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Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.

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von Teutschland.
Recht männiglich behauptete. Deßwegen
jene ihren Bann wider diesen verschie-
dene mahl ergehen liessen/ und wi-
der ihn anhetzten/ wen sie kunten.
Woraus erschreckliche factiones in J-
talien erwuchsen/ und nenneten sich
die dem Pabst beystunden Guelfos,
die es aber mit dem Keyser hielten Gi-
bellinos,
welche Partheyen lange
Zeit groß Ubel daselbst verursachet/
wiewohl nun Fridericus gegen den
Pabst und seinen Anhang sich tapfer
gewehret/ hat doch der Bann in den
Aberglaubischen Zeiten so viel gewür-
cket/ daß nachdem der Pabst auffm
Concilio zu Lyon ihn des Reichs ent-
setzet/ Anno 1245. einige Fürsten
Landgraf Henrich in Thüringen zum
König erwehlten/ den man ins ge-
mein den Pfaffen König nennete/ der
aber im folgenden Jahr starb/ wor-
auf etliche Graf Wilhelm von Hol-
land zum König aufwurffen/ der a-
ber nicht viel ausrichtete/ und zog sich
Cunradus Friderici II. Sohn/ der zum
Nachfolger verordnet war/ mit ihm her-
um. Da mitlerweile den Vater das Glück
in Jtalien gantz zuwider lief/ der end-
lich A. 1250. starb. Darauf Cunradus sich
aus Teutschland nach Napoli und Si-

cilien
Oo jv

von Teutſchland.
Recht maͤnniglich behauptete. Deßwegẽ
jene ihren Bann wider dieſen verſchie-
dene mahl ergehen lieſſen/ und wi-
der ihn anhetzten/ wen ſie kunten.
Woraus erſchreckliche factiones in J-
talien erwuchſen/ und nenneten ſich
die dem Pabſt beyſtunden Guelfos,
die es aber mit dem Keyſer hielten Gi-
bellinos,
welche Partheyen lange
Zeit groß Ubel daſelbſt verurſachet/
wiewohl nun Fridericus gegen den
Pabſt und ſeinen Anhang ſich tapfer
gewehret/ hat doch der Bann in den
Aberglaubiſchen Zeiten ſo viel gewuͤr-
cket/ daß nachdem der Pabſt auffm
Concilio zu Lyon ihn des Reichs ent-
ſetzet/ Anno 1245. einige Fuͤrſten
Landgraf Henrich in Thuͤringen zum
Koͤnig erwehlten/ den man ins ge-
mein den Pfaffen Koͤnig nennete/ der
aber im folgenden Jahr ſtarb/ wor-
auf etliche Graf Wilhelm von Hol-
land zum Koͤnig aufwurffen/ der a-
ber nicht viel ausrichtete/ und zog ſich
Cunradus Friderici II. Sohn/ der zum
Nachfolger verordnet war/ mit ihm her-
um. Da mitlerweile dẽ Vater das Gluͤck
in Jtalien gantz zuwider lief/ der end-
lich A. 1250. ſtarb. Darauf Cunradus ſich
aus Teutſchland nach Napoli und Si-

cilien
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[583/0613] von Teutſchland. Recht maͤnniglich behauptete. Deßwegẽ jene ihren Bann wider dieſen verſchie- dene mahl ergehen lieſſen/ und wi- der ihn anhetzten/ wen ſie kunten. Woraus erſchreckliche factiones in J- talien erwuchſen/ und nenneten ſich die dem Pabſt beyſtunden Guelfos, die es aber mit dem Keyſer hielten Gi- bellinos, welche Partheyen lange Zeit groß Ubel daſelbſt verurſachet/ wiewohl nun Fridericus gegen den Pabſt und ſeinen Anhang ſich tapfer gewehret/ hat doch der Bann in den Aberglaubiſchen Zeiten ſo viel gewuͤr- cket/ daß nachdem der Pabſt auffm Concilio zu Lyon ihn des Reichs ent- ſetzet/ Anno 1245. einige Fuͤrſten Landgraf Henrich in Thuͤringen zum Koͤnig erwehlten/ den man ins ge- mein den Pfaffen Koͤnig nennete/ der aber im folgenden Jahr ſtarb/ wor- auf etliche Graf Wilhelm von Hol- land zum Koͤnig aufwurffen/ der a- ber nicht viel ausrichtete/ und zog ſich Cunradus Friderici II. Sohn/ der zum Nachfolger verordnet war/ mit ihm her- um. Da mitlerweile dẽ Vater das Gluͤck in Jtalien gantz zuwider lief/ der end- lich A. 1250. ſtarb. Darauf Cunradus ſich aus Teutſchland nach Napoli und Si- cilien Oo jv

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682, S. 583. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682/613>, abgerufen am 22.11.2024.