Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.von Spanien. welche die Castilianer einen herrlichen Siegbey Taritta befochten A. 1340. darin sol- len 200000. Mauri, und nur 25. Spanier geblieben seyn. Damahls ward Algizira eingenommen; und gab man dem Könige von Granada Friede/ doch so/ daß er an Castilien Tribut erlegen solte. Er starb in der Belägerung vor Gibraltar/ so er vorhin wieder verlohren hatte A. 1350. des- sen Sohn Petrus mit dem ZunahmenPetrus Crudelis. Crudelis, hat sehr übel/ und mit vielem Blutvergiessen regieret. Und erhub sich sonderlich das Mißgnügen gegen ihn/ da er seine Gemahlin Blanca wegen einer Concubin verstieß/ und nachmals unschul- dig hinrichten ließ. Worauff eine grosse conjuration sich wider ihn anspan/ so vielen den Halß kostete. Mittlerweile verfiel er im Krieg mit Petro IV. Könige von Ara- gonien/ welcher denen malcontenten in Ca- stilien Vorschub that/ so des Königs Bru- der Henricum, auß einer Beyschläfferin Eleonora Gusman gezeuget war/ zum Kö- nige auffwurffen; dem auch ein grosser Schwarm Freybeuter auß Franckreich zuzogen. Wormit er in Castilien einbrach/ A. 1366. allwo ihme die Städte häuffig zu- fielen; und muste Petrus in Aquitanien entfliehen. Dieser sammlete alldar eine gros- se Armee/ kam wieder in Spanien/ und schlug E v
von Spanien. welche die Caſtilianer einẽ herꝛlichen Siegbey Taritta befochten A. 1340. darin ſol- len 200000. Mauri, und nur 25. Spanier geblieben ſeyn. Damahls ward Algizira eingenommen; und gab man dem Koͤnige von Granada Friede/ doch ſo/ daß er an Caſtilien Tribut erlegen ſolte. Er ſtarb in der Belaͤgerung vor Gibraltar/ ſo er vorhin wieder verlohren hatte A. 1350. deſ- ſen Sohn Petrus mit dem ZunahmenPetrus Crudelis. Crudelis, hat ſehr uͤbel/ und mit vielem Blutvergieſſen regieret. Und erhub ſich ſonderlich das Mißgnuͤgen gegen ihn/ da er ſeine Gemahlin Blanca wegen einer Concubin verſtieß/ uñ nachmals unſchul- dig hinrichten ließ. Worauff eine groſſe conjuration ſich wider ihn anſpan/ ſo vielẽ den Halß koſtete. Mittlerweile verfiel er im Krieg mit Petro IV. Koͤnige von Ara- gonien/ welcher denẽ malcontenten in Ca- ſtilien Voꝛſchub that/ ſo des Koͤnigs Bru- der Henricum, auß einer Beyſchlaͤfferin Eleonora Gusman gezeuget war/ zum Koͤ- nige auffwurffen; dem auch ein groſſer Schwarm Freybeuter auß Franckreich zuzogen. Wormit er in Caſtiliẽ einbrach/ A. 1366. allwo ihme die Staͤdte haͤuffig zu- fielen; und muſte Petrus in Aquitanien entfliehen. Dieſer ſam̃lete alldaꝛ eine groſ- ſe Armee/ kam wieder in Spanien/ und ſchlug E v
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von Spanien.
welche die Caſtilianer einẽ herꝛlichen Sieg
bey Taritta befochten A. 1340. darin ſol-
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geblieben ſeyn. Damahls ward Algizira
eingenommen; und gab man dem Koͤnige
von Granada Friede/ doch ſo/ daß er an
Caſtilien Tribut erlegen ſolte. Er ſtarb
in der Belaͤgerung vor Gibraltar/ ſo er
vorhin wieder verlohren hatte A. 1350. deſ-
ſen Sohn Petrus mit dem Zunahmen
Crudelis, hat ſehr uͤbel/ und mit vielem
Blutvergieſſen regieret. Und erhub ſich
ſonderlich das Mißgnuͤgen gegen ihn/ da
er ſeine Gemahlin Blanca wegen einer
Concubin verſtieß/ uñ nachmals unſchul-
dig hinrichten ließ. Worauff eine groſſe
conjuration ſich wider ihn anſpan/ ſo vielẽ
den Halß koſtete. Mittlerweile verfiel er
im Krieg mit Petro IV. Koͤnige von Ara-
gonien/ welcher denẽ malcontenten in Ca-
ſtilien Voꝛſchub that/ ſo des Koͤnigs Bru-
der Henricum, auß einer Beyſchlaͤfferin
Eleonora Gusman gezeuget war/ zum Koͤ-
nige auffwurffen; dem auch ein groſſer
Schwarm Freybeuter auß Franckreich
zuzogen. Wormit er in Caſtiliẽ einbrach/
A. 1366. allwo ihme die Staͤdte haͤuffig zu-
fielen; und muſte Petrus in Aquitanien
entfliehen. Dieſer ſam̃lete alldaꝛ eine groſ-
ſe Armee/ kam wieder in Spanien/ und
ſchlug
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