Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.von Franckreich. Ober-Yssel/ und Utrecht wegnahm/ undschon an ein und anderm Ort in Holland Posto gefasset. Wiewohl sein Bunds- genosse der Bischoff von Münster für Grönigen nichts ausrichtete/ und fol- gends Coeverden wieder verlohr. Je- doch hatten die Holländer zur See besser Glück/ und hielten sich in vier See- Schlachten sehr wohl/ da hingegen die Frantzösische Schiffe/ der Englischen Vorgeben nach/ nicht recht wolten an- beissen. Welches auch/ nebenst der Jalousie auf der Frantzosen grosse Pro- gressen, nicht die geringste Ursach war/ worumb nachmahls das Parlament den König in Engeland fast nöthigte/ mit Holland einen absonderlichen Frie- den zumachen: Zumahl es befahrete/ es möchte Franckreich auch ihnen auf den Hals fallen/ wann sie ihre See-Macht gegen die Holländische aufgerieben hätten. Zwar suchte im ersten Jahr des Krieges der Keyser und Chur-Brandeburg dem Frantzosen Diversion zu machen; richte- ten aber nichts aus/ als daß sie verschie- dene Provintzien in Teutschland ruinir- ten/ und den Turenne locketen gleich- falls in Teutschland einzugehen/ der auch sonderlich in Westphalen gros- sen Schaden that/ so daß Brandeburg Anno E e v
von Franckreich. Ober-Yſſel/ und Utrecht wegnahm/ undſchon an ein und anderm Ort in Holland Poſto gefaſſet. Wiewohl ſein Bunds- genoſſe der Biſchoff von Muͤnſter fuͤr Groͤnigen nichts ausrichtete/ und fol- gends Coeverden wieder verlohr. Je- doch hatten die Hollaͤnder zur See beſſer Gluͤck/ und hielten ſich in vier See- Schlachten ſehr wohl/ da hingegen die Frantzoͤſiſche Schiffe/ der Engliſchen Vorgeben nach/ nicht recht wolten an- beiſſen. Welches auch/ nebenſt der Jalouſie auf der Frantzoſen groſſe Pro- greſſen, nicht die geringſte Urſach war/ worumb nachmahls das Parlament den Koͤnig in Engeland faſt noͤthigte/ mit Holland einen abſonderlichen Frie- den zumachen: Zumahl es befahrete/ es moͤchte Franckreich auch ihnen auf den Hals fallen/ wann ſie ihre See-Macht gegẽ die Hollaͤndiſche aufgerieben haͤtten. Zwar ſuchte im erſten Jahr des Krieges der Keyſer und Chur-Brandeburg dem Frantzoſen Diverſion zu machen; richte- ten aber nichts aus/ als daß ſie verſchie- dene Provintzien in Teutſchland ruinir- ten/ und den Turenne locketen gleich- falls in Teutſchland einzugehen/ der auch ſonderlich in Weſtphalen groſ- ſen Schaden that/ ſo daß Brandeburg Anno E e v
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von Franckreich.
Ober-Yſſel/ und Utrecht wegnahm/ und
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Poſto gefaſſet. Wiewohl ſein Bunds-
genoſſe der Biſchoff von Muͤnſter fuͤr
Groͤnigen nichts ausrichtete/ und fol-
gends Coeverden wieder verlohr. Je-
doch hatten die Hollaͤnder zur See beſſer
Gluͤck/ und hielten ſich in vier See-
Schlachten ſehr wohl/ da hingegen die
Frantzoͤſiſche Schiffe/ der Engliſchen
Vorgeben nach/ nicht recht wolten an-
beiſſen. Welches auch/ nebenſt der
Jalouſie auf der Frantzoſen groſſe Pro-
greſſen, nicht die geringſte Urſach war/
worumb nachmahls das Parlament
den Koͤnig in Engeland faſt noͤthigte/
mit Holland einen abſonderlichen Frie-
den zumachen: Zumahl es befahrete/ es
moͤchte Franckreich auch ihnen auf den
Hals fallen/ wann ſie ihre See-Macht
gegẽ die Hollaͤndiſche aufgerieben haͤtten.
Zwar ſuchte im erſten Jahr des Krieges
der Keyſer und Chur-Brandeburg dem
Frantzoſen Diverſion zu machen; richte-
ten aber nichts aus/ als daß ſie verſchie-
dene Provintzien in Teutſchland ruinir-
ten/ und den Turenne locketen gleich-
falls in Teutſchland einzugehen/ der
auch ſonderlich in Weſtphalen groſ-
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