Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.Das VI Capitel an die Holländer sauer anzusehen/ wor-nach diese nicht viel fragten/ bevor Cromvvel die Schotten übern Hauffen geworffen hatte/ wiewohl nun nach die- sem wiederumb Gesandten vom Parla- ment nachm Haag geschicket worden/ zog doch Holländ die Tractaten auf die lange Banck/ und ward den Gesandten auch von der Canaille viel Schimpf an- gethan/ daß sie endlich malcontent weg- zogen. Worauf das Parlament repressa- lien wider Holland ergehen ließ/ erklä- rete auch/ daß keine frembde Wahren in Engeland ohne durch Englische Schif- fe solten eingebracht werden/ worauf die Caper Hauffenweise die Holländi- sche Kauffardey-Schiffe anpackten. Die Holländer/ so unter sich selbst nicht recht einig waren/ beschlossen endlich zu erst zuversuchen/ ob die Sache gütlich könte beygeleget werden; und wenn das nicht gehen wolte/ den Ernst zugebrau- chen; weswegen Gesandten nach Enge- land geschickt worden. Tromp aber gieng mit einer Flotte in See die Kauf- fardey-Schiffe zubeschützen; und als er für dem Englischen Ammiral Black/ der ihm begegnete/ nicht streichen wolte/ entstund unter beyden Flotten ein heftig Ge-
Das VI Capitel an die Hollaͤnder ſauer anzuſehen/ wor-nach dieſe nicht viel fragten/ bevor Cromvvel die Schotten uͤbern Hauffen geworffen hatte/ wiewohl nun nach die- ſem wiederumb Geſandten vom Parla- ment nachm Haag geſchicket worden/ zog doch Hollaͤnd die Tractaten auf die lange Banck/ und ward den Geſandten auch von der Canaille viel Schimpf an- gethan/ daß ſie endlich malcontent weg- zogen. Worauf das Parlament repreſſa- lien wider Holland ergehen ließ/ erklaͤ- rete auch/ daß keine frembde Wahren in Engeland ohne durch Engliſche Schif- fe ſolten eingebracht werden/ worauf die Caper Hauffenweiſe die Hollaͤndi- ſche Kauffardey-Schiffe anpackten. Die Hollaͤnder/ ſo unter ſich ſelbſt nicht recht einig waren/ beſchloſſen endlich zu erſt zuverſuchen/ ob die Sache guͤtlich koͤnte beygeleget werden; und wenn das nicht gehen wolte/ den Ernſt zugebrau- chen; weswegen Geſandten nach Enge- land geſchickt worden. Tromp aber gieng mit einer Flotte in See die Kauf- fardey-Schiffe zubeſchuͤtzen; und als er fuͤr dem Engliſchen Ammiral Black/ der ihm begegnete/ nicht ſtreichen wolte/ entſtund unter beyden Flotten ein heftig Ge-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0552" n="522"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">VI</hi> Capitel</hi></fw><lb/> an die Hollaͤnder ſauer anzuſehen/ wor-<lb/> nach dieſe nicht viel fragten/ bevor<lb/><hi rendition="#aq">Cromvvel</hi> die Schotten uͤbern Hauffen<lb/> geworffen hatte/ wiewohl nun nach die-<lb/> ſem wiederumb Geſandten vom <hi rendition="#aq">Parla-<lb/> ment</hi> nachm Haag geſchicket worden/<lb/> zog doch Hollaͤnd die <hi rendition="#aq">Tractat</hi>en auf die<lb/> lange Banck/ und ward den Geſandten<lb/> auch von der <hi rendition="#aq">Canaille</hi> viel Schimpf an-<lb/> gethan/ daß ſie endlich <hi rendition="#aq">malcontent</hi> weg-<lb/> zogen. Worauf das <hi rendition="#aq">Parlament repreſſa-<lb/> li</hi>en wider Holland ergehen ließ/ erklaͤ-<lb/> rete auch/ daß keine frembde Wahren in<lb/> Engeland ohne durch Engliſche Schif-<lb/> fe ſolten eingebracht werden/ worauf<lb/> die Caper Hauffenweiſe die Hollaͤndi-<lb/> ſche Kauffardey-Schiffe anpackten. Die<lb/> Hollaͤnder/ ſo unter ſich ſelbſt nicht<lb/> recht einig waren/ beſchloſſen endlich zu<lb/> erſt zuverſuchen/ ob die Sache guͤtlich<lb/> koͤnte beygeleget werden; und wenn das<lb/> nicht gehen wolte/ den Ernſt zugebrau-<lb/> chen; weswegen Geſandten nach Enge-<lb/> land geſchickt worden. <hi rendition="#aq">Tromp</hi> aber<lb/> gieng mit einer Flotte in See die Kauf-<lb/> fardey-Schiffe zubeſchuͤtzen; und als er<lb/> fuͤr dem Engliſchen <hi rendition="#aq">Ammiral</hi> Black/ der<lb/> ihm begegnete/ nicht ſtreichen wolte/<lb/> entſtund unter beyden Flotten ein heftig<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Ge-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [522/0552]
Das VI Capitel
an die Hollaͤnder ſauer anzuſehen/ wor-
nach dieſe nicht viel fragten/ bevor
Cromvvel die Schotten uͤbern Hauffen
geworffen hatte/ wiewohl nun nach die-
ſem wiederumb Geſandten vom Parla-
ment nachm Haag geſchicket worden/
zog doch Hollaͤnd die Tractaten auf die
lange Banck/ und ward den Geſandten
auch von der Canaille viel Schimpf an-
gethan/ daß ſie endlich malcontent weg-
zogen. Worauf das Parlament repreſſa-
lien wider Holland ergehen ließ/ erklaͤ-
rete auch/ daß keine frembde Wahren in
Engeland ohne durch Engliſche Schif-
fe ſolten eingebracht werden/ worauf
die Caper Hauffenweiſe die Hollaͤndi-
ſche Kauffardey-Schiffe anpackten. Die
Hollaͤnder/ ſo unter ſich ſelbſt nicht
recht einig waren/ beſchloſſen endlich zu
erſt zuverſuchen/ ob die Sache guͤtlich
koͤnte beygeleget werden; und wenn das
nicht gehen wolte/ den Ernſt zugebrau-
chen; weswegen Geſandten nach Enge-
land geſchickt worden. Tromp aber
gieng mit einer Flotte in See die Kauf-
fardey-Schiffe zubeſchuͤtzen; und als er
fuͤr dem Engliſchen Ammiral Black/ der
ihm begegnete/ nicht ſtreichen wolte/
entſtund unter beyden Flotten ein heftig
Ge-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |