Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.von Portugal. regieret/ und mit vielen Städten vermeh-ret. Starb A. 1279. Von dessen SohnsDionysi- us. Dionysii Tugenden/ und sonderlich von seiner Gerechtigkeit/ Freygebigkeit/ und Wahrhaftigkeit wissen die Portugesen viel zu rühmen; inmassen er auch dz Reich mit vielen Gebäuden und Stiftungen ge- zieret/ worunter die Academie zu Coim- bra ist. Und haben die Portugesen ein Sprichwort von ihm/ El Rey D. Denys, qui fiz, quanto quin: der König Dionysius, der alles that/ was er wolte. Er starb A.Alfonsus IV. 1325. Sein Sohn Alfonsus IV. mit dem Zunahmen der Tapffere/ hat im Friede und Krieg sonsten gut Lob gehabt/ ohne daß er seinen unechten Bruder/ so von Vater und gantzem Volck sehr geliebt ward/ unbillig verfolgete/ und aus dem Lande jagete: auch daß er D. Agnes de Castro, eine sehr schöne Dame/ mit wel- cher sich sein Sohn Petrus heimlich ver- heyrathet/ ermorden ließ/ wodurch Pe- trus erzürnet wider den Vater sich em- pöret/ und grossen Schaden that/ biß endlich die Sache verglichen ward. ErPetrus. starb Anno 1357. Dessen Sohn Pe- trus wird ins gemein Crudelis zuge- nahmt/ wiewohl viele dessen Streng- heit als ein Lob auslegen/ weil er nur so hart über der Justitz gehalten/ und die
von Portugal. regieret/ und mit vielen Staͤdten vermeh-ret. Starb A. 1279. Von deſſen SohnsDionyſi- us. Dionyſii Tugenden/ und ſonderlich von ſeiner Gerechtigkeit/ Freygebigkeit/ und Wahrhaftigkeit wiſſen die Portugeſen viel zu ruͤhmẽ; inmaſſen er auch dz Reich mit vielen Gebaͤuden und Stiftungẽ ge- zieret/ worunter die Academie zu Coim- bra iſt. Und haben die Portugeſen ein Sprichwort von ihm/ El Rey D. Denys, qui fiz, quanto quin: der Koͤnig Dionyſius, der alles that/ was er wolte. Er ſtarb A.Alfonſus IV. 1325. Sein Sohn Alfonſus IV. mit dem Zunahmen der Tapffere/ hat im Friede und Krieg ſonſten gut Lob gehabt/ ohne daß er ſeinen unechten Bruder/ ſo von Vater und gantzem Volck ſehr geliebt ward/ unbillig verfolgete/ und aus dem Lande jagete: auch daß er D. Agnes de Caſtro, eine ſehr ſchoͤne Dame/ mit wel- cher ſich ſein Sohn Petrus heimlich ver- heyrathet/ ermorden ließ/ wodurch Pe- trus erzuͤrnet wider den Vater ſich em- poͤret/ und groſſen Schaden that/ biß endlich die Sache verglichen ward. ErPetrus. ſtarb Anno 1357. Deſſen Sohn Pe- trus wird ins gemein Crudelis zuge- nahmt/ wiewohl viele deſſen Streng- heit als ein Lob auslegen/ weil er nur ſo hart uͤber der Juſtitz gehalten/ und die
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von Portugal.
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ret. Starb A. 1279. Von deſſen Sohns
Dionyſii Tugenden/ und ſonderlich von
ſeiner Gerechtigkeit/ Freygebigkeit/ und
Wahrhaftigkeit wiſſen die Portugeſen
viel zu ruͤhmẽ; inmaſſen er auch dz Reich
mit vielen Gebaͤuden und Stiftungẽ ge-
zieret/ worunter die Academie zu Coim-
bra iſt. Und haben die Portugeſen ein
Sprichwort von ihm/ El Rey D. Denys,
qui fiz, quanto quin: der Koͤnig Dionyſius,
der alles that/ was er wolte. Er ſtarb A.
1325. Sein Sohn Alfonſus IV. mit dem
Zunahmen der Tapffere/ hat im Friede
und Krieg ſonſten gut Lob gehabt/ ohne
daß er ſeinen unechten Bruder/ ſo von
Vater und gantzem Volck ſehr geliebt
ward/ unbillig verfolgete/ und aus dem
Lande jagete: auch daß er D. Agnes de
Caſtro, eine ſehr ſchoͤne Dame/ mit wel-
cher ſich ſein Sohn Petrus heimlich ver-
heyrathet/ ermorden ließ/ wodurch Pe-
trus erzuͤrnet wider den Vater ſich em-
poͤret/ und groſſen Schaden that/ biß
endlich die Sache verglichen ward. Er
ſtarb Anno 1357. Deſſen Sohn Pe-
trus wird ins gemein Crudelis zuge-
nahmt/ wiewohl viele deſſen Streng-
heit als ein Lob auslegen/ weil er nur
ſo hart uͤber der Juſtitz gehalten/ und
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Zitationshilfe: | Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682/185>, abgerufen am 16.07.2024. |