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Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.

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von Spanien.
selbiger Zeit nicht war gesehen worden.
Sie bestünd aus 150. Segeln/ hatte auf
1600. Metalline/ und 1050, eyserne Stü-
cken/ 8000. Matrosen/ 20000. Solda-
ten/ ohne die von Adel und Freywillige:
kostete täglich zu unterhalten 30000. Du-
caten/ in allem aber zwölf Millionen Du-
caten. So thät auch der Pabst Sixtus
V.
Königin Elisabeth in Bann/ und eig-
nete ihr Reich Philippo zu. Aber alle diese
Zurüstung war vergeblich/ und ward der
gröste Theil dieser Flotte theils durch die
Engeländer und Holländer/ theils durch
Ungewitter auf der Nordsee vernichtet/
und kam gantz kahl nach Hause/ so daß
damahls kein Adelich Hauß in Spa-
nien ware/ das nicht dardürch Trauer be-
kahm. Wiewohl man sich zu verwundern
hat über Philippi Gleichmütigkeit/ wel-
cher da er diese böse Zeitung vernam/ kein
Zeichen einiger Alteration von sich mercken
ließ/ sondern nur sagte: Jch habe ihnen
nicht befohlen wider Wind und Wellen zu
fechten/ A. 1588. Nachgehends schlugen die
Englischen in Gesellschaft der Holländer
die Spanische Flotte unter Gades/ namen
viel reichbeladene Schiffe weg/ und ero-
berten selbige Stadt welche aber der Engli-
sche General Graf von Essex/ nachdem er
sie ausgeplündert/ mit seinem schlechten
Ruhm wieder verließ/ da man sonsten den

Spa-
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von Spanien.
ſelbiger Zeit nicht war geſehen worden.
Sie beſtuͤnd aus 150. Segeln/ hatte auf
1600. Metalline/ und 1050, eyſerne Stuͤ-
cken/ 8000. Matroſen/ 20000. Solda-
ten/ ohne die von Adel und Freywillige:
koſtete taͤglich zu unterhalten 30000. Du-
caten/ in allem aber zwoͤlf Millionen Du-
caten. So thaͤt auch der Pabſt Sixtus
V.
Koͤnigin Eliſabeth in Bann/ und eig-
nete ihr Reich Philippo zu. Aber alle dieſe
Zuruͤſtung war vergeblich/ und ward der
groͤſte Theil dieſer Flotte theils durch die
Engelaͤnder und Hollaͤnder/ theils durch
Ungewitter auf der Nordſee vernichtet/
und kam gantz kahl nach Hauſe/ ſo daß
damahls kein Adelich Hauß in Spa-
nien ware/ das nicht darduͤrch Trauer be-
kahm. Wiewohl man ſich zu verwundern
hat uͤber Philippi Gleichmuͤtigkeit/ wel-
cher da er dieſe boͤſe Zeitung vernam/ kein
Zeichen einigeꝛ Alteration von ſich meꝛcken
ließ/ ſondern nur ſagte: Jch habe ihnen
nicht befohlen wideꝛ Wind und Wellen zu
fechtẽ/ A. 1588. Nachgehends ſchlugen die
Engliſchen in Geſellſchaft der Hollaͤnder
die Spaniſche Flotte unter Gades/ namẽ
viel reichbeladene Schiffe weg/ und ero-
beꝛtẽ ſelbige Stadt welche aber der Engli-
ſche General Graf von Eſſex/ nachdem er
ſie ausgepluͤndert/ mit ſeinem ſchlechten
Ruhm wiedeꝛ verließ/ da man ſonſten den

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[103/0133] von Spanien. ſelbiger Zeit nicht war geſehen worden. Sie beſtuͤnd aus 150. Segeln/ hatte auf 1600. Metalline/ und 1050, eyſerne Stuͤ- cken/ 8000. Matroſen/ 20000. Solda- ten/ ohne die von Adel und Freywillige: koſtete taͤglich zu unterhalten 30000. Du- caten/ in allem aber zwoͤlf Millionen Du- caten. So thaͤt auch der Pabſt Sixtus V. Koͤnigin Eliſabeth in Bann/ und eig- nete ihr Reich Philippo zu. Aber alle dieſe Zuruͤſtung war vergeblich/ und ward der groͤſte Theil dieſer Flotte theils durch die Engelaͤnder und Hollaͤnder/ theils durch Ungewitter auf der Nordſee vernichtet/ und kam gantz kahl nach Hauſe/ ſo daß damahls kein Adelich Hauß in Spa- nien ware/ das nicht darduͤrch Trauer be- kahm. Wiewohl man ſich zu verwundern hat uͤber Philippi Gleichmuͤtigkeit/ wel- cher da er dieſe boͤſe Zeitung vernam/ kein Zeichen einigeꝛ Alteration von ſich meꝛcken ließ/ ſondern nur ſagte: Jch habe ihnen nicht befohlen wideꝛ Wind und Wellen zu fechtẽ/ A. 1588. Nachgehends ſchlugen die Engliſchen in Geſellſchaft der Hollaͤnder die Spaniſche Flotte unter Gades/ namẽ viel reichbeladene Schiffe weg/ und ero- beꝛtẽ ſelbige Stadt welche aber der Engli- ſche General Graf von Eſſex/ nachdem er ſie ausgepluͤndert/ mit ſeinem ſchlechten Ruhm wiedeꝛ verließ/ da man ſonſten den Spa- G iiij

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682/133>, abgerufen am 21.11.2024.