſten Staͤn- E jv
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von Spanien.
ſet. Welches Anfangs daher kahm/ weil
er die Armuth der Rentkam̃er zuerleich-
tern die Muͤntze leichter machen ließ/ wor-
durch alles teuer Ward. Und als er ge-
wiſſen Taxt auf die Wahren ſetzen wolte/
entſtund ein groſſer Mangel/ weil nie-
mand ſeine Sachen fuͤr ſelbigẽ Preiß ver-
kauffen wolte. A. 1256. ward er von theils
Churf. zum Roͤm. Kaͤyſ. erwehlet. Aber
weil ſeine Kinder noch unerwachſen/ auch
die Groſſen ſehr ſchwuͤrig warẽ/ verſchob
er gar viel Jahre dahin zu reiſen/ und die
Regierung anzutꝛeten/ biß ihm endlich A.
1275. auf einmahl die Luſt ankahm einen
Keyſer zu agiren, da ſchon Rudolfus Ha-
beburgenſis den Beſitz des Kaͤyſerthums
eingenom̃en hatte. Kahm aber auf ſelbi-
ger Reiſe nicht weiter als in Provence, u.
kehrte auf des Pabſts Abrathen wieder
zu Hauſe/ ward auch durch deſſen Bann
gezwungen/ den Kaͤyſerl. Titel abzulegen.
Nach dem ſein aͤltiſter Sohn Ferdinand
Todtes verblichen/ ſtrebete deſſen Bruder
Sanctius nach der Succeſſion, uñ erhielt ſie
auch/ ungeachtet Ferdinand Kinder nach
ſich gelaſſen hatte. Und als nachmahls
zwiſchen Vater und Sohn Argwohn
entſtund/ lehnete ſich endlich der
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auf/ und bekahm von den meiſten
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