Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.von Holland. tzog von Parma mit einer guten Parteyalter Spanischer Soldaten; welche der Stände Armee bey Gemblours schlug/ und darauf Löven/ Philippeville, Limburg und verschiedener andern Plä- tze sich bemächtigten. Weil nun die Stände allein dem Wercke nicht gewach- sen waren/ bothen sie die Protection über sich Henrico III. König von Franckreich an; und als dieser solche anzunehmen sich wegerte/ seinem Bruder Duc d' Alenson, welcher solche auch annahm/ und sich in Niederland begab. Alldar er aber selbi- ges mahl nichts ausrichtete wegen der innerlichen Uneinigkeit der Provintzien/ und Vornehmen/ da fast niemand wuste/ wer Koch oder Keller wäre. So that sich auch eine neue Zerrüttung unter den Ständen herfür/ nach dem auf An- haltung der Reformirten die Religion in Niederland freygelassen wurde; welche Freyheit die von Gent und andere gerne annahmen: Artois aber/ und Hennegau/ und andere Walonische Oerter/ so der Catholischen Religion eiferig zugethan/ wieder sprachen diesen heftig/ so daß die- se sich allgemach von den übrigen ab- sonderten/ und eine neue Faction machten/ die sich Malcontenten nenne-Malcon- tenten. ten. Jn diesen Troublen starb Dom Juan, und ließ die Regierung Alexan- dro J i ij
von Holland. tzog von Parma mit einer guten Parteyalter Spaniſcher Soldaten; welche der Staͤnde Armee bey Gemblours ſchlug/ und darauf Loͤven/ Philippeville, Limburg und verſchiedener andern Plaͤ- tze ſich bemaͤchtigten. Weil nun die Staͤnde allein dem Wercke nicht gewach- ſen waren/ bothen ſie die Protection uͤber ſich Henrico III. Koͤnig von Franckreich an; und als dieſer ſolche anzunehmen ſich wegerte/ ſeinem Bruder Duc d’ Alenſon, welcher ſolche auch annahm/ und ſich in Niederland begab. Alldar er aber ſelbi- ges mahl nichts ausrichtete wegen der innerlichen Uneinigkeit der Provintzien/ und Vornehmen/ da faſt niemand wuſte/ wer Koch oder Keller waͤre. So that ſich auch eine neue Zerruͤttung unter den Staͤnden herfuͤr/ nach dem auf An- haltung der Reformirten die Religion in Niederland freygelaſſen wurde; welche Freyheit die von Gent und andere gerne annahmen: Artois aber/ und Hennegau/ und andere Waloniſche Oerter/ ſo der Catholiſchen Religion eiferig zugethan/ wieder ſprachen dieſen heftig/ ſo daß die- ſe ſich allgemach von den uͤbrigen ab- ſonderten/ und eine neue Faction machten/ die ſich Malcontenten nenne-Malcon- tenten. ten. Jn dieſen Troublen ſtarb Dom Juan, und ließ die Regierung Alexan- dro J i ij
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tzog von Parma mit einer guten Partey
alter Spaniſcher Soldaten; welche
der Staͤnde Armee bey Gemblours
ſchlug/ und darauf Loͤven/ Philippeville,
Limburg und verſchiedener andern Plaͤ-
tze ſich bemaͤchtigten. Weil nun die
Staͤnde allein dem Wercke nicht gewach-
ſen waren/ bothen ſie die Protection uͤber
ſich Henrico III. Koͤnig von Franckreich
an; und als dieſer ſolche anzunehmen ſich
wegerte/ ſeinem Bruder Duc d’ Alenſon,
welcher ſolche auch annahm/ und ſich in
Niederland begab. Alldar er aber ſelbi-
ges mahl nichts ausrichtete wegen der
innerlichen Uneinigkeit der Provintzien/
und Vornehmen/ da faſt niemand wuſte/
wer Koch oder Keller waͤre. So that
ſich auch eine neue Zerruͤttung unter
den Staͤnden herfuͤr/ nach dem auf An-
haltung der Reformirten die Religion in
Niederland freygelaſſen wurde; welche
Freyheit die von Gent und andere gerne
annahmen: Artois aber/ und Hennegau/
und andere Waloniſche Oerter/ ſo der
Catholiſchen Religion eiferig zugethan/
wieder ſprachen dieſen heftig/ ſo daß die-
ſe ſich allgemach von den uͤbrigen ab-
ſonderten/ und eine neue Faction
machten/ die ſich Malcontenten nenne-
ten. Jn dieſen Troublen ſtarb Dom
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