Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.Das IV. Capitel men worden/ theils mit der Flucht sichsalvirten; Die Bischöffe wurden ausm Parlament gestossen; die Gesternte Kam- mer/ die Autorität des Geheimen Raths/ die Hohe Comission ward abgeschaffet/ und dem König der Zoll/ auch die Macht über die Flotte entzogen. Und bewillig- te der König diese und viel andere/ ihme höchst nachtheilige Dinge/ in Hoffnung/ durch Nachgeben die krancken Gemüther des Volcks zu heylen. Zog auch dar- auf in Schottland/ und bewilliget auch allda alles/ was sie begehren kunten. Umb selbige Zeit brach auch eine grosse Conspiration der Papisten in Jrland aus/ welche die Freyheit der Päbstischen Religion, nebenst Abschaffung anderer Beschwerungen/ durch die Waffen zu su- chen/ sich unternahmen; woraus nach der Hand grausames Blutvergiessen da- Jnnerli- cher Krieg gehet an.selbst entstanden. Endlich brach es An. 1642. zum öffentlichen Krieg zwischen dem König und dem Parlament aus. Denn als das Parlament nicht nachließ des Königs Hoheit anzugreiffen/ entschloß dieser/ dem Ansehen nach zur Unzeit/ ei- nige Schärffe sehen zu lassen; und ließ demnach sechs Personen ausm Parla- ment, als Verräther und Uhrheber aller Unruhe citiren: und als sich das Unter-
Das IV. Capitel men worden/ theils mit der Flucht ſichſalvirten; Die Biſchoͤffe wurden ausm Parlament geſtoſſen; die Geſternte Kam- mer/ die Autoritaͤt des Geheimen Raths/ die Hohe Comisſion ward abgeſchaffet/ und dem Koͤnig der Zoll/ auch die Macht uͤber die Flotte entzogen. Und bewillig- te der Koͤnig dieſe und viel andere/ ihme hoͤchſt nachtheilige Dinge/ in Hoffnung/ durch Nachgeben die krancken Gemuͤther des Volcks zu heylen. Zog auch dar- auf in Schottland/ und bewilliget auch allda alles/ was ſie begehren kunten. Umb ſelbige Zeit brach auch eine groſſe Conſpiration der Papiſten in Jrland aus/ welche die Freyheit der Paͤbſtiſchen Religion, nebenſt Abſchaffung anderer Beſchwerungen/ durch die Waffen zu ſu- chen/ ſich unternahmen; woraus nach der Hand grauſames Blutvergieſſen da- Jnnerli- cher Krieg gehet an.ſelbſt entſtanden. Endlich brach es An. 1642. zum oͤffentlichen Kꝛieg zwiſchen dem Koͤnig und dem Parlament aus. Denn als das Parlament nicht nachließ des Koͤnigs Hoheit anzugreiffen/ entſchloß dieſer/ dem Anſehen nach zur Unzeit/ ei- nige Schaͤrffe ſehen zu laſſen; und ließ demnach ſechs Perſonen ausm Parla- ment, als Verraͤther und Uhrheber aller Unruhe citiren: und als ſich das Unter-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0320" n="290"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">IV.</hi> Capitel</hi></fw><lb/> men worden/ theils mit der Flucht ſich<lb/><hi rendition="#aq">ſalvir</hi>ten; Die Biſchoͤffe wurden ausm<lb/><hi rendition="#aq">Parlament</hi> geſtoſſen; die Geſternte Kam-<lb/> mer/ die <hi rendition="#aq">Autori</hi>taͤt des Geheimen Raths/<lb/> die Hohe <hi rendition="#aq">Comisſion</hi> ward abgeſchaffet/<lb/> und dem Koͤnig der Zoll/ auch die Macht<lb/> uͤber die Flotte entzogen. Und bewillig-<lb/> te der Koͤnig dieſe und viel andere/ ihme<lb/> hoͤchſt nachtheilige Dinge/ in Hoffnung/<lb/> durch Nachgeben die krancken Gemuͤther<lb/> des Volcks zu heylen. Zog auch dar-<lb/> auf in Schottland/ und bewilliget auch<lb/> allda alles/ was ſie begehren kunten.<lb/> Umb ſelbige Zeit brach auch eine groſſe<lb/><hi rendition="#aq">Conſpiration</hi> der Papiſten in Jrland<lb/> aus/ welche die Freyheit der Paͤbſtiſchen<lb/><hi rendition="#aq">Religion,</hi> nebenſt Abſchaffung anderer<lb/> Beſchwerungen/ durch die Waffen zu ſu-<lb/> chen/ ſich unternahmen; woraus nach<lb/> der Hand grauſames Blutvergieſſen da-<lb/><note place="left">Jnnerli-<lb/> cher<lb/> Krieg<lb/> gehet an.</note>ſelbſt entſtanden. Endlich brach es An.<lb/> 1642. zum oͤffentlichen Kꝛieg zwiſchen dem<lb/> Koͤnig und dem <hi rendition="#aq">Parlament</hi> aus. Denn<lb/> als das <hi rendition="#aq">Parlament</hi> nicht nachließ des<lb/> Koͤnigs Hoheit anzugreiffen/ entſchloß<lb/> dieſer/ dem Anſehen nach zur Unzeit/ ei-<lb/> nige Schaͤrffe ſehen zu laſſen; und ließ<lb/> demnach ſechs Perſonen ausm <hi rendition="#aq">Parla-<lb/> ment,</hi> als Verraͤther und Uhrheber<lb/> aller Unruhe <hi rendition="#aq">citi</hi>ren: und als ſich das<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Unter-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [290/0320]
Das IV. Capitel
men worden/ theils mit der Flucht ſich
ſalvirten; Die Biſchoͤffe wurden ausm
Parlament geſtoſſen; die Geſternte Kam-
mer/ die Autoritaͤt des Geheimen Raths/
die Hohe Comisſion ward abgeſchaffet/
und dem Koͤnig der Zoll/ auch die Macht
uͤber die Flotte entzogen. Und bewillig-
te der Koͤnig dieſe und viel andere/ ihme
hoͤchſt nachtheilige Dinge/ in Hoffnung/
durch Nachgeben die krancken Gemuͤther
des Volcks zu heylen. Zog auch dar-
auf in Schottland/ und bewilliget auch
allda alles/ was ſie begehren kunten.
Umb ſelbige Zeit brach auch eine groſſe
Conſpiration der Papiſten in Jrland
aus/ welche die Freyheit der Paͤbſtiſchen
Religion, nebenſt Abſchaffung anderer
Beſchwerungen/ durch die Waffen zu ſu-
chen/ ſich unternahmen; woraus nach
der Hand grauſames Blutvergieſſen da-
ſelbſt entſtanden. Endlich brach es An.
1642. zum oͤffentlichen Kꝛieg zwiſchen dem
Koͤnig und dem Parlament aus. Denn
als das Parlament nicht nachließ des
Koͤnigs Hoheit anzugreiffen/ entſchloß
dieſer/ dem Anſehen nach zur Unzeit/ ei-
nige Schaͤrffe ſehen zu laſſen; und ließ
demnach ſechs Perſonen ausm Parla-
ment, als Verraͤther und Uhrheber
aller Unruhe citiren: und als ſich das
Unter-
Jnnerli-
cher
Krieg
gehet an.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |