Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.Das VIII. Capitel zwar anfangs/ lidte aber folgends einegrosse Niederlage von ihnen/ weil die Römer/ und die von Benevento leicht- fertiger weise in der Schlacht ausrissen/ so daß der Keyser selbst in der Feinde Hände kam/ aber doch wieder sich da- von schlich. Welche Untreu er an beyder- seits strenge rächete. Starb nicht lang Otto III.darnach von Unmuth Anno 983. Des- sen Sohn Otto III. auch die meiste Zeit seiner Regierung mit den Tumulten zu Rom zugebracht/ allwo der Bürgemei- ster Crescentius die höchste Gewalt sich wolte anmassen/ den aber Otto zu Lohn auff hencken ließ/ wurde aber nachge- hends von des Crescentii Wittib mit vergiffteten Handschuhen umbs Leben gebracht Anno 1001. Weil er aber keine Kinder hatte/ ward das Reich Henri- Henricus II.co II. Claudo zugenahmt/ aufgetragen/ welcher Hertzog von Beyern/ und aus dem Sachsenstamm entsprossen war. Mit dem zwar Ecbert Landgraf von Thüringen umb das Reich stritte/ aber selbst das Leben darüber einbüssete. Die- ser hat mit den Unruhen in Jtalien viel zu thun gehabt/ auch Boleslaum König in Polen zu Paaren getrieben. Weil er an die Geistliche so viel spendiret/ ward er nach seinem Todt unter die Heiligen gezehlet. Starb Anno 1024. §. 4.
Das VIII. Capitel zwar anfangs/ lidte aber folgends einegroſſe Niederlage von ihnen/ weil die Roͤmer/ und die von Benevento leicht- fertiger weiſe in der Schlacht ausriſſen/ ſo daß der Keyſer ſelbſt in der Feinde Haͤnde kam/ aber doch wieder ſich da- von ſchlich. Welche Untreu er an beyder- ſeits ſtrenge raͤchete. Starb nicht lang Otto III.darnach von Unmuth Anno 983. Deſ- ſen Sohn Otto III. auch die meiſte Zeit ſeiner Regierung mit den Tumulten zu Rom zugebracht/ allwo der Buͤrgemei- ſter Creſcentius die hoͤchſte Gewalt ſich wolte anmaſſen/ den aber Otto zu Lohn auff hencken ließ/ wurde aber nachge- hends von des Creſcentii Wittib mit vergiffteten Handſchuhen umbs Leben gebracht Anno 1001. Weil er aber keine Kinder hatte/ ward das Reich Henri- Henricus II.co II. Claudo zugenahmt/ aufgetragen/ welcher Hertzog von Beyern/ und aus dem Sachſenſtamm entſproſſen war. Mit dem zwar Ecbert Landgraf von Thuͤringen umb das Reich ſtritte/ aber ſelbſt das Leben daruͤber einbuͤſſete. Die- ſer hat mit den Unruhen in Jtalien viel zu thun gehabt/ auch Boleslaum Koͤnig in Polen zu Paaren getrieben. Weil er an die Geiſtliche ſo viel ſpendiret/ ward er nach ſeinem Todt unter die Heiligen gezehlet. Starb Anno 1024. §. 4.
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Das VIII. Capitel
zwar anfangs/ lidte aber folgends eine
groſſe Niederlage von ihnen/ weil die
Roͤmer/ und die von Benevento leicht-
fertiger weiſe in der Schlacht ausriſſen/
ſo daß der Keyſer ſelbſt in der Feinde
Haͤnde kam/ aber doch wieder ſich da-
von ſchlich. Welche Untreu er an beyder-
ſeits ſtrenge raͤchete. Starb nicht lang
darnach von Unmuth Anno 983. Deſ-
ſen Sohn Otto III. auch die meiſte Zeit
ſeiner Regierung mit den Tumulten zu
Rom zugebracht/ allwo der Buͤrgemei-
ſter Creſcentius die hoͤchſte Gewalt ſich
wolte anmaſſen/ den aber Otto zu Lohn
auff hencken ließ/ wurde aber nachge-
hends von des Creſcentii Wittib mit
vergiffteten Handſchuhen umbs Leben
gebracht Anno 1001. Weil er aber keine
Kinder hatte/ ward das Reich Henri-
co II. Claudo zugenahmt/ aufgetragen/
welcher Hertzog von Beyern/ und aus
dem Sachſenſtamm entſproſſen war.
Mit dem zwar Ecbert Landgraf von
Thuͤringen umb das Reich ſtritte/ aber
ſelbſt das Leben daruͤber einbuͤſſete. Die-
ſer hat mit den Unruhen in Jtalien viel
zu thun gehabt/ auch Boleslaum Koͤnig
in Polen zu Paaren getrieben. Weil er
an die Geiſtliche ſo viel ſpendiret/ ward
er nach ſeinem Todt unter die Heiligen
gezehlet. Starb Anno 1024.
Otto III.
Henricus
II.
§. 4.
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